Stefan Bradl: Reiterberger-Aus keine Überraschung

Für Stefan Bradl hat sich die Entscheidung von Markus Reiterberger angedeutet - Ex-Kollege Jordi Torres deutet an, dass "Reiti" beim WM-Debüt eventuell zu jung war

(Motorsport-Total.com) - Nach der Trennung von Althea-BMW fehlte Markus Reiterberger bei der Superbike-WM in Assen. Raffaele de Rosa, der den Platz des Deutschen übernommen hat, konnte sich nicht mit Ruhm bekleckern. Nach Platz 13 am Samstag kam der Italiener im zweiten Rennen als 17. außerhalb der Punkteränge ins Ziel. Jordi Torres kostete ein Reifenschaden Platz sechs im ersten Lauf. Am Sonntag rettete der Spanier sein Wochenende mit Rang sieben.

Titel-Bild zur News: Markus Reiterberger

Nach drei Rennwochenenden trennte sich Markus Reiterberger von Althea Zoom

Dass Reiterberger nicht mehr dabei ist und Stefan Bradl nun der einzige Deutsche im Starterfeld ist, findet der Honda-Fahrer "sehr schade". Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' sagt Bradl: "Überrascht hat es mich aber nicht. Wir haben uns bei den Rennen unterhalten. Es deutete sich an. Wenn ich seine Gesichtsausdrücke sah, wurde mir klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er den Schritt macht." Die Unstimmigkeiten im Team führten dazu, dass sich "Reiti" nicht wohlfühlte. Ergebnisse blieben als Konsequenz aus.

Nun versucht Reiterberger seiner Karriere neuen Schwung zu verleihen. Bradl findet, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat: "Ich denke, es war richtig. Die haben ihn richtig aufgearbeitet. Der Mensch Markus Reiterberger geriet völlig in den Hintergrund. Anscheinend ist es Althea nicht klar, dass mehr als ein Motorrad nötig ist. Ich kann ihn verstehen, aber es ist sehr schade." Reiterbeger will neben der IDM auch die Langstrecken-WM bestreiten und beim WM-Lauf auf dem Lausitzring mit einer Wildcard dabei sein.

Im Althea-Team bekam Torres die Vorgänge mit. Auch wenn er der schnellere Fahrer war, meint der Spanier: "Es war die richtige Entscheidung. Markus hat sehr viel Talent und ist ein sehr guter Fahrer. In der Superbike-WM muss man eine starke Psyche haben. Man muss immer alles geben. Vielleicht ist er noch zu jung. Das war sehr ehrgeizig und forderte gute Ergebnisse. Diesen Druck hat er nicht besonders gut verarbeitet. Bei seinen finalen Rennen war er nicht besonders glücklich."

Deswegen glaubt Torres auch, dass sich Reiterberger richtig entschieden hat: "Es ist besser für die Sicherheit, einen anderen Weg einzuschlagen, um die Batterien wieder aufzuladen, um mit mehr Aggressivität in die Superbike-WM zurückzukehren. Ich hoffe, dass er wieder in die WM zurückkommen kann. Er fährt jetzt IDM und absolviert am Lausitzring einen Wildcard-Start. Vielleicht gibt es weitere Einsätze. Es wäre vorstellbar, dass er im nächsten Jahr wieder hier fährt."