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Jordi Torres über BMW: "Schwieriges Motorrad"

Althea-Speerspitze Jordi Torres bescherte BMW in der Superbike-WM einige Erfolgserlebnisse: Wo würde der Spanier mit absolutem Spitzenmaterial landen?

(Motorsport-Total.com) - BMW-Pilot Jordi Torres zählt zu den sympathischsten Fahrern im Superbike-WM-Paddock. Der Spanier geht seit der Saison 2015 in der seriennahen Klasse an den Start und gewann bereits in seiner Debütsaison mit Aprilia ein Rennen. Nach dem Wechsel zu Althea-BMW musste Torres kleinere Brötchen backen, doch verglichen mit seinen Markenkollegen steht der ehemalige Grand-Prix-Pilot sehr gut da.

Titel-Bild zur News: Jordi Torres

Jordi Torres wechselte nach der Debütsaison mit Aprilia zu Althea-BMW Zoom

Im Vorjahr landete Torres auf Position sechs der Fahrerwertung und ließ Josh Brookes, Markus Reiterberger und Karel Abraham alt aussehen. Doch Siege waren mit der BMW S1000RR nie in Reichweite. "Natürlich würde ich gern Rennen gewinnen. Deswegen sind wir alle hier. Es ist aber sehr viel Arbeit nötig, um sich durchzusetzen", bemerkt er im Gespräch mit 'WorldSBK.com'.

Gegen die Werksmaschinen von Kawasaki und Ducati hat Torres mit der BMW keine Chance. "Ich habe ein schwieriges Motorrad, doch ich denke, wir arbeiten sehr gut und haben im Vergleich zum Vorjahr große Schritte gemacht. Ich war mir nicht sicher, ob wir den Schritt machen können. Ich rechnete nicht damit, vor den Hondas und Yamahas zu liegen", kommentiert der Spanier, der in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert.

Wäre Torres mit Jonathan Reas Kawasaki ZX-10R ein Kandidat für den WM-Titel? "Es wäre nicht so, dass ich auf das Motorrad steige und sofort schnell bin, weil sich das Motorrad komplett von meiner Maschine unterscheidet. Man wird nicht schneller, wenn man das beste Motorrad hat. Es ist mehr nötig", warnt er.

Jordi Torres

Jordi Torres würde lieber um Siege als um Top-10-Ergebnisse kämpfen Zoom

"Mit der Aprilia konnte ich bereits beweisen, dass ich gewinnen kann, selbst in meiner ersten Saison. Obwohl alles neu für mich war, konnte ich einige gute Rennen zeigen. Ich stand auf dem Podium und holte einen Sieg. Wenn ich ein bisschen härter gefahren wäre, hätte ich vermutlich mehr erreichen können", grübelt Torres. "Nun weiß ich besser Bescheid. Wenn ich in der Zukunft ein besseres Motorrad erhalte, werde ich besser vorbereitet sein. Ich zweifle nicht an mir."

Im Fahrerlager versucht Torres, sich möglichst viel Zeit für seine Fans zu nehmen. "Wenn wir unterwegs sind, hängen unsere Leben von dem ab, was wir auf der Strecke machen. Wir machen etwas sehr Riskantes und müssen aus jedem Moment das Maximum herausholen. Man kann sich nicht zurücklehnen, denn dann genießen die Zuschauer das Spektakel nicht. Ich mag es, immer zu pushen und dabei zu lachen", begründet er.


Fotos: Superbike-WM in Aragon


"Ich habe nie einen Fan zurückgewiesen. Manchmal bitte ich die Leute darum, später zu kommen, zum Beispiel wenn ich meine Lederkombi ausziehen möchte. Ich hoffe, dass sie das verstehen. Dann nehme ich mir Zeit für sie. Ich wüsste aber nicht, wie aus mir ein schlechter Kerl wird. Ich mag es nicht, Anfragen von Fans abzulehnen. Wir sind alle Menschen", betont Torres.