Redding über BMW-Elektronik: "Können Dinge machen, die andere nicht können"
Bei der BMW M1000RR kommt weiterhin eine hauseigene Elektroniklösung zum Einsatz: Scott Redding spricht exklusiv über die Vor- und Nachteile
(Motorsport-Total.com) - BMW nutzt die Superbike-WM seit jeher für die Verbesserung der eigenen Technologien. Als einziger der fünf beteiligten Hersteller verwendet BMW eine eigene Elektroniklösung. Während die Konkurrenz hauptsächlich auf die Lösung von den Spezialisten von Magneti Marelli vertraut, nutzt BMW die WSBK für die Entwicklung der hauseigenen Strategie.

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Scott Redding stellt der BMW-Elektronik ein gutes Zeugnis aus Zoom
Nicht alle BMW-Piloten begrüßten in der Vergangenheit diese Herangehensweise, denn durch die Arbeit mit der eigenen Lösung vergrößert sich die Chance, bei der Abstimmung des Motorrads den falschen Weg einzuschlagen. Wir haben exklusiv bei BMW-Werkspilot Scott Redding nachgehakt, was er dazu sagt.
"Es hat Vorteile, aber auch Nachteile", bemerkt Redding gegenüber 'Motorsport-Total.com' und erklärt: "Man kann sich im Vergleich zur Konkurrenz einen Vorteil verschaffen. Das Problem ist, dass man für lange Zeit feststeckt, wenn man den falschen Weg einschlägt."
"Ich habe den Eindruck, dass die Elektronik ziemlich gut funktioniert", bemerkt der Brite, der in seiner Karriere mit Honda, Ducati und Aprilia arbeitete und schon sehr viele Erfahrungen sammeln konnte.

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Werkspilot Scott Redding auf der BMW M1000RR Zoom
Redding fuhr von 2014 bis 2018 in der MotoGP, gewöhnte sich danach schnell an die Elektronik in der BSB ohne Fahrhilfen und arbeitete danach zwei Jahre mit dem Ducati-Werksteam in der Superbike-WM.
Wäre BMW mit der bewährten Magneti-Marelli-Elektronik konkurrenzfähiger? "Ich würde nicht behaupten, dass ein Wechsel der Elektronik zu einem großen Schritt führen würde", grübelt Redding.
"Unsere Elektronik ist ziemlich kompliziert, wenn man tiefer eintaucht, doch andererseits funktioniert sie auch gut. Wir können Dinge machen, die andere nicht können. Doch es dauert länger, bis wir diesen Punkt erreichen", schildert Redding, der seit eineinhalb Jahren mit der BMW-Elektronik arbeitet.


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