Redding sieht Ducati-Limitierung kritisch: "Welchen Unterschied soll das machen?"

Die Limitierung der Ducati Panigale V4R in der Superbike-WM ändert laut BMW-Pilot Scott Redding nicht viel: Der Brite appelliert weiter für das Mindestgewicht

(Motorsport-Total.com) - Unmittelbar vor dem Beginn des WSBK-Wochenendes in Imola verkündeten die Verantwortlichen der Superbike-WM, dass die Ducati Panigale V4R zum zweiten Mal in der laufenden Saison limitiert wird (zur News mit der Übersicht aller Drehzahlen). Die Drehzahl des V4-Superbikes aus Borgo Panigale musste wie vor Barcelona um 250 U/min reduziert werden. Die maximale Drehzahl liegt somit nur noch bei 15.600 U/min. Doch auf den Geraden war die Ducati weiterhin sehr schnell unterwegs (die Gegner staunen, wie mühelos Alvaro Bautista überholen kann).

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Laut Scott Redding ist das WSBK-Drehzahllimit das falsche Werkzeug, um eine Balance herzustellen Zoom

"Die 250 U/min machen absolut keinen Unterschied aus", kommentiert BMW-Werkspilot Scott Redding im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Welchen Unterschied soll das machen? Die Leistung ist nach wie vor gleich. Die Ducati hat eine sehr hohe Drehzahl. Ducati ist ein cleverer Hersteller."

Bereits beim Saisonstart prophezeite Redding, dass es in diesem Jahr unmöglich sein wird, Titelverteidiger Alvaro Bautista zu besiegen. Ducati besserte die Panigale V4R im Winter noch einmal nach und befindet sich auf Kurs zum zweiten WM-Titel in Folge.

Abgesehen von den Stürzen im Sprintrennen in Mandalika und im zweiten Hauptrennen in Imola musste sich Bautista lediglich in den Sprintrennen in Donington und Imola geschlagen geben. Die restlichen Hauptrennen gewann der Spanier und das in teilweise souveräner Art und Weise.

Doch wie kann man Bautistas Dominanz beenden? Redding machte im Vorjahr viel Werbung für ein kombiniertes Mindestgewicht. "Wir kamen näher an eine Lösung heran, doch dann gab es auf einmal ein großes 'Nein!', was ich nicht verstehe", wundert sich der Brite.


Fotos: Superbike-WM 2023: Imola (Italien)


"Es würde keine Beschwerden mehr geben, wenn man es durchgesetzt hätte. Wir wollten es, weil es fair ist", stellt Redding klar und geht in die Offensive: "Wenn ich Bautista wäre und davon überzeugt bin, der beste Fahrer zu sein, dann hätte ich selbst für das kombinierte Mindestgewicht gekämpft."

Alvaro Bautista; Toprak Razgatlioglu

Kann Alvaro Bautista nur durch ein kombiniertes Mindestgewicht gebremst werden? Zoom

"Dann hätte ich gesagt, dass ich der Weltmeister bin, nicht wegen meinem Gewicht gewinne und mich für ein kombiniertes Mindestgewicht eingesetzt. Doch das Gegenteil war der Fall, weil sie sich bewusst sind, dass es sonst schwieriger geworden wäre", schießt Redding gegen den amtierenden Weltmeister.