"Habe niemanden behindert" - Alvaro Bautista ärgert sich über Gridstrafe

Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista muss von P14 ins erste Barcelona-Rennen starten: Warum wurde der Vorjahressieger nach der Superpole bestraft?

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Pilot Alvaro Bautista beendete das erste Rennen der Superbike-WM in Barcelona auf der dritten Position (zum Rennbericht). Von Startplatz 14 aus zeigte der Spanier eine starke Aufholjagd. Auf Sieger Toprak Razgatlioglu (BMW) verlor Bautista etwas mehr als fünf Sekunden.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista musste bei seiner Aufholjagd viel riskieren Zoom

Die schlechte Startposition erschwerte Bautista die Arbeit im ersten Rennen. In der Superpole kam der Vorjahressieger nicht über P11 hinaus und erhielt später noch eine Strafe. Weil Bautista in der Superpole langsam fuhr, musste er drei Positionen nach hinten rücken.

Mit der Strafe war der Spanier nicht einverstanden. "Es war niemand auf der Strecke, alle waren in der Box. Ich fuhr heraus, zusammen mit Rinaldi, Iannone und Rabat. Wir fuhren zu viert auf die Strecke. Ich nahm Tempo heraus und ließ Iannone und Rinaldi vorbei. Danach zog ich das Tempo an. Ich kam vor Rinaldi über die Ziellinie. Er wurde nicht bestraft", staunt der Weltmeister.

"Ich sah ansonsten nur Bulega auf der Strecke. Und er befand sich auf einer langsamen Runde. Ich fuhr nicht auf der Linie", berichtet Bautista und grübelt: "Ich wurde bestraft, obwohl ich niemanden behinderte. Die Regel besagt lediglich, dass man nicht auf der Ideallinie langsamer fahren darf."

Schwierige Ausgangssituation nach enttäuschender Superpole und Strafe

Hätte sich ohne Strafe etwas geändert? "Man kann sich nie sicher sein", so Bautista. "Ich denke aber nicht, dass sich viel geändert hätte. Vielleicht hätte ich nicht so viel erzwingen müssen, wenn ich drei Positionen weiter vorne gestartet wäre. Es wäre sicher besser gelaufen."

"Diese Strecke beansprucht die Reifen immer sehr hart. Deshalb versuchte ich, beim Überholen der anderen Fahrer nicht zu stark zu pushen. Ansonsten hätte ich in den finalen Runden einige Probleme bekommen", weiß der Routinier.

"Ich versuchte, die Reifen nicht zu stark zu beanspruchen und an den Stellen zu überholen, an denen es mir einfacher fällt", erklärt Bautista, der mit seiner Ducati nicht mehr so überlegen ist wie im Vorjahr. "Es ist jetzt schwieriger für mich, auf den Geraden zu überholen. Ich suchte mir andere Stellen."


Fotos: WSBK 2024: Barcelona (Spanien)


Zu hoher Luftdruck bringt Alvaro Bautista in Gefahr

Bei seiner Aufholjagd riskierte Bautista einen möglichen Sturz. "Ich musste einige Rutscher abfangen. Als ich hinter den anderen Fahrern fuhr, überhitzte der Vorderreifen und der Luftdruck stieg an. Dadurch verlor ich Grip. Mit freier Fahrt konnte ich präzisere Linien fahren. Hinter den anderen Fahrern war es schwieriger", schildert der 39-Jährige.

Im Superpole-Rennen steht Bautista auf Startplatz elf. Der Sprint wird wichtig sein, um sich für den zweiten Lauf eine gute Ausgangslage zu verschaffen. "Die Strategie? Im Superpole-Rennen gibt es keine Strategie (lacht; Anm. d. Red.)", scherzt der Titelverteidiger, der harte Duelle erwartet.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista erlebte ein anderes Rennen als im Vorjahr Zoom

"Wir werden den SCQ-Reifen montieren und dann voll attackieren!", prophezeit Bautista. "Es wird am Sonntag wohl etwas frischer. Beim Test fuhr ich 14 Runden mit dem SCQ-Reifen und notierte niedrige oder mittlere 1:41er-Zeiten. Im Rennen wird es aber eine andere Geschichte."