"Ganz anders": Die ersten Eindrücke von Augusto Fernandez zu Yamahas V4-Motor

Nach den ersten Testrunden mit dem neuen V4-Motor zeigt sich Augusto Fernandez angetan - Aber es ist noch viel zu früh, um die Neuentwicklung konkret zu beurteilen

(Motorsport-Total.com) - Mitte April hat Yamaha den neuen V4-Motor erstmals auf einer europäischen Rennstrecke getestet. Augusto Fernandez drehte mit der neuen Entwicklung auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia einige Runden. Prinzipiell war es mehr ein Rollout und kein richtiger Performancetest.

Titel-Bild zur News: Augusto Fernandez

Augusto Fernandez hat die ersten Eindrücke mit dem neuen Motor gesammelt Zoom

"Es war interessant, ja", sagt der Yamaha-Testfahrer dazu. "Aber es ist noch sehr früh - ein junges Projekt. Also ist es noch zu früh, um überhaupt Vergleiche anzustellen. Es ging nur darum, das Motorrad zum Laufen zu bringen, ein paar Runden zu drehen, einen ersten Eindruck zu gewinnen."

"Ich bin auch nicht ans Limit gegangen, weil ich nicht der erste Fahrer in der Geschichte sein wollte, der die Yamaha-V4 zu Fall bringt. Das wäre ein historischer Moment gewesen - aber keiner im positiven Sinne. Dann stünde mein Name in den Büchern. Zum Glück ist alles gut gelaufen."

Die Entscheidung für die Entwicklung eines V4-Motors traf Yamaha bereits im Laufe des Jahres 2023. Einen komplett neuen Prototypen-Motor zu entwickeln, ist eine umfangreiche Aufgabe. Das Triebwerk ist nur ein Aspekt beim neuen Projekt.

Denn es muss auch ein neues Chassis entwickelt, die Elektronik auf den neuen Motor abgestimmt und eine neue Aerodynamik für den schmäleren Motor konzipiert werden. Für Yamaha ist es noch ein weiter Weg bis zur Fertigstellung eines konkurrenzfähigen Gesamtpakets.

"Im Moment ist es nur der Motor, dazu ein Prototyp-Chassis - alles nur gebaut, um das Aggregat überhaupt in Betrieb zu nehmen", verweist Fernandez darauf. "Wie gesagt, es ist noch früh und das Bike ist noch nicht leistungsfähig."

"Wie erwähnt, es ist ein junges Projekt, noch ganz am Anfang. Es wird nicht über Nacht fertig sein, das braucht Zeit. Aber wir haben das Projekt gestartet, Yamaha investiert viel und will etwas verändern. Das ist positiv, aber wir müssen weiterarbeiten."

Erste Wildcard mit V4-Motor noch offen

Trotzdem kann Fernandez bereits sagen, dass sich der V4-Motor "ganz anders" anfühlt als der Reihenmotor mit Crossplane-Kurbelwelle. Detailaussagen sind noch nicht möglich, denn an den beiden Testtagen in Valencia war es zudem windig und kühl.

"Es ist noch viel zu früh, um über Fahrgefühl oder konkrete Vorteile zu sprechen", betont der Testfahrer deshalb. "Wir wissen nicht, was genau uns der Motor bringen wird. Ja, der Sound war wirklich ganz anders. Aber wie gesagt, wir sind noch weit davon entfernt, ans Limit zu gehen."


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Yamaha ist mit einem Mammutprogramm beschäftigt, denn die aktuelle M1 mit Reihenmotor wird weiterhin entwickelt, während das V4-Projekt parallel entwickelt wird. Es ist der Plan, 2026 mit dem V4-Motor zu fahren, falls das Motorrad bis dahin schneller als das derzeitige ist.

Aktuell hat Yamaha beim Montagstest in Jerez eine neue Spezifikation des Reihenmotors mit den Stammfahrern ausprobiert. Sie zeigten sich zufrieden. Dieses Triebwerk könnte bereits beim nächsten Rennen in Le Mans zum Einsatz kommen.

Nach dem Grand Prix von Frankreich werden Fabio Quartararo und Alex Rins zwei Tage in Misano testen. Ob sie dort erstmals den V4-Motor fahren werden, ist derzeit nicht bekannt.

Für das Aragon-Rennwochenende Anfang Juni ist für Fernandez eine Wildcard angemeldet. Er hat bestätigt, dass der V4-Motor dort nicht zum Einsatz kommen wird.

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