Trotz Sieg in Jerez: Alex Marquez erhält von Ducati bisher keine Updates
Beim Montagstest in Jerez kann Alex Marquez keine Updates von Ducati testen - Der WM-Führende betont weiter, dass er nicht zu den WM-Favoriten zählt
(Motorsport-Total.com) - Der große Sieger beim Grand Prix von Spanien war Alex Marquez. Nach seinem ersten MotoGP-Sieg gab es in der Box des Gresini-Teams eine große Feier. Aber dennoch zog sich der Spanier relativ zeitig von der Party zurück.

© Gresini
Alex Marquez musste beim Testtag auf Updates verzichten Zoom
"Um sechs Uhr nachmittags bin ich zurück ins Motorhome gegangen", schildert der jüngere der beiden Marquez. "Mein Kopf war komplett fertig. Wir sind spazieren gegangen. Es fühlte sich an, als würde ich zurück auf die Erde kommen."
Alex Marquez nahm sich Zeit mit seiner Freundin Gabriela: "Wir sind spazieren gegangen und haben gesprochen. Das hat mir geholfen, etwas Ruhe zu finden. Der Test am nächsten Tag hat auch geholfen."
Zudem war er noch von den beiden Stürzen im Freitagstraining gezeichnet. Schürfwunden waren an den Armen deutlich zu sehen. Trotzdem bestritt er den Test am Montag, obwohl er keinerlei neue technische Details von Ducati erhalten hatte.
"Ich sage es immer wieder: Die roten Motorräder erhalten die Updates, die ihnen dieses Extra geben. Manchmal ist das ein Vorteil, aber nicht immer", so Alex Marquez. "Wir versuchen etwas zu bekommen, das über die lange Renndistanz zur Konstanz beiträgt."
"Das Werksteam hat das. Es hängt aber nicht vom Team oder vom Budget ab. Ducati entscheidet, ob man das erhält. Ich sage nicht, was es ist. Aber selbst ohne dieses Teil leisten wir gute Arbeit. Wir lernen, die Sache ohne dieses Teil zu managen."
Trotzdem meint Bruder Marc Marquez, dass "Alex mit diesen Ergebnissen Geschenke von Ducati erhalten werde". Das war aber beim Montagstest nicht der Fall. "Nein, diesmal nicht", bestätigt Alex Marquez.
"Aber es wurde schon im Vorjahr festgehalten. Wenn es etwas gibt, sollte das jeder Fahrer mit der GP24 erhalten. An diesem Punkt wird es kompliziert", hält der Gresini-Fahrer fest. Denn Ducati verfolgt die Politik, dass Updates für alle drei GP24-Fahrer verfügbar sein müssen.

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Alex Marquez mit Teambesitzerin Nadia Padovani Zoom
Auch ohne diese Updates ist Alex Marquez konkurrenzfähig. Er war in allen fünf Sprints Zweiter. Dazu war er in den ersten drei Grands Prix ebenfalls Zweiter. Platz sechs in Katar nach einer Kollision mit Fabio Di Giannantonio war ein Ausreißer. Nun gab es den ersten Sieg.
Damit führt Alex Marquez die WM-Tabelle einen Punkt vor seinem Bruder Marc an. Bisher hat er immer festgehalten, dass er sich nicht im WM-Kampf sieht. Aber diese Konstanz ist dennoch eine Voraussetzung, um eine Rolle zu spielen.
"Martin hat nicht nur aufgrund der Konstanz gewonnen", zieht er einen Vergleich. "Er hat diesen Grundspeed, er ist extrem schnell. Er hat dieses Talent, das oft diesen Unterschied ausmacht. Nur ins Ziel zu kommen und Punkte zu sammeln, reicht nicht gegen einen Fahrer wie Marc."
"Ich erkenne Ähnlichkeiten zu Martin, aber es ist nicht gleich. Er hatte das Werksmotorrad mit allen Updates. Wir gehen es ohne Druck Rennen für Rennen an. Der Druck liegt auf den Werksfahrern. Wir müssen bereit sein, sich bietende Möglichkeiten zu nutzen."

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Nach dem Rennen blieb Alex Marquez nicht bis spät am Abend bei der Party Zoom
Alex Marquez ist Weltmeister in den Klassen Moto3 und Moto2. In diesen Jahren zeigte sich, dass er länger brauchte, um auf Speed zu kommen. Als er dann konkurrenzfähig wurde, war er kaum noch zu stoppen.
Gibt es jetzt in der MotoGP ein ähnliches Muster? "Hoffentlich wird es schwierig, mich von der Spitze zu vertreiben. Aber wir müssen realistisch sein. Bei so einer langen Saison wird es schwierige Wochenenden geben, wenn mir eine Strecke nicht liegt. Vielleicht eine oder zwei."
"Dann muss man ruhig bleiben und nachdenken. Es darf sich nicht das Vorjahr wiederholen, als wir nach dem Aragon-Unfall vier Wochenenden verloren haben. Ich hoffe, dass wir über das gesamte Jahr hinweg konstant bleiben. Es wird auch Tiefen geben, doch dann gilt es, unsere Stärken auszuspielen."


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