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Honda-Fahrer uneins: Motor oder Reifen - woher kommen die Vibrationen?
Vibrationen sind weiterhin das größte Problem bei Honda - Rätsel nach der Ursache - Vor allem im Rennen schränkt das die Möglichkeiten der Fahrer ein
(Motorsport-Total.com) - Honda kämpft weiterhin mit Vibrationen - dem größten Problem der RC213V. Im Vorjahr traten sie stark auf, als Michelin eine härtere Karkasse beim Hinterreifen eingeführt hatte. Die Ingenieure arbeiteten daran und in diesem Jahr lassen sich die Vibrationen laut den Stammfahrern inzwischen etwas besser kontrollieren. Aber es ist weiterhin ein Problem.

© Photo by Mirco Lazzari gp/Getty Images
Von Aprilia kennt Aleix Espargaro diese starken Vibrationen nicht Zoom
Besonders Aleix Espargaro ist das aufgefallen, der diese Vibrationen bei Aprilia nicht erlebt hat. "Das größte Problem - und es ist wirklich ein sehr großes - ist das Chattering. Es ist verrückt", sagt der Testfahrer. "Es ist unglaublich, wie viel Zeit man pro Runde allein dadurch verlieren kann."
"Wir müssen verstehen, woher dieses Chattering kommt. Die Vibrationen kommen vom Motorrad", vermutet Espargaro. "Ich denke, sie kommen vom Motor. Sobald es zu vibrieren beginnt und die Gummimischung sehr heiß wird, verstärkt sich die Vibration extrem. Es ist kaum zu fassen."
"Es tritt im ersten Teil der Kurve auf, wenn man das Motorrad einlenkt. Anstatt das Motorrad aggressiv in die Kurve zu werfen, muss man es vorsichtig hineinbringen, um nicht in die Frequenz des Chatterings zu geraten."
"Denn dann muss man komplett vom Gas gehen. Man fährt also sehr vorsichtig - was nicht der richtige Weg ist, um schnell zu sein. Je höher die Temperatur im Reifen oder auf dem Asphalt ist, desto schlimmer sind die Vibrationen."
Deshalb glaubt Espargaro: "Für mich liegt es also weniger am Reifen selbst, sondern vielmehr an der Temperatur. Je höher die Temperatur, desto stärker die Vibration. Der erste Schritt ist daher, herauszufinden, was die Ursache ist - und dann das Problem gezielt anzugehen."
Probleme vor allem im Rennen
Dennoch treten die Vibrationen verstärkt in Sprintrennen auf, wenn mit dem weicheren Hinterreifen gefahren wird. Luca Marini bestätigt die Eindrücke von Espargaro, dass sie vor allem am Kurveneingang auftreten - und damit die komplette Kurvenfahrt beeinträchtigen.
Marini vermutet ebenfalls eine ähnliche Ursache wie Espargaro: "Zunächst dachte Aleix, es könnte vom Motor stammen, aber tatsächlich kommt es von den Reifen. Seitdem sich die Reifen verändert haben - sie bieten jetzt mehr Grip -, ist es leichter, Vibrationen zu spüren als früher."
"Zudem haben wir im Laufe der vergangenen Saison viele Teile am Motorrad überarbeitet. Und ab einem gewissen Punkt traten diese Vibrationen auf, die wir seitdem nicht mehr eliminieren konnten. Das Problem bei uns ist, dass die Vibrationen konstant auftreten."

© Honda
Luca Marini vermutet, dass die Vibrationen mit dem Grip zusammenhängen Zoom
"Wir müssen das verstehen und versuchen, es zu beheben. Ich glaube ebenfalls, dass es mit dem Grip zusammenhängt", so Marini. "Wenn wir mehr Grip am Hinterrad finden, könnten die Vibrationen geringer werden."
"Es ist also ein Problem, das wir mit KTM teilen - beide kämpfen mit Vibrationen, aber auf unterschiedliche Weise: KTM hat so viel Grip, dass sie Vibrationen bekommen, während wir so wenig Grip haben, dass wir ebenfalls Vibrationen bekommen."
Speziell in den Rennen ist das für die Honda-Fahrer ein Problem. Denn lässt der Grip der Reifen nach, nehmen die Vibrationen spürbar zu. "Es ist schwierig", sagt Joan Mir, "das mit dem Fahrstil zu kompensieren."
"Man muss in einer Weise fahren, bei der man den Vorderreifen stärker beansprucht als andere. Denn man lenkt aufgrund der Vibrationen weniger ein, verbringt dadurch mehr Zeit in der Kurve." Auch Mir glaubt, dass man das Problem mit mehr Grip am Hinterrad eliminieren könnte.
Das Gesamtpaket der RC213V ist in diesem Jahr deutlich besser geworden, das Motorrad ist konkurrenzfähiger. Espargaro geht sogar so weit zu sagen, dass man ohne die Vibrationen im Rennen klar die zweite Kraft hinter Ducati wäre.
"Ich verstehe nicht, wie Joan und Johann mit so starkem Chattering so schnell fahren können. Sobald wir das Problem der Vibrationen lösen können, sind wir dem Podium sehr nahe", ist der Testfahrer überzeugt.


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