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Jack Miller und Miguel Oliveira: Wie anders fährt sich Yamahas Reihenmotor?
Nach Jahren mit V4-Motoren lernen Jack Miller und Miguel Oliveira den Yamaha-Reihenvierzylinder kennen - Wie stark muss sich das Pramac-Duo umstellen?
(Motorsport-Total.com) - Jack Miller und Miguel Oliveira haben nicht nur die Marke gewechselt, sondern auch das Motorenkonzept. Beide sind in der MotoGP bisher ausschließlich V4-Motoren gefahren. Miller ist schon seit zehn Jahren in der Königsklasse und ist für Honda, Ducati und KTM an den Start gegangen. Oliveira trat bisher für KTM und Aprilia an.

© Gold and Goose
Für Jack Miller ist Yamaha schon die vierte MotoGP-Marke Zoom
Nun sitzen beide auf der Yamaha M1 mit Reihenvierzylinder und einer Crossplane-Kurbelwelle. Es stellt sich natürlich die Frage, wie sie dieses für sie im Prototypen-Rennsport neue Motorkonzept mit ihrer reichhaltigen Erfahrung beurteilen.
"Der Charakter des Motors ist anders", hält Miller fest. Ist der Motor sanfter als ein V4? "Er ist anders. Die Leistungsentfaltung ist völlig anders. Es ist schwierig, die Motoren miteinander zu vergleichen. Ich bin Screamer- und Big-Bang-Motoren gefahren - und jetzt den Reihenmotor."
"Die Leistungskurve ist bei jedem Motor anders. Der Motor leistet jedoch sehr gute Arbeit. Ich glaube nicht, dass es in Stein gemeißelt ist, dass man einen V4-Motor braucht. Jedes Konzept hat seine Vor- und Nachteile. Der Reihenmotor ist ziemlich stark."
Denn das Beispiel Honda zeigt, dass ein V4-Motor nicht der Garant für Erfolge ist. Aber musste Miller seinen Fahrstil nach zehn Jahren mit V4-Motoren stark für den Reihenmotor umstellen? "Nicht so sehr", lautet seine Antwort.
"Man fährt jedes Motorrad anders. Es ist egal, ob es ein Reihenvierzylinder, ein V4 oder ein Einzylinder ist. Jedes Motorrad fährt sich anders. Als Fahrer kann man verstehen, was ein Motorrad verlangt. Ich glaube nicht, dass sich mein Fahrstil verändert hat."

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Jack Miller sieht die Anpassung an die M1 bisher reibungslos Zoom
"Man fährt so, wie es einem das Motorrad erlaubt. Wenn das Motorrad eine hohe Kurvengeschwindigkeit verlangt, dann versucht man als Fahrer das umzusetzen. Die meisten Motorradfahrer können das verstehen. Man erkennt schnell, was das Motorrad erfordert."
Ganz ähnlich bewertet das auch Oliveira, der gar keine Vergleiche zu V4-Motoren anstellen will. "Ich bin an einem Punkt, an dem ich das vergessen habe", winkt der Portugiese ab. "Wir müssen mit diesem Motorrad konkurrenzfähig sein und das Beste aus der M1 herausholen."
Oliveira: "Meine Philosophie beim Fahrern passt"
Musste Oliveira seinen Fahrstil für die Yamaha stark anpassen? "Ich habe meinen Fahrstil nicht zu sehr geändert, obwohl die Philosophie des Motorrads ganz anders ist. Meine Philosophie beim Fahren funktioniert bisher mit der Yamaha."
"Vielleicht muss ich kleine Änderungen vornehmen. Mit mehr Erfahrung und mehr Rennen muss ich vermutlich etwas anpassen. Aber bisher funktioniert es ziemlich gut." In Sepang hatten Miller und Oliveira im neu aufgestellten Pramac-Team insgesamt fünf Testtage.

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Auch Miguel Oliveira kommt bisher mit der Yamaha M1 gut zurecht Zoom
Das Fazit ist positiv. "Wenn man die Marke wechselt", erläutert Miller, "kann es am Anfang sein, dass man aus der Box fährt und die Sitzposition nicht ganz passt. Das erfordert etwas Zeit. Aber bisher war die Anpassung recht einfach, sobald wir die Fußrasten eingestellt hatten."
"Der Tank fühlt sich bei den Knien sehr gut an. Wenn ich am Morgen aus der Box fahre, fühlt es sich bereits vertraut an. Das ist sehr schön, wenn man sich nach fünf Tagen schon wie zu Hause fühlt."
"Wenn man natürlich zu neuen Strecken kommt, kann es ein wenig länger dauern, als wenn man mit dem Motorrad dort schon Erfahrung hat. Aber ich mache mir keinen Stress", sieht der Australier die Situation entspannt.
Beide Fahrer beim Sepang-Test mit Rückstand
Im Endergebnis hatten beide deutlichen Rückstand auf Yamaha-Speerspitze Fabio Quartararo. Miller fehlten rund sieben Zehntelsekunden auf den Ex-Weltmeister. "In meinem zweiten Qualifying-Versuch ist mir das Vorderrad eingeklappt."

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Miguel Oliveira hat keine optimale Qualifying-Attacke zusammengebracht Zoom
"Das kann passieren, wenn man versucht, das Limit in Kurve 4 zu finden. Ich war ziemlich schnell und hatte einen Rutscher. Aber generell bin ich zufrieden mit der Performance des Motorrads. Wir haben einen klaren Plan, wohin wir gehen wollen."
Oliveira fehlten rund 1,2 Sekunden auf Quartararo. Auch er will das nicht überbewerten: "Ich bin etwas enttäuscht, weil ich am Ende nicht die Runde geschafft habe, die ich erhofft hatte. Fabio macht den Unterschied. Das hilft uns zu verstehen, was wir für die Vorbereitung der Saison brauchen."


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