powered by Motorsport.com

Davies: BMW-Ausstieg war ein Schock

Ducati-Werkspilot Chaz Davies spricht über den Rückzug des BMW-Teams aus der Superbike-Weltmeisterschaft und die damit verbundene Enttäuschung

(Motorsport-Total.com) - "BMW wird sein Engagement in der Superbike-Weltmeisterschaft nach dieser Saison beenden. Dies geschieht im Rahmen der strategischen Neuausrichtung unserer Marke", verkündete Stephan Schaller, der Leiter der BMW-Motorradsparte, Mitte Juli des vergangenen Jahres. 2009 stiegen die Münchner in die Superbike-WM ein, kämpften 2012 um den Titel und verließen die WM-Bühne schlussendlich ohne den angestrebten Titel.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Chaz Davies musste sich Ende Juli nach einem neuen Team umsehen Zoom

Marco Melandri und Chaz Davies saßen 2013 auf den beiden werksunterstützten BMW-Superbikes. Melandris Weg führte vor der Winterpause zu Aprilia. Ex-Teamkollege Davies erhielt im Ducati-Werksteam eine neue Chance. Der Brite musste sich in den vergangenen Jahren immer wieder an neue Motorräder gewöhnen. Nach dem Supersport-Titel 2011 wechselte er mit ParkinGo in die Superbike-WM und fuhr eine Aprilia RSV4. Nach dem Jahr als BMW-Pilot muss sich Davies nun auf die 1199 Panigale einstellen.

Doch wann erfuhr Davies eigentlich vom BMW-Ausstieg? "Ich wusste es am Montag nach dem Rennwochenende in Russland. Es war ein großer Schock", erinnert er sich im Gespräch mit 'Crash.net'. Davies wurde also nur wenige Tage vor der offiziellen Verkündung informiert. Zu diesem Zeitpunkt war der ehemalige Supersport-Weltmeister ein gefragter Fahrer. Spätestens durch den Zweifachsieg beim Rennwochenende in Aragon stand er auf der Wunschliste einiger Teamchefs.

Für die Rennen in Russland war Davies ein Kandidat für den Sieg, doch die schwierigen Bedingungen brachten die Kräfteverhältnisse durcheinander. "Eine Woche vor dem Ausstieg haben wir über meine Zukunft im Team und die von BMW-Italien gesprochen. Es schien, als ob alles in die richtige Richtung geht und ich 2014 bleiben würde. Diese Nachrichtig zu erhalten, war ziemlich enttäuschend. Ich war darauf eingestellt, ein zweites Jahr mit dem gleichen Motorrad zu fahren. So sah es aus, doch ich musste mich nach einer neuen Chance umsehen."

"Da ich am Wochenende richtig schnell war und ich mir dachte, das Motorrad auch im nächsten Jahr zu fahren, war ich besonders enttäuscht. Ich hatte acht oder neun Jahre lang nicht die Chance, zwei Jahre lang das gleiche Motorrad zu fahren. Das steigerte die Enttäuschung. Bei der Herangehensweise macht es einen Unterschied, wenn man weiß, das alles für die neue Saison gesetzt ist. Doch ich musste damit klarkommen", so der ehemalige BMW-Pilot.