Edwards' NASCAR-Aufstieg: Dank an Kyle Busch

Carl Edwards über seine Hoffnungen für neue Saison, die entscheidenden Momente auf seinem Weg bis in die NASCAR-Topliga und was Kyle Busch damit zu tun hat

(Motorsport-Total.com) - 337 Sprint-Cup-Rennen hat Carl Edwards inzwischen auf seinem Konto. Diese absolvierte er allesamt am Steuer des Roush-Ford mit der Startnummer 99. Edwards' größte Erfolge in seinen mittlerweile neun kompletten Jahren in der NASCAR-Topliga: 21 Siege und sieben Chase-Teilnahmen.

Titel-Bild zur News: Carl Edwards

Regenpause beim Daytona-Test: Carl Edwards in Plauderlaune Zoom

Bei zwei dieser Chase-Teilnahmen (2008 und 2011) brachte es der heute 34-Jährige aus dem US-Bundesstaat Missouri bis zum Vizetitel, wobei ihm der Titel anno 2011 denkbar knapp durch die Finger glitt. Nach dem legendären Homestead-Finale gegen Tony Stewart waren die beiden Titelkandidaten punktgleich. Edwards unterlag im Tie-Break, da er weniger Saisonsiege vorweisen konnte.

In den vergangenen beiden Jahren lief es für Edwards wenig berauschend. Die Saison 2012 markierte für ihn nach 2006 erst die zweite, in der er den Titelkampf nicht aktiv mitgestalten konnte: Der Fahrer des Roush-Ford mit der Startnummer 99 verpasste nach einer missratenen Regular-Season den Sprung in den Chase.

Nach zwei Jahren der Dürre: 2014 soll alles besser werden

In der abgelaufenen Saison 2013 lief zunächst alles nach Plan. Dank zweier Siege (Phoenix im März und Richmond im September) sowie zwölf weiterer Top-10-Platzierungen schloss Edwards die Regular-Season als punktbester Fahrer im Feld ab - noch vor dem späteren Champion Jimmie Johnson.

Carl Edwards

Carl Edwards in der Saison 2013: Regular-Season top, Chase ein Flop Zoom

Pünktlich zu Beginn des Chase allerdings war bei Edwards und Roush wieder einmal die Luft raus. "Cousin Carl" konnte lediglich zwei weitere Top-10-Platzierungen einfahren. Dem gegenüber standen drei Platzierungen außerhalb der Top 20. Die Folge: Edwards schloss die Saison als 13. und damit Letzter in Reihen der Chase-Piloten ab.

In der Saison 2014 soll alles besser werden. "Wir sind ein tolles Team", spricht Edwards das Roush-Dreigestirn um Greg Biffle, Ricky Stenhouse Jr. und nicht zuletzt ihn selbst an. "Wenn es uns als Team gelingt, besser zu sein als die Summe unserer Einzelleistungen, dann werden wir sehr gut aussehen."

"Eines weiß ich ganz genau: Wir haben Verbesserungen vorgenommen. Ich gehe fast davon aus, dass Ricky, Greg und ich diese mit Führungsrunden und Siegen in der ersten Saisonhälfte belegen werden. Wo wir wirklich stehen, werden wir aber erst nach zehn bis 15 Rennen wissen", so Edwards am Rande des Preseason-Thunder in Daytona.

Dank an Mike Mittler und Kyle Busch

Angesprochen auf die entscheidenden Momente auf seinem Weg bis in die NASCAR-Topliga Sprint-Cup muss Edwards nicht lange überlegen: "Die sicherlich größte und wichtigste Gelegenheit bot sich mir, als ich für Mike Mittler fahren durfte."

"Nur weil Mike seinen Truck-Shop direkt in seinem Geschäft in Foristell, Missouri betrieb, war es mir möglich, jahrelang an seine Tür zu klopfen und ihn zu beten, mich seinen Truck fahren zu lassen. Das war riesig", erinnert sich Edwards an die Anfänge seiner NASCAR-Karriere.

Man schrieb das Jahr 2002. Edwards, die Nachwuchshoffnung aus dem nur eine Autostunde westlich gelegenen Columbia, absolvierte ein Teilzeitprogramm von sieben Rennen und überzeugte gleich beim dritten Truck-Start mit einem achten Platz.

Carl Edwards in der Truck-Saison 2003

2003: Carl Edwards im Roush-Truck mit der 99, den zuvor Kyle Busch pilotierte Zoom

Der zweite entscheidende Karrieremoment? "Das war als Kyle Busch das Roush-Team verließ und damit den Truck mit der Startnummer 99 freigab", schickt Edwards indirekt einen Dank an die Adresse seines heutigen Sprint-Cup-Weggefährten aus Las Vegas. Der jüngere Busch-Bruder hatte in der Truck-Saison 2001 sechs Rennen für Roush bestritten und sich damit seinerseits die ersten Sporen auf dem Weg nach oben verdient.

Anschließend wechselte Kyle Busch ins Truck-Team von Billy Ballew und startete so richtig durch. 16 Siege bis einschließlich der Saison 2009 führten dazu, dass er das Team von Ballew übernahm und in Kyle Busch Motorsports (KBM) umtaufte. Parrallel dazu war Busch über die Stationen Hendrick und Gibbs längst im Sprint-Cup angekommen und auch dort erfolgreich.

Edwards im Gegenzug fuhr in den Jahren 2003 und 2004 ein Vollzeit-Programm im Roush-Truck mit der 99, gewann sechs Rennen und wurde zur Saison 2005 zum Stammfahrer des Sprint-Cup-Boliden mit der 99 befördert. Der weitere Karriereverlauf ist bekannt.

So kommt Edwards beim Gedanken an seine NASCAR-Anfänge zum Schluss: "Wenn nur einer dieser Momente nicht so gekommen wäre, dann hätte ich heute sicher nicht den Job, den ich habe. Ich bin mehr als dankbar dafür, dass es so gekommen ist."