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Rusty Wallace nach Gen6-Debüt: "Ich weiß es zu schätzen"

Rusty Wallace schwärmt von den Testrunden am Steuer des Penske-Ford von Brad Keselowski - Der wiederum ist heiß auf die neue Saison

(Motorsport-Total.com) - Neben der Bestzeit von Sprint-Cup-Rookie Austin Dillon im Childress-Chevrolet mit der legendären Startnummer 3 von Dale Earnhardt, war das Test-Comeback von Rusty Wallace die große Story rund um NASCAR-Vorsaisontests in Daytona: Der NASCAR-Champion des Jahres 1989 durfte für einen Tag das Steuer des Penske-Ford mit der Startnummer 2 - inzwischen längst das Dienstfahrzeug von Brad Keselowski - übernehmen.

Titel-Bild zur News: Rusty Wallace

Mit seiner gelben Startnummer 2 kam Rusty Wallace in Daytona sofort auf Tempo Zoom

Eigentlich war das Comeback von Wallace am Steuer der jahrelang von ihm selbst pilotierten "Blue Deuce" für Donnerstag der vergangenen Woche angesetzt. Aufgrund der hartnäckigen Regenfälle, die über dem Daytona International Speedway niedergingen, verzögerte sich das Wallace-Gastspiel aber bis zum Freitag. Dies tat der Freude beim Ex-Champion und heutigen ESPN-Experten aber keinen Abbruch. "Mein Gesicht tat schon richtig weh, denn ich lief die ganze Zeit mit einem Lachen durch die Boxengasse", so Wallace.

Als es am Freitag dann endlich soweit war, zeigte der 57-jährige NASCAR-Haudegen sofort, dass er auch nach mehr als acht Jahren Cockpit-Pause nichts verlernt hat: Wallace prügelte die "Blue Deuce" gleich in seinem ersten Run auf eine Rundenzeit von 46,850 Sekunden (192,102 Meilen pro Stunde) und reihte sich damit auf Platz vier der Zeitenliste ein. Als am Ende des Testtages abgerechnet wurde, reichte diese Zeit im 40-köpfigen Feld immerhin zu Platz 20.

Stammfahrer Keselowski, der den Penske-Ford für ein paar Runden übernahm, kam an die Wallace-Zeit jedenfalls nicht heran. Dennoch sah Wallace das Ganze als Teamleistung. "Wir haben eine ziemlich gute Runde aus dem Miller-Lite-Auto herausgequetscht. Darauf bin ich stolz", so der 57-Jährige, der sich vor seiner Premiere im Gen6-Cockpit ausführlich von Keselowski einweisen ließ.


Fotos: Pre-Season-Thunder in Daytona


Anschließend ließ Wallace verlauten: "Ich möchte einfach nur allen danken, die dies ermöglicht haben. Das heißt allen bei Penske, angefangen bei Tim Cindric bis hin zu Roger Penske. Ich wollte unbedingt fahren, um ein Gefühl für das Gen6-Auto zu bekommen. Sie ließen mich ja nicht nur ein paar Runden, sondern fast den ganzen Tag fahren. Ich muss sagen, das Auto ist fantastisch. Die Jungs waren sehr nett zu mir und ich hoffe, ich konnte ihnen ein wenig helfen. Ich habe ihnen jedenfalls reichlich Rückmeldungen geliefert", so Wallace, der sich zu guter Letzt noch bei dem Mann bedankte, der ihm das Cockpit überließ - Brad Keselowski: "Dieser Junge war wirklich nett zu mir. Ich weiß es zu schätzen."

Keselowski gab die Komplimente sofort zurück. "Ich würde sagen, dass ich ohne Leute wie Rusty und seine Verdienste rund um das Team mit der Startnummer 2 überhaupt nicht in diesem Auto sitzen würde. Wir wollten einfach respektvoll sein und haben daher diese Aktion mit Rusty gestartet. Es war mir eine Freude." Mehr noch: "Sollte Rusty mein Auto noch einmal übernehmen wollen, dann kann er das jederzeit tun - solange er nicht meinen Gehaltsscheck gleich mit übernimmt", scherzte Keselowski, seines Zeichens NASCAR-Champion des Jahres 2012.

Brad Keselowski und Rusty Wallace

Brad Keselowski, Rusty Wallace: Viel Spaß an der "Schlüsselübergabe" in Daytona Zoom

In Wahrheit ist Keselowski selbst heiß darauf, wieder ins Cockpit des Penske-Ford mit der Startnummer 2 zu klettern. In der Saison 2013, dem Jahr seiner Titelverteidigung, lief für ihn bekanntlich nicht alles nach Plan. Ein einziger Saisonsieg (im Oktober in Charlotte) sprang heraus, doch zu diesem Zeitpunkt war die Chase-Qualifikation längst verpasst. "Wir haben einfach nicht die Leistung gebracht, die wir uns vorgenommen hatten", muss Keselowski kurz vor Beginn der neuen Saison eingestehen und fügt an: "2014 stellt eine neue Gelegenheit dar, die Meisterschaft zu gewinnen. Diese wollen wir nutzen. Ich glaube, wir haben eine gute Chance."