• 05.01.2014 11:21

  • von Pete Fink

NASCAR 2013: Die besten Sprüche (1)

In einem langen NASCAR-Jahr ist es unvermeidlich, dass eine Menge Sprüche abgesondert werden - hier eine kleine Auswahl nach dem Motto: "Best of 2013"

(Motorsport-Total.com) - Es sind die letzten Tage der - wie immer - sehr kurzen Winterpause der NASCAR. Ab dem kommenden Donnerstag, dem 9. Januar 2014, dröhnen die V8-Motoren wieder, wenn der alljährliche Pre-Season-Thunder auf dem Daytona International Speedway steigt. Kurz vor diesen ersten Testfahrten blicken wir ein letztes Mal zurück auf die Saison 2013: In der finalen Ausgabe geht es um die besten NASCAR-Sprüche des Jahres 2013.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon, Danica Patrick

Ein langes NASCAR-Jahr 2013 beginnt: Jeff Gordon vor Danica Patrick Zoom

"Ich wuchs auf, um der schnellste Pilot zu werden, nicht die schnellste Frau", sagte Danica Patrick nach ihrer Pole-Position zum Daytona 500, die in der so amerikanischen NASCAR für ein weltweites Medieninteresse sorgte. Gewonnen hat am Ende Jimmie Johnson: "Das ist einfach geil, da gibt es kein anderes Wort", sagte Johnson nach seinem Daytona-Sieg. "Es ist der erste Erfolg für ein Gen6-Auto und darauf bin ich stolz."

Es folgte das - zunächst nur verbale - Scharmützel zwischen Denny Hamlin und Joey Logano, das unmittelbar nach Daytona mit einem Twitter-Posting Hamlins seinen Anfang nahm: "Sorry, dass ich dir nicht helfen konnte, aber dein genialer Teamkollege war zu sehr damit beschäftigt, die innere Linie durcheinander zu bringen", twitterte Hamlin an Loganos Teamkollegen Brad Keselowski, der in Daytona nur knapp von Johnson geschlagen wurde.

In Bristol kam es dann zu einer ersten Beinahe-Handgreiflichkeit zwischen Hamlin und Logano, als die beiden erneut aneinander gerieten. Logano twitterte: "Es ist großartig, dass du dein geniales Hirn dadurch geschützt hast, indem du deinen Helm aufbehalten hast." Hamlin legte nach und ätzte: "Er hat ja angekündigt, dass er mir eine mitgeben wollte, aber normalerweise sehe ich ihn eigentlich nie. Insofern spielt das gar keine Rolle."

Viel Wirbel um Logano

Denny Hamlin

Der Crash von Fontana: Denny Hamlin (11) verletzt sich schwer an der Wirbelsäule Zoom

Eine Woche später in Fontana kam es in den Schlussrunden zu dem Unfall, bei dem sich Hamlin schwer an der Wirbelsäule verletzte. In Unkenntnis der Verletzungen twitterte Logano zunächst: "Das, was er vergangene Woche gemacht hat, hätte er nicht tun sollen. Jetzt hat er das bekommen, was er verdient hat." Später ruderte der Penske-Pilot jedoch zurück: "Ich wünsche Denny eine schnelle Genesung. Ich hoffe, dass wir ihn schnell wieder auf der Strecke sehen werden."

Auch mit Tony Stewart legte sich Logano in der Boxengasse von Fontana an, was "Smoke" zur Weißglut brachte: "In der Boxengasse ist er ein starker Mann. Aber nur, wenn ein paar seiner Crew-Leute um ihn herum stehen. Ansonsten ist er ein kleines, ängstliches Kind, das versucht, mit einer Wasserflasche nach mir zu werfen. Heute kann er auf Twitter sein Maul über mich zerreissen - ich kenne genug Leute, die das genau beobachten werden. Es ist Zeit, dass er eine kleine Lektion bekommt."


Fotostrecke: NASCAR-Crashes 2013

Danach übernahmen die Strafen aufgrund technischer Verfehlungen das Kommentar-Ruder. Allen voran Titelverteidiger Brad Keselowski (Penske), der sich in Texas öffentlich aufregte: "Es gibt in der ganzen Garage kein Team, das sauberer arbeitet als wir. Aber wie man uns in den vergangenen sieben Wochen behandelt hat, ist eine Schande." Matt Kenseth (Gibbs) erwischte es in Kansas: "Die Strafen sind einfach unfair. Das grenzt wirklich an eine Schande."

Ausgerechnet Clint Bowyer, der später den Richmond-Skandal auslöste, lehnte sich gleichzeitig weit aus dem Fenster: "Wen interessiert es, wie du erwischt wirst", mokierte sich der Waltrip-Pilot. "Wenn du bescheißt, dann ist es völlig egal, was du gemacht hast. Es ist einfach falsch." Ein paar Wochen später in Richmond gab sich der Waltrip-Pilot dann als eher NASCAR-Philosoph: "Wenn nach einem Rennen einer weint, weil er gewonnen hat, und einer weint, weil er gecrasht ist, dann ist das genau der Grund, warum wir Rennen fahren."

David gegen Goliath

David Ragan, David Gilliland

David Ragan (34) und David Gilliland (38) sorgen in Talladega für eine Sensation Zoom

Den eindeutigen Sensationssieg des NASCAR-Jahres 2013 schaffte David Ragan aus dem kleinen Front-Row-Team Anfang Mai in Talladega. Dieses Rennen dauerte aufgrund des hartnäckigen Regenwetters in Alabama bis zum Einbruch der Dunkelheit: "Das ist eine echte Geschichte im Sinne von David gegen Goliath", sagte Ragan. "Und ich bin extrem stolz auf die Rolle, die ich dabei spielen konnte."

Etwa zu diesem Zeitpunkt gab der rekonvaleszente Hamlin ein schönes Zitat ab, der nach vier Rennen Zwangspause sehr schnell wieder im Gibbs-Toyota saß: "Wir haben halt Alligatoren-Blut", sagte Hamlin. "Ich weiß nicht, wie ich das anders erklären kann, aber bei uns handelt es sich um eine eigene Rasse. Wir werfen alle Vorsicht über Bord, nur damit wir wieder das tun können, was wir alle lieben." Nämlich Rennen fahren.

Das Coca-Cola 600 in Charlotte ist das längste Saisonrennen der NASCAR, in dem die Technik an ihre Grenzen gezwungen wird. Wie im Fall Kyle Busch, einem Motorenplatzer und einem passenden Funkspruch: "Die Ventile fallen durch, er geht in die Luft. Auf Wiedersehen, gute Nacht schöne Frau." Sein Bruder Kurt im kleinen Furniture-Row-Team bekam Probleme mit der Batterie und moserte während einer Roten Flagge: "Warum haben wir keine zwei Batterien im Auto? Sogar mein Late-Model hat zwei Stück!"

Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet) wiederum geriet auf der Strecke ausgerechnet mit ihrem Freund Ricky Stenhouse (Roush-Ford) zusammen und scherzte anschließend: "Ein nettes gemeinsames Abendessen gab es nicht. Mal sehen: Ich glaube, ich habe in meinem Bus eine Kleinigkeit gegessen. Eine halbe Banane, einen kleinen Protein-Shake mit Schokolade und zwei Bier."

Über große Oger...

Ryan Newman

Mit "Oger" Ryan Newman legt man sich besser nicht an - sagt Kyle Busch Zoom

Tony Stewart gewann Anfang Juni in Dover sein erstes (und einziges) Saisonrennen. Im Normalfall ist "Smoke" bekanntlich kein großer Freund der Medien, die "Monster-Mile" von Dover bildete anno 2013 eine Ausnahme, was Stewart dazu verleitete, seine Sieger-PK mit folgendem Spruch zu eröffnen: "Ich will es eigentlich gar nicht sagen, aber es ist einfach wunderschön, wieder zurück im Medien-Center zu sein."

Kyle Busch geriet mit dem stämmigen Ryan Newman zusammen und regte sich auf: "Er ist der größte und dümmste Idiot von allen. Aber er ist wie ein großer Oger, der tun und lassen kann, was er will, weil er uns alle in den Hintern treten kann. Es macht überhaupt keinen Sinn, mit ihm einen Streit anzufangen." Newman blieb cool und ging später auf die Busch-Worte wiefolgt ein: "Ogers haben keine Emotionen, das weiß doch jeder."


Fotos: NASCAR-Test in Charlotte


Kurze Zeit später in Michigan gab es Hause Roush Unstimmigkeiten zwischen Sieger Greg Biffle und Carl Edwards. Edwards kämpfte mit Debris auf dem Kühlergrill, während sich Leader Biffle nicht zurückfallen ließ, um zu helfen. "Er ist kein Teamkollege", kommentierte Edwards nach dem Rennen. In Sonoma gab Clint Bowyer ein Urteil über die Fahrkünste von Jacques Villeneuve ab: "Wie ein Zugunglück. Ein sehr schneller Zug, der am Ende aber irgendwie entgleist."

Jimmie Johnson regte sich 2013 mehrfach über die Restart-Regel auf - hier die Version aus Kentucky und dem vermeintlichen Übeltäter Matt Kenseth: "Die 20 hat den Pace-Car-Speed gebrochen, aber die Rennleitung hat wieder einmal nichts dagegen unternommen. In Zukunft muss ich so etwas halt selber versuchen." Der zweite Teil der besten NASCAR-Sprüche (Juli bis Dezember) folgt am morgigen Montag.