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NASCAR 2013: Die besten Sprüche (2)
In einem langen NASCAR-Jahr ist es unvermeidlich, dass eine Menge Sprüche abgesondert werden - hier der zweite Teil nach dem Motto: "Best of 2013"
(Motorsport-Total.com) - In der zweiten Saisonhälfte 2013 nahm die Silly-Season der NASCAR an Fahrt auf. Allen voran bei Stewart/Haas Racing. "Ich bringe einen guten Freund in unsere Organisation und weiß gleichzeitig, dass ich am Ende des Jahres einen guten Freund verlieren werde", kommentierte Tony Stewart im Juli den Personalwechsel zwischen Neuzugang Kevin Harvick und Abgänger Ryan Newman. Letzterer zeigte in Indianapolis, was er kann.

© NASCAR
Tony Stewart stand im Sommer 2013 im Fokus der NASCAR Zoom
"Vor ein paar Wochen hat man mich rausgeschmissen. Jetzt komme ich hierher zurück, hole die Pole und gewinne das Rennen", lautete das Fazit der Newmanschen Bewerbungsfahrt auf dem Brickyard. Später wurde noch Kurt Busch als weiterer Stewart/Haas-Neuzugang bekannt gegeben: "Es ist eine einmalige Chance, mit Tony, Kevin und Danica im Team zu fahren", sagte der ältere Busch-Bruder. "Wir vier in den gleichen Meetings - das wird entweder die Hölle oder es wird großartig."
Tony Stewart sorgte in dieser Zeit für Aufsehen mit seinen Gastspielen in den Sprint-Cars. In Pocono sagte er noch nach einem ersten Abflug: "Ihr normalsterblichen Medienleute solltet euch mehr Sprint-Car-Rennen ansehen. Das war ein ganz normaler Sprint-Car-Unfall. Wenn es schlimmer ist, dann lassen wir es euch schon wissen." Wenige Wochen später erwischte es Stewart dann richtig böse mit einem doppelten Beinbruch.
Damit war Stewart bis zum Jahresende außer Gefecht gesetzt. Bei seinem ersten Besuch an einer NASCAR-Strecke versuchte er sich und seine Sprint-Car-Ausflüge zu verteidigen: "Du musst doch dein Leben leben. Du kannst nicht versuchen, dich dein ganzes Leben lang gegen etwas zu schützen. Das ist doch Zeitverschwendung. Im Prinzip bleibt uns allen hier auf der Erde nur ein recht kleines Zeitfenster. Und ich will dieses Fenster - so gut es eben geht - für mich nutzen."
Der Skandal von Richmond

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Clint Bowyer in Richmond: Dieser Dreher löst den Skandal aus Zoom
Dann kam Richmond und der Skandal rund um das Waltrip-Team, den Clint Bowyer mit einem seltsam anmutenden Dreher auslöste. Direkt hinter Bowyer fuhr Dale Earnhardt Jr., der zu Protokoll gab: "Das war das Verrückteste, was ich jemals gesehen habe. Er ist einfach von der Strecke gekreiselt." Auch Bowyer selbst war gewaltig am Rudern: "Es wird euch sicher Spaß machen, darüber eine Menge komischer Sachen zu schreiben. Auf geht's, legt los, wenn ihr wollt und seit kreativ. Aber interpretiert da bitte nicht zuviel hinein."
In der NASCAR-Chefetage gab es dicke Luft. NASCAR-Chef Brian France gab später zu, dass er stinksauer gewesen sei - und plötzlich stand Jeff Gordon im Chase. "Wir haben uns alles angesehen und sind der Meinung, dass da zu viele Dinge im Spiel waren, die das Event beeinflusst haben", sagte France. "Das hat vor allem für Jeff und sein Team einen Nachteil ergeben. Er hätte sich qualifiziert und ich habe die Autorität, das umzusetzen. Und genau das werden wir jetzt auch tun." Jeff Gordon stand im Chase.
Nach dem Skandalrennen von Richmond war auch klar, dass es einen neuen NASCAR-Champion geben würde, denn Titelverteidiger Brad Keselowski schrammte an den Playoffs vorbei. "Ich habe gerade keine Emotionen", sagte der Penske-Pilot nach dem Rennen. "Wir waren ganz einfach nicht gut genug, um uns zu qualifizieren. So sieht nun einmal die Realität aus."
Matt Kenseth gewann die beiden ersten Chase-Rennen von Chicagoland und Loudon. "Vor allem dieser Loudon-Sieg ist etwas ganz besonderes, denn Loudon zählt zu meinen schlechtesten Strecken überhaupt", sagte Kenseth danach. Neben Jimmie Johnson fuhr sich mit seinem Kansas-Sieg auch Kevin Harvick in eine gute Ausgangsposition: "In Daytona wollten gerade einmal zwei Leute ein Interview mit mir führen. Im Prinzip haben uns alle vom ersten Tag an abgeschrieben."
Verbale Scharmützel

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Kyle Busch und Brad Keselowsi gerieten mehrfach aneinander Zoom
Am Kansas-Wochenende kam es - wieder einmal - zu einem Verbalscharmützel zwischen Kyle Busch und Brad Keselowski. "Ein bösartiger Pilot hat mich in die Mauer geschickt", lederte Keselowski ab. "Anders kann ich es nicht ausdrücken. Und er fühlt sich gut dabei. Ich habe in den letzten Jahren versucht, ihn mit jeder Menge Respekt zu behandeln, aber das wird nicht andauern. Jetzt befinden wir uns wieder in einem Kriegszustand."
Kyle Busch, der im Gegensatz zu Keselowski zu diesem Zeitpunkt noch recht ordentliche Titelchancen hatte, nahm die Verbalarie seines alten Kontrahenten eher gelassen hin: "Das zeigt doch nur, welche Art Mensch Brad Keselowski ist. Und es zeigt, dass er über keinerlei Klasse verfügt. Er weiß ganz genau, was ein bösartiger Pilot ist, denn er hat so etwas ja selbst schon viele Male gemacht."
Kevin Harvick lies sich ebenfalls auf ein Verbalscharmützel ein. Allerdings gegen Childress-Enkel Ty Dillon, der ihm in einem Truck-Rennen zu nahe kam: "Das ist genau der Grund, warum ich Childress verlasse", schimpfte Harvick. "Es geht um diese bescheuerten Kids, die keinerlei Respekt zeigen und die mit goldenen Löffeln gefüttert werden." Kommende Saison wird Austin Dillon, der ältere Dillon-Bruder, den Childress-Chevrolet mit der Startnummer 3 fahren.
Clint Bowyer, seines Zeichens selbst von Richard Childress entdeckt und viele Jahre lang gefördert, kommentierte die Auseinandersetzung eher amüsiert: "Das ist wohl wie bei einer Scheidung: Sie bekommt die Möbel, das Silberbesteck und auch den Hund. Harvick hätte den Hund gerne gehabt, aber nicht bekommen."
Johnson auf Rekordfahrt?

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Jimmie Johnson: Aus "Five Time" wurde 2013 ein "Six Pack" Zoom
Dann ging es langsam aber sicher in die Titelentscheidung zwischen Jimmie Johnson und Matt Kenseth. Dazu kam folgender Kommentar von Johnsons Crewchief Chad Knaus: "Wir waren vergangenes Jahr schon gut unterwegs und befinden uns dieses Jahr mindestens auf dem selben Level. Allerdings bin ich der Meinung, dass wir in diesem Jahr einen etwas besseren Konkurrenten haben." 2012 hieß dieser Brad Keselowski, der den bekanntlich den Titel holte.
Knaus-Sprüche solcher Art konnte Keselowski natürlich nicht auf sich sitzen lassen: "Wenn ich Matt einen Rat geben kann, dann ist es der, dass er Jimmie ganz einfach die Hölle heiß machen muss. Jedes Mal, wenn er die Chance hat, in seinem direkten Umkreis zu fahren, muss er ihn angreifen und hart attackieren. Das mag er gar nicht, das ist seine Schwäche."
Das Ende ist bekannt: Johnson setzte sich recht deutlich gegen Kenseth durch, der nach sieben Saisonsiegen jedoch auch eine gewisse Zufriedenheit ausstrahlte: "Ich nehme aus diesem Jahr mit, dass wir alle das Bestmögliche aus uns herausgeholt haben. Aber rein vom Standpunkt der Konkurrenzfähigkeit heraus betrachtet, war es mit Abstand die beste Saison meiner ganzen Karriere."
Und natürlich gebührt das Schlusswort dem Champion - besser gesagt der Antwort auf die Frage, die nach Titel Nummer sechs ganz sicher nicht zum letzten Mal gestellt wurde. Wann wird Johnson die sieben NASCAR-Titel von Richard Petty und Dale Earnhardt egalisieren? "Ich habe jetzt sechs. Wir werden sehen, ob es sieben werden. Das wird die Zeit zeigen. Vielleicht müssen wir dieses Thema verschieben, bis ich eines Tages meinen Helm an den Nagel hänge."

