Playoff-Revolution in Planung: Ab sofort 16 Fahrer im Chase?

NASCAR zieht für die neue Sprint-Cup-Saison weitere Änderungen am Chase-Format in Betracht: Saisonsiege sollen noch wichtiger werden

(Motorsport-Total.com) - Seit der Saison 2004 wird der NASCAR-Champion im Zuge eines im Motorsport einzigartigen Playoff-Systems ermittelt. Als NASCAR-Chef Brian France vor mittlerweile zehn Jahren mit dieser Idee um die Ecke kam, schlugen die Pläne hohe Wellen. Inzwischen gehört der Chase zur NASCAR-Szene wie der Sound der V8-Motoren und das Jubeln des Siegers in der Victory Lane.

Titel-Bild zur News: Ryan Newman, Matt Kenseth, Kasey Kahne, Clint Bowyer, Greg Biffle, Kevin Harvick, Kyle Busch, Carl Edwards, Kurt Busch, Joey Logano, Dale Earnhardt Jun.

Zwölf Fahrer plus Jeff Gordon fuhren 2013 im Chase mit: Sind es ab 2014 sogar 16? Zoom

Im Laufe der Jahre allerdings wurde das Chase-System mehrfach angepasst. Aus zunächst zehn Fahrern, die während der letzten zehn Rennen der Jahre 2004 bis 2006 um den Titel kämpften, wurden ab der Saison 2007 zwölf Fahrer. In der Saison 2013 gab es sogar erstmals 13 Fahrer im Chase, wobei dies im vieldiskutierten Richmond-Skandal begründet lag und nicht auf einem von NASCAR ausgearbeiteten Plan fußte.

Neben der Aufstockung des Chase-Feldes von zehn auf zwölf Fahrer wurde im Laufe der Jahre die Vergabe der Bonuspunkte angepasst. In den Jahren 2004 bis 2006 hieß das Credo: Nach dem 26. und letzten Rennen der Regular-Season werden die Punkte der zehn punktbesten Fahrer auf 5.000 gesetzt. In der Reihenfolge der Punktetabelle bekam der Meisterschaftsführende 50 Bonsupunkte, der Zweite 45, der Dritte 40 und so weiter.

Chase-Historie: Es wurde mehrfach nachgebessert

In den Jahren 2007 bis 2010 griff ein anderes System für die Vergabe der Bonuspunkte. Entscheidend war nicht mehr die Platzierung im Meisterschaftsstand nach 26 Rennen, sondern die Anzahl der bis dahin eingefahrenen Saisonsiege. Wieder wurden alle - nun zwölf - Chase-Piloten zunächst auf 5.000 Punkte gesetzt. Zusätzlich wurde jeder Saisonsieg mit zehn Bonuspunkten belohnt. So gab es in der Saison 2007 erstmals den Fall, dass nicht der punktbeste Fahrer nach 26 Rennen (Jeff Gordon) als Tabellenführer in den Chase ging, sondern der Fahrer mit den bis dahin meisten Saisonsiegen (Jimmie Johnson).

Jamie McMurray

2010: McMurray gewinnt Daytona und Indianapolis, ist im Chase aber nicht dabei... Zoom

Zur Saison 2011 schließlich passte NASCAR - einhergehend mit der Einführung eines generell neuen Punktesystems - die Chase-Kriterien ein weiteres Mal an. Ab sofort errechneten sich die Punkte für den Beginn des Chase nicht mehr nach dem Schema 5.000 plus zehn Bonuspunkte pro Saisonsieg, sondern 2.000 plus drei Bonuspunkte pro Saisonsieg. Zudem wurden zwei Wildcards eingeführt, die es zwei außerhalb der Top 10 der Gesamtwertung platzierten Fahrern erlaubten, trotzdem am Chase teilzunehmen. Maßgeblich für den Erhalt der Wildcards: Die höchste beziehungsweise zweithöchste Anzahl an Saisonsiegen im Verlauf der ersten 26 Rennen.

Für die Zukunft plant NASCAR nun eine erneute Anpassung der Chase-Kriterien. Den Informationen von 'Charlotte Observer' zufolge, könnte der Titel künftig unter 16 Chase-Piloten ausgefahren werden. Maßgeblich für die Aufnahme in den erlesenen Kreis dieser 16 Fahrer wären dann nicht mehr die im Verlauf der ersten 26 Rennen eingefahrenen Punkte, sondern ausschließlich die Siege. Ein Saisonsieg würde somit eine Chase-Teilnahme so gut wie sicherstellen. Sollte es nach 26 Rennen mehr als 16 verschiedene Sieger geben, würden die Anzahl der Saisonsiege und bei Gleichstand die Platzierung in der Punktewertung entscheiden.

Titel-Showdown beim Saisonfinale mit vier Fahrern?

Voraussetzung für die Chase-Teilnahme wäre allerdings, dass man für die gesamte Saison gemeldet ist. Ein als Teilzeitstarter in Erscheinung getretener Überraschungssieger à la Trevor Bayne beim Daytona 500 des Jahres 2011 wäre demnach nicht automatisch im Chase dabei.

Tony Stewart, Carl Edwards

War das Titelduell Stewart vs. Edwards in Homestead 2011 nur ein Vorgeschmack? Zoom

Hat der Chase nach Saisonrennen Nummer 26 einmal begonnen, könnte es laut dem in der Regel bestens informierten 'Charlotte Observer' zu einem Eliminierungsverfahren kommen: Dabei würde die Anzahl der um den Titel fahrenden Piloten nach den Chase-Rennen Nummer drei, sechs und neun jeweils um die vier Fahrer mit den wenigsten Punkten reduziert. Somit würden beim Saisonfinale grundsätzlich vier Fahrer den Titel unter sich ausmachen. Als Krönung plant NASCAR offenbar, diese vier Fahrer punktgleich ins Saisonfinale zu schicken.

Das letzte Wort bezüglich der geplanten Chase-Revolution ist noch nicht gesprochen, wird aber für die Ende Januar anstehende Media-Tour in Charlotte erwartet. "NASCAR hat damit begonnen, das Meisterschaftsformat im Sprint-Cup einer gründlichen Prüfung zu unterziehen", heißt es von offizieller NASCAR-Seite. Und weiter: "Wir befinden uns in der Schlussphase des Dialogs und hoffen, mögliche Veränderungen bezüglich der Saison 2014 sehr bald bekanntgeben zu können."

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