• 27.01.2011 02:42

  • von Pete Fink

Offiziell: Neues Punktsystem, neuer Chase

NASCAR-Chef Brian France gab in Charlotte zwei wesentliche Neuerungen bekannt: Ein völlig neues Punktesystem und neue Chase-Kriterien

(Motorsport-Total.com) - Die Rechenschieber der Teams werden in den kommenden Tagen und Wochen auf Hochtouren laufen. Denn was die Spatzen bereits von den Dächern pfiffen, wurde in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nun auch offiziell verlautbart: Die NASCAR bekommt in der Saison 2011 ein neues, erheblich einfacher zu verstehendes Punktesystem plus neue Qualifikationskriterien für den Chase.

Titel-Bild zur News: Jamie McMurray, Carl Edwards

Bereits ab Daytona gilt in der NASCAR ein völlig neues Punktesystem

Wie bereits vor einigen Tagen durchgesickert war, erhält der Sieger eines NASCAR-Rennens nun ab sofort 43 Punkte. Danach geht es in Einerschritten bergab bis zum 43. und letzten, der noch einen Zähler mit nach Hause nehmen kann. Jeder Pilot, der im Rennen eine Führungsrunde absolviert, erhält einen Bonuspunkt, der Fahrer mit den meisten Führungsrunden bekommt einen weiteren Bonuspunkt. Der Rennsieger erhält zudem drei weitere Bonuspunkte.

Das bedeutet: Der Rennsieger kommt mindestens auf 47, und maximal 48 Punkte. Also 43 Zähler für Platz eins, drei Bonuspunkte für den Sieg und weil er als Sieger zwingend in der letzten Runde an der Spitze lag, einen weiteren Bonuspunkt für eine Führungsrunde. Macht in Summe 47 Punkte. Holt er im Rennverlauf zusätzlich noch die meisten Führungsrunden, so erhält er einen weiteren Zähler und kommt auf 48 Punkte.

Ab sofort zwei Wild-Card-Piloten

NASCAR-Chef Brian France

NASCAR-Chef Brian France setzt auf ein einfaches Punktesystem Zoom

"Wir wollten unser Punktesystem einfacher und verständlicher machen", lautete die in Charlotte nicht nur einmal vorgetragene Begründung von NASCAR-Chef Brian France. Sein Beispiel: "Wenn ein Pilot zehn Punkte hinten liegt, dann kann ab sofort jeder erkennen, dass dieser Pilot auf der Strecke zehn Plätze gutmachen muss." Oder anders formuliert: Im immer währenden Zielkonflikt zwischen Sieg und Konstanz wählt NASCAR nun den Faktor Einfachheit.

Auch zum Thema Chase gibt es Neuigkeiten: Ab sofort stehen nach den 26 Qualifikationsrennen nur noch die zehn punktbesten Piloten in den Playoffs. Dazu gesellen sich zwei weitere Fahrer, die bis zu diesem Zeitpunkt die meisten Saisonsiege einfahren konnten. France will dadurch "mehr Betonung auf das Siegen" kreieren.

Sollte der Fall eintreten, dass die zehn Chase-Piloten alle 26 Saisonrennen gewinnen, dann rücken - wie bisher - Platz elf und 12 in den Chase auf. Haben andererseits mehrere Kandidaten gleich viele Rennen gewonnen, dann zählen die weiteren Platzierungen. "Egal wie es kommt, wir werden immer 12 Piloten im Chase haben", versichert NASCAR-Präsident Mike Helton.

Neues Qualifyingprozedere

Jimmie Johnson

Einer weniger: Ab sofort dürfen nur noch sechs Crewmitglieder ans Auto Zoom

Jeder aus diesen Top 10 bekommt zu Chasebeginn pro Sieg drei Bonuspunkte. Die beiden Wild-Card-Piloten gehen leer aus. "Ihr Bonus besteht darin, dass sie in den Chase gekommen sind, obwohl sie nicht in den Top 10 standen", erklärt Helton. "Sie gehen in jedem Fall auf den Plätzen elf und 12 in die Playoffs."

Einige Feinjustierungen gab es auch am Qualifyingprozedere. Ab sofort wird die Reihenfolge, in der ins Einzelzeitfahren gegangen wird, durch die Speeds aus dem Freien Training bestimmt. Muss die Qualifikation aus Wettergründen entfallen, so wird die Startaufstellung durch die Speeds aus dem Freien Training gesetzt. Die alte Regel der Ownerpunkte greift nur noch, wenn überhaupt kein Fahrbetrieb möglich war.

Zudem erhalten die Teams für Training und Qualifying nur noch fünf statt bisher sechs Reifensätze. Ebenfalls neu ist ein neues Tanksystem, das in der Boxengasse ab sofort den Catch-Can-Man überflüssig macht. Die Boxencrews verringern sich also von sieben auf nur noch sechs Personen.