Tracklimits kosten Brad Binder P2, aber "dritter Platz ist viel besser als Sturz"

KTM-Pilot Brad Binder schildert den "komplizierten" Thailand-Grand-Prix, der den Reifen alles abverlangte und erklärt, was ihn "wirklich glücklich" macht

(Motorsport-Total.com) - Deja-vu für Brad Binder: Nicht zum ersten Mal in der laufenden MotoGP-Saison 2023 hat der KTM-Pilot aufgrund einer Tracklimits-Überschreitung in der letzten Runde eine nachträgliche Strafe erhalten. Am Sonntag passierte ihm das Ganze im Grand Prix von Thailand in Buriram.

Titel-Bild zur News: Brad Binder

Brad Binder kam in Buriram als Zweiter ins Ziel, wurde aber als Dritter gewertet Zoom

Über die Ziellinie gefahren war Binder im engen Dreikampf gegen die WM-Konkurrenten Jorge Martin und Francesco Bagnaia als Zweiter. Auf Sieger Martin fehlten ihm nach 26 spannenden Runden lediglich 0,114 Sekunden. Weil er aber in der letzten Runde ausgangs Kurve 4 die Tracklimits überschritten hatte, wurde Binder eine Position zurückversetzt und schließlich hinter Bagnaia als Dritter gewertet.

Genau die gleiche Strafe hatte Binder schon Ende Juni im Grand Prix der Niederlande in Assen kassiert. Damals kostete ihn ein Tracklimits-Verstoß in der letzten Runde den dritten Platz. In Buriram war es diesmal der zweite Platz, der ihm durch die Lappen ging. Zufrieden ist der KTM-Pilot mit dem Sonntag trotzdem.

"Ich hatte ein großartiges Rennen, in dem ich vom Start bis ins Ziel gekämpft habe. Ich habe versucht, meinen Hinterreifen so gut es ging zu schonen, um am Schluss noch etwas in der Hinterhand zu haben. Ich dachte schon, dass wäre gut aufgegangen. Aber zwei Runden vor Schluss war nichts mehr zu machen", sagt Binder und räumt ein: "Es war ein kompliziertes Rennen."

"Heftige Vibration" und Tracklimits-Fauxpas

Zu dem von ihm angesprochenen Zeitpunkt zwei Runden vor Schluss verlor Binder die Führung, die er sich erst drei Runden zuvor von Jorge Martin erkämpft hatte, wieder an den Pramac-Ducati-Piloten. Der fuhr daraufhin zum Sieg, während Binder in der letzten Runde der Fauxpas mit den Tracklimits passierte.

"Durch Kurve 4 wollte ich ein bisschen mehr Schwung mitnehmen als Jorge, um mich innen [vor Kurve 5] neben ihn setzen zu können. Dabei kam ich auf eine Bodenwelle und so fand ich mich einen Meter neben der Spur wieder", erklärt Binder und hält fest: "Ich habe einfach ein bisschen zu viel gewollt. Ein dritter Platz ist aber trotzdem noch viel besser als ein Sturz. Mit meiner Performance heute bin ich zufrieden."

"Ja, ich wollte heute mehr als alles andere gewinnen, aber es hat nicht sollen sein. Mehr hätte ich nicht abliefern können. Mein Team hat hervorragend gearbeitet und ich freue mich schon jetzt darauf, ihnen bald wieder einen Sieg zu schenken", so der KTM-Pilot nach seiner vierten Top-3-Platzierung in einem Grand Prix in diesem Jahr. Zuletzt gewonnen hat Binder (abgesehen vom Sprint in Jerez) am Österreich-Wochenende 2021.

Was Binder nach Thailand "wirklich glücklich" macht

In Anspielung auf Thailand-Sieger Jorge Martin lobt Binder: "Jorge hat einen unglaublichen Job gemacht. Ich habe wirklich mein Bestes versucht, um den Reifen zu schonen. Aber kaum, dass ich an [Martin] vorbei war, wurde mir klar, dass der Reifen fertig ist."

Jorge Martin, Brad Binder

An Jorge Martin kam Binder sogar kurz vorbei in Führung, aber dann ... Zoom

"In der Runde des Überholmanövers war es noch okay", so Binder, "aber als ich in der nächsten Runde zum ersten Mal wieder auf der linken Flanke fuhr, begann der Reifen plötzlich zu pumpen. Da war mir klar, dass es eine heftige Vibration ist und vom Hinterreifen wahrscheinlich nur noch die Karkasse übrig ist. Von da an ging es nur noch darum, irgendwie ins Ziel zu kommen".

Zusammenfassend hält der KTM-Pilot fest: "Wirklich glücklich macht mich, dass ich, obwohl die Dinge im Rennen nicht perfekt liefen, auf ein paar echte Stärken gestoßen bin. Wenn es uns jetzt noch gelingt, unsere schwächeren Aspekte ein bisschen zu reduzieren, dann können wir meiner Meinung nach richtig gut aussehen."

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