• 08.09.2008 17:42

  • von Roman Wittemeier

Stoner: "Schnell sein reicht nicht"

Casey Stoner nimmt sich für das kommende MotoGP-Rennen in Indianapolis eine Zielankunft vor - Marco Melandri mit Sicherheitsbedenken

(Motorsport-Total.com) - Sieht Casey Stoner den WM-Zug bereits in Richtung Italien abfahren? Der amtierende MotoGP-Champion hat in den vergangenen Wochen im Duell mit Valentino Rossi jede Menge Boden verloren. Auf vier Siege in Folge folgten drei herbe Niederlagen - wobei der den zweiten Platz in Laguna Seca trotz aller Diskussionen nach dem Kampf mit seinem Kontrahenten sicherlich noch am besten verschmerzen konnte. Beim kommenden Rennen in Indianapolis will der Ducati-Star zurückschlagen.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Ducati-Star Casey Stoner: Wo ist die grandiose Form von Juni und Juli hin?

"Natürlich bin ich mit den Ergebnissen der vergangenen Rennen nicht zufrieden", erklärte der Australier. "Wir haben bewiesen, dass wir konstant schnell sind, aber das ist nicht genug. Ich weiß, dass ich die volle Unterstützung des Teams genieße und habe ein gutes Gefühl für das Motorrad.. Ich will in den verbleibenden Rennen - die alle auf schönen Strecken stattfinden - einfach das Fahren genießen." Stoner nimmt sich den Druck, um sich in Indianapolis nicht noch einmal von Rossi in einen Fehler treiben zu lassen.#w1#

Für die eher mäßige Rennform macht der Champion auch eine alte Verletzung verantwortlich: "Wir müssen mal überlegen, was wir mit meinem Kahnbein anstellen. Wir dachten, es wäre nach 2003 gut verheilt, aber es macht mir immer noch zu schaffen. Ich habe in den vergangenen Jahren damit umgehen können, aber jetzt sprechen wir mit den Ärzten um zu klären, was wir in Zukunft damit anstellen." Der Australier hatte sich die verletzte Hand am Freitag in Misano angeschlagen und wird seither von Schmerzen geplagt.

Seinen Tatendrang bremst die lädierte Hand aber kaum: "Ich kann es kaum erwarten, nach Amerika zu reisen und in Indianapolis zu fahren, auf einer Strecke, die niemand bisher kennt. Ich bin ganz sicher, dass unsere Maschine und auch die Reifen dort gut funktionieren werden, genauso wie in den vergangenen Rennen auch." Fest steht: Stoner hat aus seinen Möglichkeiten in den vergangenen Wochen viel zu wenig Punkte gemacht.

Melandri erwartet weiteren Aufwärtstrend

Auch Marco Melandri blieb weiterhin deutlich hinter den Erwartungen von Ducati, Fans und MotoGP-Szene zurück. Der Italiener sagte vor dem Indy-Rennen: "Ich freue mich auf das Rennen, weil es eine neue Strecke für alle ist. Außerdem liebe ich Amerika und fühle mich dort immer wohl. Indianapolis liegt in einer Ecke der Staaten, die ich noch gar nicht kenne, daher wird es für mich sehr aufregend sein." Die Teams müssen sich in den Freien Trainings schnell ein passendes Setup erarbeiten, für Sightseeing dürfte wenig Raum bleiben.

"Wir haben bewiesen, dass wir konstant schnell sind, aber das ist nicht genug." Casey Stoner

"Das Rennen wird aus verschiedenen Gründen eine große Herausforderung für alle sein. Es heißt, dass dort der Griplevel an verschiedenen Stellen mehrfach wechselt. Das könnte es schwierig machen. Außerdem habe ich gehört, dass die Strecke an einigen Stellen gefährlich sein soll, aber ich will mir nicht zu viele Gedanken darüber machen, bevor ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Ich bin hoch motiviert, weil ich in den vergangenen Rennen Fortschritte gemacht habe. Hoffentlich kann ich mich gut qualifizieren und dann etwas weiter vorne starten."

Für gesamte Ducati-Mannschaft wird der Flug nach Indianapolis eine Reise ins Ungewisse - aber mit viel Spannung: "Allein diesen legendären Kurs zu betreten, wird mit großen Emotionen verbunden sein", beschrieb Ducati-Teamchef Livio Suppo. "Casey hat die erstklassige Fähigkeit, sich schnell an neue Dinge zu gewöhnen. Daher glaube ich, dass er auf dem für alle unbekannten Kurs eine starke Leistung zeigen wird. Wir hoffen, dass ihn die Handprobleme aus Misano nicht daran hindern werden, am Wochenende auf dem maximalen Level zu fahren."