Rossi über Saisonvorbereitung: "War ein Desaster für mich"

Valentino Rossi konnte bei den Tests nicht überzeugen, nun spricht er selbst von einem "Desaster" - Saisonauftakt trotzdem besser als 2016 - Fokus auf Rennen

(Motorsport-Total.com) - Valentino Rossi erlebte im Vorfeld der MotoGP-Saison eine schwierige Testphase. Der neunfache Weltmeister kam mit seiner neuen Yamaha M1 nicht zurecht, ganz im Gegenteil zu Maverick Vinales. Der junge Spanier heizte dem Altmeister ordentlich ein, fuhr Bestzeit um Bestzeit und holte sich auch die ersten zwei Saisonsiege. Rossi konnte sich allerdings in Katar und Argentinien stark steigern und holte ebenso zwei Podestplatzierungen. Auf das Rennen in Austin freut er sich bereits, er will seinen Fehler des Vorjahres wieder gutmachen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi sah in der Vorbereitung bereits dunkle Wolken aufziehen... Zoom

"Die Saisonvorbereitung war für mich ein Desaster", erklärt Rossi in Termas de Rio Hondo nüchtern. "Ich war sehr traurig. Das war sehr schwierig." Der MotoGP-Star konnte trotz viel Tüftelei seine Pace nicht finden. Auch im ersten Training der Saison hatte er knapp eineinhalb Sekunden Rückstand auf den Teamkollegen, im Rennen schaffte er die Kehrtwende. Mit nur 1,9 Sekunden Rückstand fuhr er auf Platz drei.

In Argentinien wiederholte sich das Spiel. In den Trainings erlebte der "Doktor" ein Debakel, kaum schaffte er es, unter einer Sekunde auf die Bestzeit zu bleiben. Er haderte vor allem mit einem fehlenden Gefühl auf der Front. Der "Sonntagsfahrer" Rossi steigerte sich im Rennen enorm, wurde hinter Vinales Zweiter und freute sich über ein gutes Gefühl auf seiner Yamaha. "Ich konnte bis zum Schluss pushen und habe mich mit dem Motorrad wohl gefühlt", schilderte er nach dem Rennen erleichtert.

Mehr Punkte als 2016: "Obwohl ich leide, bin ich sonntags schnell"

"Das Wichtigste ist immer noch der Sonntagnachmittag, wenn du über die Ziellinie fährst. In meiner langen Karriere habe ich gelernt, dass man immer konzentriert bleiben muss und niemals aufgeben soll, weil viele Dinge passieren können", teilt der 38-Jährige seine Erfahrung mit der Presse in Argentinien.

Denn trotz einer dürftigen Vorstellung bei den Tests in der Vorsaison spielte Rossi sein Können in den Rennen aus. "Das Rennen in Katar hat mir ein gutes Gefühl gegeben, weil ich das Bike besser kennengelernt habe. Da habe ich auch gelernt, dass auch wenn ich (in den Trainings; Anm. d. Red.) leide, ich am Sonntag konkurrenzfähig sein kann", erklärt er.


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Rossi liegt in der WM-Fahrerwertung nun 14 Punkte (36:50) hinter Vinales an zweiter Stelle. Im Vorjahr lag er nach zwei Rennen ebenfalls auf dem zweiten Rang, acht Zähler hinter Marc Marquez (33:41). "Darüber bin ich glücklich, auch weil ich jetzt mehr Punkte habe als im Vorjahr. Auch die Rennen in Katar und Argentinien waren besser als im Vorjahr." Er holte 2016 einen vierten und einen zweiten Platz.

Mit Blick auf das in zwei Wochen stattfindende dritte Rennen in Austin, Texas, hofft Rossi auf einen besseren Ausgang als im Vorjahr. Bereits in der dritten Runde rutschte er über das Vorderrad weg. "Austin ist sehr schwierig, aber eine Strecke, die ich mag. Im Vorjahr war ich sehr stark, nach dem Warm-up war ich der einzige Pilot, der die Pace hatte, um nahe an Marquez dran zu bleiben. Leider habe ich im Rennen einen großen Fehler gemacht und bin gestürzt. In diesem Jahr will ich dort auch ein gutes Rennen fahren."