Rookie trotzt Regenchaos: Aldeguer feiert erstes MotoGP-Podium in Le Mans

Nach Sprint-Rang drei brilliert MotoGP-Rookie Fermin Aldeguer auch im Chaosrennen am Sonntag - Wie er das Flag-to-Flag-Spektakel trotz wenig Erfahrung gemeistert hat

(Motorsport-Total.com) - Was sich am Samstag im Sprint mit Rang drei bereits andeutete, wurde am Sonntag Realität: Fermin Aldeguer stand beim Grand Prix von Frankreich 2025 erstmals in seiner jungen MotoGP-Karriere auf dem Podium eines Hauptrennens.

Titel-Bild zur News: Fermin Aldeguer

Fermin Aldeguer fuhr am Sonntag zum ersten Mal aufs ModoGP-Podest Zoom

Nach einem dramatischen Flag-to-Flag-Rennen mit wechselhaften Wetterbedingungen und einem starken Comeback in der Schlussphase überquerte der 19-jährige Spanier als Dritter die Ziellinie und ließ dabei namhafte Konkurrenten hinter sich.

"Heute ist es noch spezieller als gestern, weil das Podium in einem langen Rennen mehr bedeutet", sagte Aldeguer sichtlich bewegt auf der Pressekonferenz nach dem Rennen.

"Ich bin sehr glücklich, weil wir mit einer guten Entwicklung ankommen. Ich bin Rookie und muss ruhig bleiben - aber ich bin sehr stolz auf die Arbeit, die ich mache. Wie ich heute mit allen Situationen umgegangen bin, war genauso wie es erfahrene Fahrer machen", fasst Aldeguer seine eigene Leistung zusammen.

Eine Runde zu lang auf Slicks

Das Rennen auf dem Bugatti Circuit war ein echter Härtetest - besonders für einen Neuling wie Aldeguer. Bei wechselhaften Bedingungen entschied er sich, wie die Mehrheit im Feld auf Slicks zu starten, und kämpfte direkt in der Spitzengruppe mit.

Zwischenzeitlich führte er das Rennen sogar ein, was ihn selbst überraschte. "Ich sah auf dem Bildschirm, dass Marc und Alex hinter mir waren und dachte: Was mache ich jetzt? Als sie in die Box gingen, wusste ich: Ich muss jetzt auch wechseln."


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Frankreich (Le Mans) 2025


Denn nach fünf, sechs Runden setzte Regen ein, weshalb die Fahrer nach und nach an die Box gingen, um auf Regenreifen zu wechseln. Aldeguer blieb eine Runde länger draußen als seine direkten Rivalen Marc und Alex Marquez. Nach dem Wechsel reihte sich der Gresini-Pilot zunächst auf Platz sieben wieder ins Feld ein.

"Ich denke, ich habe viel Zeit verloren, weil ich eine Runde zu lang auf Slicks geblieben bin. Ich war etwas nervös - aber ich habe es gut gemanagt", analysiert er selbstkritisch.

"Ich hatte keinen großen Erfahrungswert im Regen, aber Runde für Runde wurde es besser. Ich habe mich besser gefühlt, die Elektronik, die Reifen besser verstanden - und so wurden wir Dritter. Ein unglaublicher Tag. Ich muss auch Gresini danken, allen bei Ducati, weil wir ein unglaubliches Bike haben und eine große Familie sind."

Starke Schlussphase gegen Acosta

Besonders stark fuhr Aldeguer in der Schlussphase auf. Vier Runden vor Rennende lag er noch vier Sekunden hinter Pedro Acosta, der zu dem Zeitpunkt den dritten Platz innehatte. Doch Aldeguer holte ihn tatsächlich noch ein, um aufs Podest zu fahren.

"Ich habe 100 Prozent gepusht - aber innerhalb des Limits", sagt der Rookie. "Ich wusste, dass auch ein vierter Platz ein gutes Ergebnis wäre, aber mein Tempo war gut. Ich habe mich auf dem Bike gut gefühlt. Wenn ich langsamer gefahren wäre, hätte ich vielleicht die Konzentration verloren. Also dachte ich nur ans Podium."

Dabei meisterte er die schwierige Streckenlage besser als viele seiner erfahreneren Kollegen. "Die erste Rennhälfte war vielleicht etwas einfacher, weil man den anderen einfach folgen konnte. Aber danach, mit dem Regen ..." erklärt Aldeguer selbst.

"Als ich gesehen habe, dass noch 20 Runden zu fahren sind, habe ich gesagt: Die Strecke ist nicht in bestem Zustand. Mein Gefühl war nicht perfekt, aber ich bin ruhig geblieben. Ich habe mein bisschen Erfahrung eingesetzt und es sogar genossen."

Mit diesem Wochenende hat sich Aldeguer einmal eindrucksvoll im MotoGP-Spitzenfeld gemeldet. Der junge Spanier bleibt jedoch bescheiden: "Wir müssen weiter lernen. Vielleicht sind wir auf anderen Strecken nicht in den Top 5, aber unser Ziel ist klar - immer direkt in Q2 einziehen und um die Top 10 kämpfen."