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MotoGP Le Mans 2025: Johann Zarco triumphiert im Regenchaos
Regen, Reifenpoker, Flag-to-Flag-Wechsel, Long-Lap-Strafen - Johann Zarco gewinnt einen völlig verrückten GP von Frankreich vor Marc Marquez und Fermin Aldeguer
(Motorsport-Total.com) - Ein völlig chaotischer Grand Prix von Frankreich in Le Mans! Johann Zarco (LCR-Honda) pokerte beim Start mit Regenreifen richtig und übernahm die Führung, als andere Fahrer ihren Flag-to-Flag-Motorradwechsel machten. Zum ersten Mal seit 1954 hat wieder ein Franzose in der Königsklasse sein Heimrennen gewonnen.

© LOIC VENANCE/AFP via Getty Images
Johann Zarco startete auf Regenreifen und pokerte damit richtig Zoom
Die Siegesserie von Ducati ist nach 22 Grands Prix gerissen. Für Honda und das LCR-Team war es der erste Triumph seit Austin 2023. Für Zarco war es nach Phillip Island 2023 sein zweiter MotoGP-Sieg. Marc Marquez (Ducati) und Fermin Aldeguer (Gresini-Ducati) komplettierten das Podest (zum Ergebnis).
"Schwer zu glauben - ich verstehe immer noch nicht ganz, was da passiert ist", sagt Zarco zu seinem Überraschungssieg. "Die letzten Runden haben sich ziemlich gezogen, und ja, ich glaube, ich brauche noch ein bisschen Zeit, aber es ist einfach magisch."
"Wir sind mit Regenreifen gestartet, da musste ich das Rennen kontrollieren - ich wollte den Hinterreifen nicht verheizen. Dann kam noch mehr Regen, das war gut. Deshalb konnte ich den Abstand halten. Einfach nur: Wow!"
Kurz vor dem Start begann es zu regnen. Alle standen mit Slicks in der Startaufstellung und alle bogen am Ende der Aufwärmrunde in die Boxengasse ab, um auf das Motorrad mit Regenreifen zu wechseln. Da es mehr als zehn Fahrer waren, wurde die Startprozedur abgebrochen.
Der Großteil der Fahrer fuhr mit Regenreifen hinaus. Aber einige kehrten nach der Aufwärmrunde zurück an die Box und wechselten zurück auf das andere Motorrad mit Slicks. Damit mussten diese Fahrer zwei Long-Lap-Strafen absolvieren.
Somit starteten einige Fahrer mit Slicks und andere mit Regenreifen. Beim Start kam es im Mittelfeld in der Dunlop-Schikane zu einem Unfall mit mehreren Fahrern. Darunter war auch Francesco Bagnaia (Ducati), der von Enea Bastianini (KTM) torpediert wurde und stürzte.
Fabio Quartararo (Yamaha) übernahm vor Marc Marquez und dem Gresini-Duo die Führung. Slicks war zunächst die richtige Wahl. Die meisten Fahrer, die mit Regenreifen gestartet waren, wechselten am Ende der ersten Runde auf das andere Motorrad mit Slicks.
Aber vier Fahrer blieben auf Regenreifen, darunter auch Zarco. Am Ende der vierten Runde stürzten Quartararo und Brad Binder (KTM) mit Slicks in der Zielkurve. Schließlich wechselten einige Fahrer wieder zurück auf das Motorrad mit Regenreifen. Das Rennen war äußerst unübersichtlich.
Am Ende der sechsten Runde kamen auch die Marquez-Brüder in die Box, um wieder auf das Motorrad mit Regenreifen zu wechseln. Als alle ihre doppelten Long-Lap-Strafen absolviert hatten und alle wieder mit Regenreifen unterwegs waren, hatte sich das Feld sortiert.
Plötzlich führt Zarco das Rennen an
Zarco führte nach acht Runden vor Miguel Oliveira (Pramac-Yamaha), den Marquez-Brüdern und dem KTM-Duo Maverick Vinales und Pedro Acosta. Zarco lag zu diesem Zeitpunkt etwa acht Sekunden vorn.
In der neunten Runde überholten die Marquez-Brüder die Yamaha von Oliveira. Die beiden Spanier kamen Zarco in der Folge allerdings nicht näher. Der Franzose konnte seinen Vorsprung auf knappe zehn Sekunden ausbauen.
Zarcos Vorsprung wuchs weiter an. Marc Marquez startete keine Aufholjagd. In der 21. Runde stürzte Alex Marquez in der Dunlop-Schikane. Er fuhr weiter und sortierte sich zunächst als Sechster wieder ein.
Wenige Runden später stürzte Alex Marquez erneut und schied endgültig aus. Marc Marquez verwaltete seinen zweiten Platz. Da auch Bagnaia nach dem Unfall zu Beginn mit Rundenrückstand fuhr und keine WM-Punkte sammelte, spielte alles Marc Marquez in die Karten.
"Ja, verrücktes Rennen - vor allem der erste Teil war ziemlich wild", kommentiert Marc Marquez. "Ich habe mich einfach an meinem Hauptgegner in der WM orientiert - meinem Bruder Alex. Für mich war das die richtige Strategie, aber Johann war heute einfach schneller."
"Insgesamt bin ich zufrieden, denn an solchen Sonntagen kann man viele Punkte verlieren - und ich habe an zwei Sonntagen bereits Punkte liegen lassen. Deshalb war ich heute besonders konzentriert."
WM-Vorsprung von Marc Marquez wächst
Sein WM-Vorsprung auf Bruder Alex wuchs auf 22 Punkte an. Bagnaia hat nach diesem Wochenende 51 WM-Punkte Rückstand (zur WM-Wertung). Ein Mann des Wochenendes war Rookie Aldeguer, der nach Platz drei im Sprint erneut auf Rang drei fuhr.
"Ich habe nicht viel Erfahrung bei nassen Bedingungen", sagt Aldeguer. "Aber je mehr Runden ich gefahren bin, desto besser habe ich mich gefühlt - und am Ende hatte ich ein unglaubliches Tempo. Ich bin sehr glücklich über meinen ersten Podestplatz - ein weiterer dritter Platz!"
Als Vierter und Fünfter folgten Acosta und Vinales. Wildcard-Starter Takaaki Nakagami (Honda) kam als Sechster ins Ziel. Die Top 10 komplettierten Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia), Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati), Lorenzo Savadori (Aprilia) und Ai Ogura (Trackhouse-Aprilia).
16 Fahrer sahen die Zielflagge. Ebenso im Ziel: Luca Marini (Honda), Alex Rins (Yamaha), Bastianini, Marco Bezzecchi (Aprilia), Franco Morbidelli (VR46-Ducati) und Bagnaia. Ab Platz 13 waren die Fahrer überrundet.
Der nächste Grand Prix findet in zwei Wochen am 25. Mai in Silverstone (Großbritannien) statt.


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