• 24.08.2008 12:57

  • von David Pergler

Michelin kritisiert Hondas Entscheidung

Shinya Nakano und nicht Andrea Dovizioso sitzt auf der Honda-Werksmaschine - Jean-Philippe Weber kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Jean-Philippe Weber, seines Zeichens Entwicklungschef von Michelin schüttelt den Kopf darüber, dass man bei Honda Gresini-Pilot Shinya Nakano die dritte Werkshonda zugespielt hat und nicht dem JiR-Scot-Fahrer Andrea Dovizioso. Alleine von logischen Gesichtspunkten aus ist diese Entscheidung nicht wirklich nachvollziehbar, denn der Italiener hat sich sofort als eine Art Rohdiamant in der MotoGP etabliert, der mit besserem Material sicherlich eine große Konkurrenz für das Trio Valentino Rossi, Dani Pedrosa und Casey Stoner wäre.

Titel-Bild zur News: Jean-Philippe Weber

Jean-Philippe Weber kann Hondas Entscheidung nicht nachvollziehen

Shinya Nakano hingegen hat nicht mehr den Ruf, als Fahrer noch großes Potenzial zu haben. Zwar hat der Japaner in Tschechien gezeigt, dass er durchaus mit den Besten mithalten kann, aber Dovizioso gilt dennoch als der talentiertere Pilot. Doch das ist eine Entscheidung von HRC und sollte Michelin daher eigentlich egal sein.#w1#

Doch die Sache ist die: Nakano kann auf seiner Werks-Honda mit Bridgestone-Reifen nicht viel zum Reifenentwicklungsprozess von Michelin, dem Lieferanten des Honda-Werksteams, beitragen. Weber sähe natürlich lieber drei Werks-Hondas, welche die Evolution des französischen schwarzen Goldes vorantreiben, als nur zwei, und verleiht dem Unverständnis über diese Entscheidung gegenüber 'Motor Cycle News' Ausdruck.

"Wir waren wirklich überrascht", so der Michelin-Häuptling. "Als wir die Information bekamen, dass Shinya die Werksmaschine zur Verfügung stehen würde, fielen wir aus allen Wolken, weil ich weiß, dass Gresini und HRC seit vielen Jahren eine enge Beziehung pflegen. Aber auf Basis der Partnerschaft, die wir haben, dachten wir, dass Andrea die Werksmaschine erhalten würde. Er zeigt doch die ganze Zeit, dass er Potential hat."

Doch das eigentliche Problem ist für Weber der Nutzen, den Michelin von dieser Ausgangslage hat: "Wir brauchen darüber hinaus eine starke technische Beziehung mit den Teams, um Informationen oder Reifencharakteristiken auszutauschen und dies wäre eine einmalige Gelegenheit." Gerade jetzt in der Krise braucht Michelin alle Entwicklungskapazitäten, um eine Trendwende herbei zu führen, da hilft eine Bridgestone-Werks-Honda gar nichts.