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  • 22.08.2008 11:48

  • von David Pergler

Honda in Misano wieder in alter Stärke

Die letzten Rennen waren für Honda ein Desaster, doch jetzt sind beide Fahrer wieder fit und in Misano wollen die Japaner im WM-Kampf das Ruder noch herumreißen

(Motorsport-Total.com) - Es bleiben noch ganze sechs Rennen in der Königsklasse des Motorradsports und doch haben Casey Stoner und Dani Pedrosa nicht mehr viel Zeit, um Valentino Rossi noch abzufangen, der in den vergangenen Rennen einen beträchtlichen Vorsprung aufgebaut hat. Dieser hat ein klares Fundament - die zahlreichen Fehler und Nullnummern der Konkurrenz.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa muss in Misano in der Weltmeisterschaft zurückschlagen

Speziell Pedrosa hat in den vergangenen drei Rennen heftigst Federn lassen müssen: Gerade mal ein WM-Zähler war die Gesamtausbeute der vergangenen drei Grand Prix! Zum Vergleich: Rossi sammelte in dem gleichen Zeitraum 70 Punkte. Der Spanier war durch seinen Sturz am Sachsenring zwar verletzungsbedingt gehandicaped, doch in der Tabelle nutzt ihm diese Entschuldigung nichts.#w1#

Der Spanier braucht nun jeden Punkt den er kriegen kann. In Misano möchte der Honda-Pilot wieder voll angreifen, um seine Chancen im WM-Kampf noch zu wahren. Immerhin weiß Pedrosa, wie es ist, Rossi zu schlagen, 2007 schnappte er im letzten Rennen der Saison dem Yamaha-Ass Rossi die Vizemeisterschaft vor der Nase weg. Doch nun steht das Heimrennen des italienischen Superstars an, da wird es kein leichtes Unterfangen sein, den Grundstein für eine Aufholjagd zu legen.

"Ich hoffe, dass wir in Misano ein besseres Wochenende hinlegen können", erklärte der Spanier nach dem für ihn erfolglosen Großen Preis von Tschechien. "Ich hatte dort vergangenes Jahr großes Pech, ein anderer Fahrer hat mich gleich in der ersten Kurve aus dem Rennen gekegelt. Der Kurs von Misano ist recht schnell, aber er fühlt sich sehr eng an. Das Grip-Niveau ist ganz gut, 2007 haben wir den Medium-Reifen verwendet, weil es recht heiß war."

"Vergangenes Jahr war die Strecke auch ziemlich holprig, das war wohl ihre schlechteste Eigenschaft. In Sachen Setup ist es in Misano am wichtigsten, gute Bremsen und eine gute Stabilität zu haben, wenn man aus den Kurven heraus beschleunigt. Es ist die Art von Strecken, wo man sehr aggressiv fahren kann", erläuterte der 22-Jährige die Streckeneigenschaften.

"Mein Lieblingsstück ist der letzte Sektor, obwohl der erste Abschnitt für gute Rundenzeiten der Wichtigste ist", fuhr Pedrosa fort. "Die Atmosphäre ist großartig und kann sehr intensiv werden. Man trifft dort sehr viele Fans von Valentino Rossi, weil seine Heimatstadt in der Nähe ist." Speziell Michelin wird sich ins Zeug legen müssen, denn die Franzosen waren besonders in Brünn den Bridgestone-Reifen unterlegen. Und die große Konkurrenz von Pedrosa ist auf den japanischen Gummis unterwegs.

Hayden freut sich auf sein Comeback

Auch Nicky Hayden, der verletzungsbedingt den Großen Preis von Tschechien verpassen musste, will in Italien sein Comeback geben. Der Weltmeister von 2006, der in Sachen Vertrag immer wieder mit Ducati in Verbindung gebracht wird, hatte sich bei den X-Games in Los Angeles am Fuß verletzt und trat in Brünn nicht an. Obwohl der Amerikaner im WM-Kampf keine Rolle mehr spielt, brennt er darauf, sich erfolgreich wieder zurückzumelden.

Noch steht sein Comeback zwar nicht 100-prozentig fest, doch "Kentucky Kid" will zumindest den Versuch wagen: "Ich freue mich riesig darauf, wieder draußen mit den Jungs unterwegs zu sein, ich habe es gehasst, Brünn zu verpassen. Ich habe mich dieser ganzen 'Voodoo'-Prozedur unterworfen, die einem immer aufgetragen wird: Knochensimulatoren, Laser, Ultraschall und dieses ganze Zeug. Ich tue alles Mögliche, um wieder dabei sein zu können."

"Ich hatte gehofft, dass ich schneller Fortschritte machen würde", so Hayden. "Ich bin noch immer auf Krücken angewiesen, aber wenn nichts schief geht, habe ich definitiv vor, zu Fahren. Ich habe verschiedene Ärzte abgeklappert und ich werde Einlagen in meinen Schuhen tragen. Ich habe etwas im Swimmingpool trainiert und ein paar Sachen in der Turnhalle durchprobiert, aber nichts zu verrücktes. Misano ist wie Laguna ohne Hügel, es ist eine enge Strecke, wo man eine Maschine braucht, mit der man sehr aggressiv fahren kann."