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Pedrosa übt scharfe Kritik an Michelin

Mehr als Platz 15 war in Brünn für Dani Pedrosa nicht drin - Reifenpartner Michelin muss sich nun scharfe Kritik von Honda anhören

(Motorsport-Total.com) - Michelin erlebte in Brünn ein schwarzes Wochenende, von dem auch Dani Pedrosa betroffen war. Der Repsol-Honda-Fahrer lag zwar zwischenzeitlich kurz in den Top 10, fiel dann aber sukzessive zurück und rollte nur als 15. und Vorletzter über die Ziellinie. Auf WM-Leader Valentino Rossi, der heute gewann, verlor er somit wertvollen Boden.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

In Abwesenheit von Nicky Hayden erlebte Honda in Brünn ein echtes Fiasko

65 Punkte fehlen dem amtierenden Vizeweltmeister nun schon auf den führenden Yamaha-Superstar, was bei sechs noch ausstehenden Rennen ein schwierig zu knackender Rückstand ist. Angesichts dessen könnten bei HRC wieder Überlegungen aufkommen, das Werksteam von Michelin zu Bridgestone zu transferieren, um im Vergleich zur direkten Konkurrenz künftig auf der sicheren Seite zu sein, was die Reifensituation angeht.#w1#

Pedrosa nach Platz 15 stinksauer

"Dieses Wochenende war ein totales Desaster. Das heutige Rennen war wahrscheinlich das schlechteste meiner Karriere", übte Pedrosa indirekt Kritik an Michelin. "Ich konnte kein richtiges Rennen fahren, sondern ich rollte nur herum. Ich hatte das Motorrad nicht unter Kontrolle und fühlte mich nicht sicher. Ich fuhr so langsam, dass ich mir schwach und beschämt vorkomme. Eigentlich wollte ich absteigen, aber ich blieb draußen, um ein paar Punkte zu holen."

Am Ende wurde es gerade mal einer. Doch bei aller Kritik an Michelin ist anzumerken, dass Repsol-Honda die Möglichkeiten auch nicht perfekt ausgeschöpft hat, denn Andrea Dovizioso und Randy de Puniet zeigten heute auf Kunden-Hondas mit den gleichen Reifen einen besseren Speed als Pedrosa. Im Vergleich zu Bridgestone schneidet Michelin trotzdem zunehmend schlechter ab, denn schon in Laguna Seca hatte die Marke mit dem Bibendum keine Chance.

"Wir brauchen wirklich eine drastische Verbesserung von den Reifen", klagte Pedrosa. "Ich hatte vorne und hinten null Grip, von der ersten bis zur letzten Runde. Ich konnte nicht härter attackieren. Obwohl ich sehr langsam unterwegs war - drei bis vier Sekunden langsamer als der Führende -, ging einfach nicht mehr. Zweimal wäre ich beinahe abgeflogen, also wollte ich nur noch ins Ziel kommen. Ich habe unter schwierigen Umständen mein Bestes gegeben."

Honda zeigt sich Michelin gegenüber diplomatisch

Rückendeckung erhielt Pedrosa von Teammanager Kazuhiko Yamano: "Es ist sehr schwierig für uns, dieses Rennen zu kommentieren, aber ich bin sehr enttäuscht - das war ein Desaster. Dani befand sich heute in einer sehr schwierigen Situation, denn er hatte keinen Grip. Wäre er noch schneller gefahren, dann wäre er vielleicht gestürzt. Wir wurden eindeutig durch die Performance der Reifen eingeschränkt", analysierte der Japaner.

Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa war nach dem heutigen Rennen nicht gerade gut gelaunt Zoom

Am Montag und Dienstag wird sich Repsol-Honda - mit Unterstützung von Testfahrer Tadayuki Okada - auf den bevorstehenden Grand Prix von Italien in Misano vorbereiten. Dort dürfte dann auch Nicky Hayden wieder mit von der Partie sein, der an diesem Wochenende wegen eines Unfalls bei einem Juxrennen in Los Angeles passen musste. Mit Hayden an Bord soll der zweite Platz in der Herstellerwertung von Ducati zurückerobert werden.