Edwards: "Das ist ein Witz"
Bei Tech 3 ist man nach den Brünn-Tests nur verhalten optimistisch, während in der MotoGP ein neues Thema aufgetaucht ist: Zu hohe Kurvengeschwindigkeiten
(Motorsport-Total.com) - Dani Pedrosa war wohl das prominenteste Opfer der schlechten Michelin-Leistung in Brünn, doch auch für die 2008 eigentlich pfeilschnellen Yamaha YZR-M1 des Tech-3-Teams waren die vergangenen drei Grand Prix eine ziemliche Pleite. Um den Trend wieder umzukehren, greift man nun auf einen neue Kupplung zurück, welche das Fahrverhalten signifikant verbessern soll.

© Yamaha
Colin Edwards hatte in Brünn auf seiner Yamaha nicht viel zu melden
"Die neue Kupplung hat sich positiv auf das Herunterschalten ausgewirkt. Alles geht nun sanfter ab, der Hinterradreifen wird weniger belastet und sie sperrt nicht so früh. Daher ist das ein guter Schritt", lobte James Toseland die Neuentwicklung gegenüber 'Motor Cycle News'.#w1#
Unterdessen tobt aber auch in der französischen Truppe die Reifenfrage, nachdem sich zuletzt auch bei Yamaha-Kollege Jorge Lorenz diverse Nullnummern gehäuft haben. Denn der Spanier ist ebenfalls auf Michelin-Reifen unterwegs und sein Abschneiden ist ebenfalls kein Zufall.
Im Fall der Weiterentwicklung ist Colin Edwards gefordert - "Texas Tornado" ist für Michelin besonders dank seiner Erfahrung und seiner Entwicklungsqualitäten ein wichtiges Bindeglied zwischen Team und Reifenhersteller. Seit vielen Jahren schon arbeitet Colin Edwards mit Michelin zusammen, doch am vergangenen Wochenende hatte auch er mit den recht rutschigen Walzen der Franzosen keine Chance.
Der Tech-3-Pilot konnte zwar am Montag seine Zeiten beim Testen verbessern, gab aber zu, dass dies nicht unbedingt ein Schritt nach vorne gewesen ist. "Ich weiß nicht, ob wir irgendwas verbessert haben. Ich denke, wir haben vielleicht etwas gefunden, dass ich am Sonntag hätte verwenden sollen", gab Edwards gegenüber 'motogp.com' zu Protokoll und ließ bezüglich des Test-Erfolgs Diplomatie walten: "Wir müssen uns jetzt hinsetzen und ein wenig über die Situation nachdenken."
Der Amerikaner schloss sich am Samstagabend dem Rest des MotoGP-Feldes einem Treffen an, das von Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta abgehalten wurde. Das Thema war die zu hohe Kurvengeschwindigkeit in der Königsklasse und es gab eine ganze Reihe von Vorschlägen von den Fahrern.
"Es gibt da ein paar Probleme", so Edwards. "Die Reifenentwicklung hat die Strecken, die wir nutzen, überholt", so Edwards. "Wir müssen für höhere Sicherheit und auch für eine bessere Show sorgen. Ich bin dafür, ein größeres Spektakel zu schaffen, aber zwei Jungs, die nach sechs Runden mit zwölf Sekunden vorne liegen?"
"Das ist ein Witz für mich", spottete er. In Tschechien und in Laguna Seca haben sich Valentino Rossi und Casey Stoner in beeindruckender Manier vom Feld abgesetzt und ihr eigenes Rennen gefahren. In den USA war der Vorsprung der beiden sogar so groß, dass nicht mal ein Sturz Casey Stoner Platz zwei rauben konnte.

