Tech-3-Yamaha wegen Michelin chancenlos
Der Michelin-Anker zog in Brünn auch die Tech-3-Yamaha-Cracks James Toseland und Colin Edwards in die unteren Regionen
(Motorsport-Total.com) - Michelin war an diesem Wochenende in Brünn der deutlich unterlegene Reifenhersteller, sodass den Tech-3-Yamaha-Piloten James Toseland und Colin Edwards heute nichts anderes übrig blieb, als die enttäuschenden Rennpositionen 13 und 14 nach Hause zu fahren. Nach der an und für sich verpassten Qualifikation von Toseland stellte dies einen weiteren Rückschlag dar.

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Durch weniger als zehn Sekunden getrennt: Toseland und Edwards
"Das war ein schwieriges Rennen", sagte Toseland, "und das Ergebnis ist sicherlich nicht das, was ich haben will. Ich möchte nicht am hinteren Ende der Top 15 kämpfen müssen, genauso wenig wie Yamaha oder mein Team. Das ist einfach enttäuschend. Ich kann lediglich hinausgehen und das Maximum geben - egal, was ich unter mir habe. Genau das habe ich gemacht. Dieses Team und Yamaha verdienen eine bessere Platzierung, das war heute einfach nicht genug."#w1#
Toseland lässt den Kopf nicht hängen
Aufgeben will der Superbike-Weltmeister nicht: "Es wäre leicht, jetzt den Kopf hängen zu lassen, aber ich war noch nie so ein Fahrertyp - damit fange ich auch jetzt nicht an. Ich war recht zufrieden mit meinem Start, hatte aber in den ersten Runden meine liebe Not mit dem Vorderrad und merkte recht schnell, dass ich nicht mehr leisten konnte. Sehr enttäuschend, denn so bin ich aus den Top 10 gerutscht und das war vor der Saison mein großes Ziel."
"Wir müssen als Team weiterhin hart schuften und darauf hoffen, dass Michelin den Hebel für den Rest der Saison noch einmal umlegen kann, sodass wir wieder in die Top 10 zurückkehren und die Moral im Team anheben können. Colin hatte sogar noch mehr Schwierigkeiten als ich - es muss echt übel für ihn gewesen sein. Aber so ist die Lage nun einmal. Wir geben einfach weiter Gas und sehen dann, wohin uns das führt", fügte Toseland an.
Teamkollege Edwards äußerte sich ähnlich: "Ich konnte direkt hinter James ganz deutlich sehen, dass er Probleme mit dem Vorderrad hatte - genau wie wir erwartet hatten. Ich dachte dennoch, dass ich eine ganz gute Pace zusammenkriegen würde, aber das ist leider nicht passiert. Ich hatte einfach nicht das nötige Vertrauen in die Reifen, um eine härtere Gangart einzulegen. Ich gab zwar reichlich Gas, wurde aber nicht schneller", sagte der Amerikaner.
Gleiche Probleme bei beiden Fahrern
Und weiter: "James konnte mich recht leicht stehen lassen und meine Probleme wurden größer. Ich wollte aber draußen bleiben und für meine Tech-3-Jungs und Yamaha alles geben - sie arbeiten immer wie verrückt, um mir zu helfen. Ich konnte aber leider nichts ausrichten. Gegen Rennende habe ich mich dann entschieden, mehr auf Risiko zu gehen und war dann etwas schneller, konnte aber niemanden mehr erreichen."
"Ich hatte zuletzt eine schlechte Serie, kämpfe aber noch immer um den vierten Platz in der Weltmeisterschaft - und ich werde weiter kämpfen. Wir brauchen aber dringend große Fortschritte von Michelin. Der gute Saisonstart scheint schon ganz schön weit zurückzuliegen. Wir haben mit Michelin eine Menge Arbeit vor uns, um diese Schwierigkeiten zu lösen. Das heute hat mir nämlich gar nicht gefallen", seufzte Edwards abschließend.

