Michelin in Mugello: Hält die weiche Konstruktion durch?

Topspeeds um die 350 km/h und langgezogene Kurven: Mugello verlangt den Reifen einiges ab, doch Michelin setzt dennoch auf die weniger steife Konstruktion

(Motorsport-Total.com) - Nach den Reifenschäden in Malaysia und Argentinien schauen die Fahrer und Teams stets sehr gewissenhaft auf die Hinterreifen von Michelin. Mit Mugello steht nun eine Hochgeschwindigkeitsstrecke bevor, auf der die MotoGP-Piloten bis zu 350 km/h erreichen. Michelin setzt dennoch auf die weiche Konstruktion, die auf der vergleichsweise langsamen Stop-&-Go-Strecke in Le Mans gut funktionierte.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Valentino Rossi

Mugello: In den schnellen Kurven steigt die Reifentemperatur stark an Zoom

"Le Mans war ein gutes Rennwochenende für uns. Der neue Hinterreifen funktionierte gut, doch Mugello ist eine ganz andere Herausforderung", ist sich Piero Taramasso, der Leiter der Motorrad-Motorsport-Abteilung von Michelin bewusst. Beim Italien-Grand-Prix können die Fahrer zwischen dem weichen (an der weißen Markierung zu erkennen) und dem mittleren (keine Markierung) Hinterreifen auswählen. Beide Hinterreifen-Optionen haben einen asymmetrischen Aufbau. Die linke Flanke ist stets weicher als die rechte, um dem Layout gerecht zu werden.

Vorne stehen drei Mischungen zur Wahl: weich (weiße Markierung), mittel (keine Markierung) und hart (gelbe Markierung). "Wir müssen vorbereitet sein, um einen Reifen anzubieten, der in den harten Bremszonen funktioniert, genug Haftung bietet und für die schnellen und flüssigen Sektionen auf dem Rand der Flanke sehr griffig ist", bemerkt der Michelin-Verantwortliche.

"Zudem müssen wir für große Temperaturschwankungen gerüstet sein. Durch die Berge kann es am Vormittag sehr frisch sein, doch wenn die Sonne am höchsten Punkt steht, dann kann die Streckentemperatur die 40-Grad-Marke durchschlagen", analysiert Taramasso. "Wir müssen für alle Eventualitäten gerüstet sein. Selbst Regen gab es schon in Mugello."