Marc Marquez: "In Assen kann alles passieren"

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Sturz in Mugello musste Titelverteidiger Marc Marquez beim Heimrennen in Barcelona den nächsten Nuller verkraften. Nach einem guten Start duellierte sich der Honda-Werkspilot mit Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo um die Führung und machte beim Anbremsen am Ende der Gegengeraden einen Fehler. In der Fahrerwertung liegt Marquez bereits 69 Punkte zurück. Zudem scheinen die Yamaha-Werkspiloten momentan in einer eigenen Liga zu fahren.

Marquez bedauert den Verlauf des vergangenen Rennwochenendes: "Ich habe mich sehr über die vielen Fans am vergangenen Wochenende in Montmelo gefreut. Leider konnten wir kein besseres Ergebnis holen. Manchmal läuft es nicht nach Plan. Es ist schade, weil wir übers Wochenende gut arbeiteten. Das Team hat sehr hart gearbeitet."

"Wir reisten mit hohen Erwartungen nach Montmelo. Mein Fanclub war sehr engagiert und selbst der beim Contest siegreiche Designer des Helmes war vor Ort", schreibt der HRC-Pilot in seinem Blog. "Wie ich bereits am Sonntag erklärte, war ich Jorge sehr nah und konnte nicht wie in den Runden zuvor einlenken. Als ich erkannte, dass ich ihm sehr nah komme, musste ich das Motorrad aufrichten und fuhr eine weite Linie. Dann kam ich auf den Kies und sah die Mauer auf mich zukommen. Ich musste das Motorrad ablegen. Ich konnte nichts mehr ausrichten."

Marquez bleibt optimistisch

"Doch das bringt uns nicht vom Kurs ab. Das nächste Rennen findet in Assen statt - ein ziemlich anspruchsvoller Kurs, den ich mag. Dort kann alles passieren. Es könnte auch regnen oder ein Flag-to-Flag-Rennen geben", grübelt der Weltmeister, der seine Motivation nicht verliert: "Ich versuche immer, die Dinge positiv zu sehen. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich eine Karriere auf meine Leidenschaft aufbauen konnte und das mache, was ich am meisten liebe. Egal ob es gut oder nicht so gut geht, ich versuche immer, optimistisch zu sein."

In der Fahrerwertung konnte Valentino Rossi seine Führung in Barcelona knapp behaupten. Teamkollege Lorenzo verkürzte durch den vierten Sieg in Folge den Rückstand auf einen WM-Punkt. Momentan deutet alles auf ein Titelduell zwischen den beiden Werks-Yamahas hin. Doch weder Rossi noch Lorenzo schreibt Marquez ab. Sollte Honda die Probleme mit der RC213V zeitnah lösen, muss auch mit Marquez gerechnet werden.

Rossi und Lorenzo rechnen mit Marquez

"Ich würde auf Grund der technischen Situation nicht sagen, dass die Meisterschaft für ihn gelaufen ist", bemerkt Rossi, der bisher bei jedem Rennen auf dem Podium stand. Neben zwei Siegen und zwei zweiten Plätzen stand Rossi bei den übrigen Rennen drei Mal als Dritter auf dem Podium. "Wir sind jetzt schneller und sehr konstant - vor allem in den Rennen, in denen wir viele Punkte holen können."

"Wir müssen möglichst viele Punkte einfahren, weil Ducati und vor allem Honda momentan Schwierigkeiten haben. Doch wenn sie ihre Probleme vor der Halbzeit der Saison in den Griff bekommen, können Marquez und Pedrosa im zweiten Teil Punkte gutmachen", stellt der 36-jährige Italiener klar. "Ich denke, es ist zu zeitig, um etwas zu sagen."

Auch Teamkollege Lorenzo hat Marquez noch auf der Rechnung: "Wir sind erst sieben Rennen gefahren und haben noch nicht einmal Halbzeit der Saison. Was Dovi und Marc passiert, kann auch uns im zweiten Teil der Saison passieren. Wir können auch so viele Punkte verlieren wie sie. Wir sind sehr konstant. Vale und ich stürzen nicht oft, doch es kann passieren. Wir könnten drei Mal stürzen und die Punkte dieser drei Rennen verlieren", so der Seriensieger der vergangenen Rennen.