• 16.06.2015 18:20

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Nicky Hayden: "HRC konzentriert sich auf die Factory-Bikes"

Hondas Open-Maschine fährt auch 2015 Erwartungen hinterher: Nicky Hayden erkennt einen kleinen Aufwärtstrend, hofft aber auf mehr Unterstützung von HRC

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Reinfall mit der Honda RCV1000R im vergangenen Jahr erhofften sich die Open-Honda-Teams durch den Wechsel zur RC213V-RS in der Saison 2015 einen deutlichen Aufwärtstrend. Durch den Motor der Factory-Maschine sollte das größte Manko von 2014 - die fehlende Spitzenleistung - der Vergangenheit angehören. Doch trotz der Mehrleistung fahren die Open-Honda-Piloten nach wie vor meist hinterher.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Aspar-Pilot Nicky Hayden wünscht sich von HRC mehr Drehzahl für seine RC213V-RS Zoom

In der Fahrerwertung ist LCR-Pilot Jack Miller momentan der bestplatzierte Open-Honda-Vertreter. Der Rookie ist mit elf Punkten 18. der Fahrerwertung. Markenkollege Nicky Hayden sammelte 2015 erst acht Punkte und ist nur WM-21., Aspar-Teamkollege Eugene Laverty ist mit sieben Zählern 22. der Fahrerwertung. Momentan bester Open-Pilot ist Hector Barbera, der mit seiner Ducati immerhin 15. der Meisterschaftswertung ist.

"Ich denke nicht, dass wir unser Potenzial schon voll ausgeschöpft haben", grübelt Aspar-Pilot Hayden, der überzeugt ist, dass die RC213V-RS mehr hergibt, als die bisherigen Ergebnisse zeigen. Der US-Amerikaner ist von den Kommentaren anderer Fahrer genervt: "Wir müssen uns weiter steigern. Andere Fahrer denken immer, genau zu wissen, welche Probleme das jeweilige Motorrad hat."

"Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre das mehr Drehzahl", stellt der ehemalige Ducati-Werkspilot klar. "Manchmal ist es schwierig mit der Getriebeabstufung. Teilweise grübeln wir, wie wir das Getriebe zwischen zwei Kurven abstimmen. Mit mehr Drehzahl wären wir flexibler. Doch unabhängig davon muss ich mehr aus meinem Motorrad herausholen."


Fotos: Nicky Hayden, MotoGP in Barcelona


"Ich weiß nicht, wie hoch der Motor momentan dreht. Wenn ich die Leuchte blinken sehe, schalte ich einen Gang hoch", erklärt Hayden, der sicher nichts dagegen hätte, wenn Honda mehr Ressourcen in das Open-Projekt stecken würde. Doch durch die Probleme mit der 2015er-Werksmaschine konzentriert sich HRC momentan auf Marc Marquez und Dani Pedrosa.

Nicky Hayden

Nicky Hayden: "Momentan hat HRC alle Hände voll zu tun mit den Factory-Bikes" Zoom

Das kann Hayden bestätigen: "Momentan hat HRC alle Hände voll zu tun mit den Factory-Bikes. Wenn es besser laufen würde, könnte HRC uns vielleicht mehr helfen. Wir erhalten aber schon ein bisschen Support von HRC. Manchmal schauen Ingenieure vorbei und erkundigen sich, wie es läuft", berichtet der Weltmeister von 2006, der nicht nur das Material für die bisherigen Ergebnisse verantwortlich macht.

Stattdessen greift sich Hayden auch an die eigene Nase: "Ich möchte nicht nur das Motorrad für die Ergebnisse verantwortlich machen. Ich denke, der Fahrer sagt normalerweise, dass es am Motorrad liegt und das Team macht den Fahrer verantwortlich. Ich möchte keine Forderungen stellen. Stattdessen möchte ich mit dem klarkommen, was mir zur Verfügung steht."

"Das Ziel muss sein, mehr aus dem Paket herauszuholen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Knoten platzt. In Le Mans hatten wir ein gutes Rennen. Ich lag die meiste Zeit vor Maverick Vinales. In Barcelona sicherte sich Vinales den zweiten Startplatz. In Mugello hatten wir ein sehr gutes Renntempo. In der ersten Session des Barcelona-Wochenendes war ich Siebter. Das sind alles Zeichen, dass das Motorrad mehr Potenzial hat", ist Hayden überzeugt.