• 14.06.2015 17:30

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Marc Marquez wieder gestürzt: "Probleme am Kurveneingang"

Das schwierige Fahrverhalten der Honda ist Ursache für den Fehler von Marc Marquez in Barcelona - Mit Mühe kann er eine Kollision mit Jorge Lorenzo verhindern

(Motorsport-Total.com) - Die Titelverteidigung ist für Marc Marquez nach dem Grand Prix in Barcelona in weite Ferne gerückt. Der Weltmeister von 2013 und 2014 hat nach sieben Rennen 69 WM-Punkte auf dem Konto. Valentino Rossi an der Tabellenspitze hat genau doppelt so viele Punkte geholt. Vor heimischer Kulisse vor den Toren der katalanischen Metropole erlebte Marquez den nächsten Rückschlag. In der dritten Runde verbremste er sich in Kurve zehn.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Dritter Rennsturz 2015: Die WM rückt für Marc Marquez in weite Ferne Zoom

Beinahe hätte er den vor ihm fahrenden Jorge Lorenzo abgeschossen. Nur um Millimeter schrammte Marquez am Hinterrad der Yamaha vorbei und fuhr geradeaus ins Kiesbett, wo er stürzte. "Ich wäre fast gestürzt", sagt Rennsieger Lorenzo zu dieser heiklen Szene. "Wenn er mich härter getroffen hätte, dann wären wir beide ausgeschieden. Zum Glück war es nur eine kleine Berührung."

Trotz der Enttäuschung stellte sich Marquez noch während des Rennens den Fragen der Fernsehjournalisten. Am späteren Nachmittag gab es noch eine weitere Medienrunde. "Natürlich wollte ich das Rennen beenden, aber ich hatte das Gefühl, dass ich der Pace von Jorge und Valentino näher bin", beginnt der Honda-Werksfahrer seine Schilderung. "Beim Rennstart fühlte ich mich stark und ich war direkt hinter Jorge."

"Wir haben aber dieses Problem am Kurveneingang. Ich bin zufrieden, weil wir an diesem Wochenende einen großen Fortschritt geschafft haben, aber das Problem ist immer noch vorhanden", sagt Marquez. "Wenn man alleine im Training fährt, ist das eine Sache. Dann kann ich unterschiedliche Linien nehmen und das Bike rutschen lassen. Ich habe hinter Jorge am gleichen Punkt gebremst, aber der Hinterreifen rutschte weg und ich hatte Schwierigkeiten, das Motorrad zu verzögern."

"Dann sah ich Lorenzo vor mir und musste mich entscheiden, ob ich innen oder außen vorbeifahre. Innen wäre es für uns beide zu gefährlich gewesen, also entschied ich mich für die Außenseite. Als ich ins Kiesbett kam, war ich viel zu schnell", so Marquez. Auch wenn ihm schon oft eine zu aggressive Fahrweise vorgeworfen wurde, verhinderte der Spanier in dieser Situation die Kollision. Hätte er Lorenzo mitgerissen, hätte das bei einem Sieg von Valentino Rossi das Bild in der WM stark verändert.

Nach Las Termas und Mugello war es schon der dritte Rennsturz von Marquez in diesem Jahr. Zum Vergleich: 2013 kam er nur bei der Disqualifikation auf Phillip Island nicht ins Ziel. Im Vorjahr schied er auch nur in Australien aus. "Der Schalthebel war beschädigt, also konnte ich nicht weiterfahren. Ich bin enttäuscht, weil ich viele Punkte verloren habe. Auf der anderen Seite bin ich zufrieden, weil wir Fortschritte geschafft haben. Morgen haben wir einen sehr wichtigen Test."