Scott Redding: Sind die Fortschritte groß genug?
Nach sieben Rennen ist Factory-Honda-Pilot Scott Redding nur 13. der Fahrerwertung: Umstellung zur RC213V noch nicht abgeschlossen
(Motorsport-Total.com) - Nach einer soliden MotoGP-Debütsaison fand Scott Redding perfekte Voraussetzungen vor, um in seiner zweiten Saison zu brillieren. Mühte sich der Brite im Vorjahr noch mit der unterlegenen Open-Honda ab, so erhielt er für 2015 eine Factory-Honda. Marc VDS kreierte ein Team für Redding und hatte hohe Erwartungen. Doch bisher tat sich der Moto2-Vizeweltmeister von 2013 schwer, die angepeilten Ziele zu erreichen.
© GP-Fever.de
Marc-VDS-Pilot Scott Redding belastet die Front seiner Honda RC213V zu stark Zoom
Nach sieben Rennen ist Redding mit 27 Punkten nur 13. der Wertung. Das angestrebte Ziel, bester Nicht-Werksfahrer zu sein, liegt in weiter Ferne. Momentan ist Tech-3-Yamaha-Pilot Bradley Smith als WM-Sechster erster Verfolger der fünf Werkspiloten an der Spitze. Redding tut sich nach wie vor schwer mit der Honda RC213V und ist ständig auf der Suche nach der perfekten Balance.
In Barcelona feierte Redding mit Platz sieben das bisher beste Saisonergebnis. Ohne die vielen Ausfälle wäre ein Top-10-Ergebnis aber schwierig gewesen. Die Umgewöhnung zur RC213V ist kompliziert: "Es ist ziemlich schwierig und fordert sehr viel Zeit. Und Zeit hat man in diesem Fahrerlager nicht. Wir geben unser Bestes, damit wir schnellstmöglich konkurrenzfähig werden, doch das lässt sich nicht über Nacht realisieren", stellt Redding im Gespräch mit 'MotoGP.com' klar.
"Wir kamen nur 16 Sekunden hinter Dani Pedrosa ins Ziel. Zu Beginn des Jahres waren es 28 Sekunden Rückstand auf die führende Honda. Wir machen auf jeden Fall Fortschritte", ist Redding überzeugt. Doch welche Probleme bremsen ihn momentan noch ein? "Es sind kleine Dinge. Ich habe am Kurvenausgang meine Schwierigkeiten und pushe deswegen härter in die Kurve hinein. Dadurch kreiere ich ein Problem mit der Front. Es ist ein Teufelskreis."
Bei der Honda RCV1000R machte Redding die mangelnde Leistung verantwortlich. Doch offensichtlich passte das Paket besser als in der laufenden Saison: "Im vergangenen Jahr hatte ich einen griffigeren Hinterreifen und weniger Leistung. Es kann frustrierend sein, mehr Leistung und weniger Haftung zu haben. Ich brauche einfach Zeit", so der Marc-VDS-Pilot. Offen ist, wie viel Zeit Redding noch hat. Sollte der Knoten nicht platzen, dürfte sein Platz für 2016 wackeln.
