• 05.05.2015 16:38

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Scott Redding sucht Vertrauen zur Honda RC213V

Scott Redding und die Honda RC213V sind noch keine Einheit: Dem Briten fällt es bisher schwer, den Prototypen zu verstehen und das Limit zu finden

(Motorsport-Total.com) - Scott Redding erhielt für den Grand Prix von Spanien in Jerze ein neues Chassis von Honda. Cal Crutchlow (LCR) ist mit dieser Version der RC213V schon seit Texas unterwegs und konnte in Argentinien auf das Podest fahren. Bei Redding dauerte die Produktion etwas länger, da er vor allem größer als Crutchlow sowie die Werksfahrer Marc Marquez und Dani Pedrosa ist. Redding hatte sich für seine zweite MotoGP-Saison einen Sprung nach vorne erhofft, da er nicht mehr mit dem leistungsschwachen Production-Racer von Honda fahren muss.

Titel-Bild zur News: Scott Redding, Hector Barbera

Scott Redding (45) muss die Honda RC213V noch besser verstehen Zoom

Allerdings war bisher Crutchlow, der ebenfalls erst seit diesem Jahr die RC213V fährt, deutlich besser unterwegs. Reddings bestes Ergebnis war der neunte Platz in Argentinien. Das neue Chassis in Jerez ermöglichte wegen Reifenproblemen nur Platz 13. Der Montagstest war für den Briten und sein Marc-VDS-Team eine willkommene Gelegenheit, in Ruhe mit dem Bike zu arbeiten. "Die Konstanz ist definitiv besser geworden", sagt Redding zufrieden. "Meine Pace ist besser geworden als sie im Rennen war."

"Wir haben viel mit der Position des Lenkers und meiner Sitzposition gearbeitet, denn das macht auf diesen Motorrädern einen großen Unterschied. Der Test war dafür sehr nützlich. Wir haben auch ein wenig die Dämpfer geändert, aber das war nicht spürbar. Prinzipiell ging es beim Test darum, dass ich mit dem Motorrad viele Runden fahre und mich darauf besser einstelle." Mit 105 Runden war Redding auch mit Abstand der fleißigste Fahrer des Tages.

"Ich habe dem Motorrad bisher nicht vertraut. Je härter man pusht, desto besser wird es. Ich habe das zuerst nicht verstanden, denn je langsamer du bist, desto mehr Probleme bekommt man. Es ist sehr seltsam. Normalerweise ist es in einer schnellen Runde so, dass man langsamer wird, je mehr das Hinterrad durchdreht. Mit diesem Motorrad ist es für eine schnelle Runde komplett umgekehrt: Je stärker das Hinterrad durchdreht, desto schneller wird man."

"Man muss herausfinden, wie man am besten fährt. Ich habe den ganzen Tag mit den verschiedenen Einstellungen experimentiert und am Ende hatte ich viel mehr Vertrauen zum Vorderrad", berichtet Redding die Problematik der RC213V. Die Unterschiede zur alten RCV1000R sind groß, die Motorräder haben außer der Honda-Plakette kaum etwas gemein: "Ich habe das auch nicht so erwartet", muss Redding überrascht zugeben.

"Da man weniger Power und den weicheren Reifen hatte, war das Bike einfacher zu fahren. Bei diesem Ding machen kleine Details den Unterschied. Es ist aber sehr schwierig, denn das Level ist so hoch. Wenn man den Reifen pusht, findet man das Limit. Das sollte aber nicht dein Limit sein, sondern deine Aufwärmrunde. Das Limit ist noch weiter, aber dafür muss man sein Vertrauen aufbauen."