• 13.04.2015 18:04

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Kollision in Austin: Pol Espargaro regt sich über Redding auf

Der Unfall in der ersten Runde in Austin bringt Pol Espargaro auf die Palme - Scott Redding kann die Aufregung nicht verstehen und sieht es als Rennunfall

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Texas schieden in der ersten Runde gleich zwei Fahrer aus, die Chancen auf Top-10-Plötze hatten. In Kurve elf kam es zur Kollision zwischen Scott Redding (Marc-VDS-Honda) und Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha). Redding bremste tief in Kurve elf und es kam zum Unfall. Während der Brite noch einige Runden weiterfahren konnte und dann ausfiel, war für den Spanier schon in Runde eins Feierabend.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Pol Espargaro war nach dem Unfall mehr als wütend auf Scott Redding Zoom

Pol Espargaro schäumte nach diesem Zwischenfall vor Wut: "Wenn man ein Rennen nicht beendet, dann ist man immer enttäuscht. Wenn es noch dazu nicht deine Schuld war, dann bist du noch enttäuschter. Ich kann nicht verstehen, warum es passiert ist. Mir ist das nie passiert. Will er in der ersten Runde das Rennen gewinnen, wenn noch 20 Runden folgen? Wenn man talentiert ist, kann man das Rennen gewinnen, wenn man in der ersten Runde weiter hinten ist. Man muss sich nur Valentino in Katar anschauen."

"Ich kann einfach nicht verstehen, warum das passiert ist und warum er so viele Fehler in einer Runde macht", findet Espargaro klare Worte in Richtung Redding: "Er wäre in der ersten Kurve fast mit Lorenzo gecrasht. Als er dann das Gas öffnete, wäre er fast abgeflogen. In Kurve fünf kam er von der Linie ab. Ich habe mit meinem Bruder gesprochen, er bremste in Kurve acht sehr spät, aber Scott bremste für die enge Kurve noch später. Es war absolut klar, dass er crashen wird."

Redding sieht die ganze Sache komplett anders: "Ich hatte einen guten Start und habe mit Lorenzo gekämpft. Er überholte mich in Kurve zwei, dann schloss er die Linie in Kurve vier und hat nicht mal den Scheitelpunkt getroffen. Dadurch hat er mich von der Strecke gedrängt", schildert der Brite die Anfangsphase aus seiner Sicht. "Dann habe ich Pol in Kurve elf überholt. Ich war spät auf der Bremse, vielleicht einen Meter zu spät, aber nicht dramatisch. Das Problem war, dass auch Lorenzo vor uns zu spät gebremst hatte, und dann beim Beschleunigen rübergezogen hat."

Deshalb berührte Redding mit seinem Vorderrad das Heck von Lorenzo und stürzte. Dabei räumte Redding auch Espargaro ab. Dass sich der Brite dafür nicht entschuldigt hat, kann Espargaro auch nicht verstehen. "Nein, das ist die nächste Sache. Wenn man einen Fehler macht und damit auch das Rennwochenende eines Konkurrenten ruiniert, dann sollte man sorry sagen. Das ist das Mindeste, aber er hat es nicht gemacht. Auch mit einer Entschuldigung haben wir ein Wochenende verloren, an dem wir sehr gute gearbeitet haben und ein starkes Resultat hätten holen können."

Redding versteht nicht, warum sich Espargaro so sehr aufregt: "Ich weiß nicht, warum er die Schuld bei mir sieht, weil ich ihn sehr früh überholt habe. Ich weiß nicht, wie es überhaupt zur Berührung gekommen ist, denn ich hatte ihn überholt und peilte den Scheitelpunkt der Kurve an. Vielleicht, weil ich Lorenzo berührt habe und dadurch plötzlich zum Stillstand kam." Für den Briten ist die Sache abgehakt: "Es ist ein Rennunfall und es ist scheiße, dass jemand mit mir gestürzt ist, aber so ist es manchmal im Rennsport."