Johann Zarco gibt zu: "Habe darüber nachgedacht, vielleicht aufzuhören"

Johann Zarco bekennt, dass mit Feststehen seines Abschieds von Ducati ein Rücktritt im Raum stand - Warum er dennoch für zwei Jahre bei LCR-Honda unterschrieben hat

(Motorsport-Total.com) - Kaum zu glauben, aber es ist tatsächlich so: Johann Zarco war in der MotoGP-WM vier volle Saisons lang ein Ducati-Fahrer. Diese Zeit ist für den Franzosen am vergangenen Wochenende beim Saisonfinale 2023 in Valencia zu Ende gegangen.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco

Johann Zarco wurde bei Pramac-Ducati nach drei Saisons vor die Tür gesetzt Zoom

Seinen Einstand im Ducati-Lager gab Zarco in der Saison 2020 im damaligen Kundenteam Avintia. In seinem dritten Rennen für das Team, dem Grand Prix von Tschechien in Brünn, schaffte er (trotz Long-Lap-Penalty) seinen ersten Podestplatz. Es bleib Zarcos einzige Top-3-Platzierung für Avintia, aber die Ducati-Bosse hatte er überzeugt. Für 2021 wechselte der Franzose ins werksunterstützte Pramac-Team.

Für Pramac-Ducati hat es Zarco in drei Jahren auf 14 Podestplätze gebracht, darunter bei seinem Abschied aus dem Team am vergangenen Sonntag in Valencia. Sein persönliches Highlight aus insgesamt vier Jahren als Ducati-Fahrer ist rückblickend aber ein anderes.

"Das ist einfach zu beantworten", sagte Zarco am Valencia-Wochenende auf entsprechende Nachfrage. "Das war natürlich der Sieg auf Phillip Island. Das war nun mal das bestmögliche Ergebnis, das überhaupt möglich war." Dieser ersehnte erste Sieg seiner MotoGP-Karriere gelang Zarco im 120. Anlauf.

Johann Zarco

Wenig überraschend Zarcos Highlight aus vier Jahren als Ducati-Fahrer: Phillip Island 2023 Zoom

"Aber", so Zarco weiter über seine persönlichen Ducati-Höhepunkte, "es war auch meine Konstanz, sowohl in der Saison 2021 als auch in dieser [2023er-]Saison. Wir hatten es in diesem Jahr mit vielen Neuerungen zu tun, wie etwa den Sprints. Ich habe in den Sprintrennen zwar nicht viele Punkte geholt, habe die Weltmeisterschaft aber trotzdem auf dem fünften Platz abgeschlossen". (Fotostrecke: Wie die MotoGP-Saison 2023 ohne Sprintrennen ausgegangen wäre)

Wie Zarco zugibt, war ein Rücktritt durchaus eine Option als er im Sommer erfuhr, dass er seinen Platz im Pramac-Team für 2024 verlieren wird. "Ich habe darüber nachgedacht, am Ende dieser Saison vielleicht aufzuhören", verrät der 33-Jährige Franzose jetzt, da seine dreijährige Zeit im Pramac-Team und seine insgesamt vierjährige Zeit als Ducati-Fahrer zu Ende gegangen ist.

Warum er sich trotzdem zum Weitermachen entschieden hat? "Weil ich eine neue Chance bekommen habe und ich mich immer noch frisch genug für zwei weitere Jahre fühle." Damit spricht Zarco natürlich auf seinen im August unterzeichneten Zweijahresvertrag bei LCR-Honda an.

Johann Zarco

Zarcos erste Runden als Stammpilot für LCR-Honda: Valenica-Test 2023 Zoom

In den MotoGP-Saisons 2024 und 2025 geht Zarco für das Team von Lucio Cecchinello an den Start. Als Nachfolger von Alex Rins ist der bei LCR einer der zwei Stammfahrer, nachdem er Ende 2019 bereits drei Rennen als Ersatzfahrer für das Team bestritten hatte.

Seine ersten Runden auf einer aktuellen Honda RC213V hat Zarco inzwischen hinter sich. Beim Valencia-Test am Dienstag dieser Woche gab er seinen Einstand als Stammfahrer im LCR-Team. Sprechen darf Zarco über seine ersten Eindrücke von der aktuellen Honda aber noch nicht, weil er offiziell noch bis Jahresende bei Ducati unter Vertrag steht.

In der Zeitenliste des Valencia-Tests belegte Zarco auf der LCR-Honda den 17. Platz mit einer Sekunde Rückstand auf die Spitze. Sein Nachfolger bei Pramac-Ducati - Franco Morbidelli - war auf P16 nur wenige Hundertstelsekunden schneller. Morbidelli, der von Yamaha kommt, hatte an seinem ersten Tag auf einer Ducati noch kein gutes Gefühl. Indes sprach sein Nachfolger im Yamaha-Team - der von LCR-Honda gekommene Alex Rins - trotz P19 von einem "richtig guten" ersten Tag auf der M1.

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