Jack Miller: Was die Formel 1 besser macht als die MotoGP

KTM-Pilot Jack Miller stattete der Formel 1 jüngst einen Besuch und war von der Stimmung an der Strecke beeindruckt - Was die MotoGP noch von ihr lernen kann

(Motorsport-Total.com) - Zuletzt konnte sich die MotoGP über mangelndes Zuschauerinteresse nicht beschweren. Trotzdem sehen viele Fahrer noch Luft nach oben, was die Popularität des Sports angeht - vor allem im Vergleich zur Formel 1. Jack Miller konnte sich davon zuletzt in Zandvoort ein direktes Bild machen.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Jack Miller findet, dass die MotoGP von der Formel 1 noch einiges lernen kann Zoom

Der KTM-Pilot besuchte den Grand Prix der Niederlande, Heimrennen von Max Verstappen, vor ein paar Wochen und war begeistert: "Die Strecke war unglaublich. Natürlich saß ich nicht auf der Tribüne, sodass ich nicht wirklich etwas sehen konnte."

"Aber ich war in der Lage, in die Red-Bull-Hospitality zu gehen, die ziemlich hoch war, und die Kurvengeschwindigkeit zu sehen, die sie haben, war eine wirklich einzigartige Erfahrung. Es war schade, dass Daniel (Ricciardo; Anm. d. R.) sich verletzt hat. Aber es war wirklich schön, live vor Ort zu sein", betont Miller.

Auf die Frage, was die Formel 1 besser kann als die MotoGP, erklärt der Australier: "Auf jeden Fall das Marketing. Die Art und Weise, wie die Öffentlichkeitsarbeit ist. Man muss sich das nur mal anschauen. Ich war an einem Freitag in Zandvoort und die Tribünen waren komplett voll, es gab keinen einzigen leeren Platz."

"Zwischendurch gab es Shows, die den Fans Unterhaltung zwischen den Sessions boten und sie ständig beschäftigten. Es ist ein unterhaltsamer Tag, ich habe niemanden gesehen, der die Stirn runzelte. Alle waren schon um acht Uhr morgens gut gelaunt."

"Ich denke, dass die Art und Weise, wie sie sich vermarkten, und das Publikum, das sie ansprechen wollen, sicher dazu beitragen. Natürlich hat die Netflix-Serie ihnen einen großen Auftrieb gegeben. Aber sie haben den Ball abgenommen und ihn weitergespielt."


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Auch die MotoGP versuchte sich an einer eigenen Doku-Serie namens "MotoGP Unlimited", die im vergangenen auf Amazon Prime erschien. Nach überschaubarem Erfolg wurden die Dreharbeiten für eine zweite Staffel jedoch auf Eis gelegt. Von "Drive To Survive" gibt es im Vergleich dazu bereits fünf Staffeln.

Um die MotoGP attraktiver und bekannter zu machen, wurde zu Beginn dieser Saison Dan Rossomondo als neuer "Cief Commercial Director" verpflichtet. Er kommt aus der NBA und soll helfen, neue Zielgruppen anzusprechen. Erste Effekte, wie etwa die Fahrerparade oder den "Hero Walk" im Paddock, gab es bereits.

Bei seinem Amtsantritt sagte Rossomondo über die Formel 1: "Wir werden einige Ideen von ihnen klauen. Aber wir werden auch unsere eigenen Ideen haben. Ich glaube, dass MotoGP genauso gut wie Formel 1 sein kann, wenn nicht sogar besser."