Hayden: Als die Reifen noch qualmten...

Der Weltmeister von 2006 erinnert sich an die 990er-Ära und die Zeiten, in denen man die MotoGP-Motorräder noch mit dem Gas lenken konnte

(Motorsport-Total.com) - Ex-Ducati-Werkspilot Nicky Hayden ist seit der Saison 2003 ein Teil der MotoGP. Nach dem Titelgewinn in der AMA (Amerikanische Superbike-Meisterschaft) holte Honda den US-Amerikaner in die Königsklasse. An der Seite von Valentino Rossi sicherte sich Hayden in seiner Debütsaison den fünften Platz in der Fahrerwertung. Drei Jahre später gewann der damalige Honda-Werkspilot die Fahrerwertung und krönte sich zum letzten 990er-Weltmeister der MotoGP-Geschichte.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden reichten in der Saison 2006 zwei Siege zum Gewinn der Fahrerwertung Zoom

"Ich mag dieses Jahr und würde gerne die Zeit zurückdrehen", bemerkt Hayden im Gespräch mit 'Crash.net'. Der MotoGP-Routinier fuhr sowohl die 990er, als auch die 800er und die 1.000er. Den meisten Spaß hatte Hayden mit der Honda RC211V mit dem legendären V5-Motor: "Die 990er waren mit Sicherheit etwas komplett anderes. Zu dieser Zeit konnte man das Motorrad mit dem Heck lenken", erinnert er sich.

"Die Elektronik war noch nicht so fortschrittlich. Man konnte sliden, die Reifen qualmen lassen und gleichzeitig schnell sein", blickt der Aspar-Pilot zurück. Heutzutage muss man möglichst sauber fahren, um von den elektronischen Systemen nicht zu sehr eingebremst zu werden. Das bedauert Hayden: "Durch die Elektronik und den Stil kann man heute nur noch ein bisschen sliden. Man kann schon noch driften, doch dabei qualmen die Reifen nicht mehr. Das ist schade. Ich bedaure das sehr. Es ist schade für den Sport."

Und was sorgt heutzutage für den Kick? "Ich würde sagen, wenn man in einer Runde alles perfekt trifft und eine richtig gute Runde zusammenbekommt", grübelt Hayden. So ist man heutzutage auf diesen Motorrädern schnell. Man hat nicht mehr die Leistung, um richtig viel zu sliden."