Bridgestone: Reifenprobleme bereits gelöst?

MotoGP-Reifenlieferant Bridgestone hat sich intensiv für Phillip Island vorbereitet, aber sind neue Reifen überhaupt noch notwendig?

(Motorsport-Total.com) - Als sich beim Rennwochenende auf Phillip Island im Oktober 2013 Gummistücke aus den Hinterreifen lösten, weil die Pneus durch den neuen Asphalt über 120 Grad heiß wurden, stand Reifenlieferant Bridgestone mit dem Rücken zur Wand. Der Grand Prix musste verkürzt und geteilt werden, um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten. Nach zehn Runden waren die Hinterreifen der über 250 PS starken MotoGP-Maschinen komplett am Ende.

Titel-Bild zur News: Bridgestone Reifen

Beim Rennwochenende im Oktober 2013 lösten sich Stücke aus den Hinterreifen Zoom

"Bereits am Rennwochenende gab es Gespräche mit der Dorna, dass wir hier vor dem 2014er-Grand-Prix einen Reifentest absolvieren sollten, damit wir sicherstellen können, Reifen anzubieten, die selbst auf eine komplette Renndistanz sicher sind", erinnert sich Bridgestone-Sprecher Carmine Moscaritolo im Gespräch mit 'MotoGP.com'. Die Japaner entwickelten basierend auf den Daten des Rennwochenendes neue Reifen.

Die Werksfahrer von Yamaha, Honda und Ducati testen diese an drei Tagen. Insgesamt sechs neue Reifen hat Bridgestone dabei. Zudem dürfen die Fahrer die 2013er-Pneus als Referenz verwenden. "Wir haben sechs neue Spezifikationen dabei. Wir haben drei unterschiedliche Konstruktionen in jeweils zwei Mischungen. Dazu zählt auch ein Reifen, der ein anderes Format hat. Der Reifen ist größer", erklärt Moscaritolo. "Eine dieser Optionen wird dann der Reifen sein, den wir für Phillip Island anbieten."

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo stellte am ersten Testtag in den finalen Minuten die Bestzeit auf Zoom

Die Fahrer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe testete am Montag die neuen Karkassen, die andere Gruppe ging mit den neuen Mischungen auf die Strecke. "Das ist der ideale Weg für unsere Ingenieure, um Daten zu sammeln", begründet Moscaritolo. Am Montag konzentrierten sich die Fahrer auf etwa sechs Runden lange Stints. Dienstag sollen 15 Runden am Stück gefahren werden. Am finalen Tag soll dann mit den favorisierten Reifen eine Renndistanz (27 Runden) absolviert werden.

Doch sind die neuen Reifen überhaupt noch notwendig? "Es scheint, als ob der Asphalt nicht mehr so aggressiv ist", grübelt Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi, der am Montag 85 Runden fuhr. In den vergangenen Wochen und Monaten waren sowohl Autos als auch Motorräder auf der Strecke unterwegs. Der Asphalt verlor dadurch die Aggressivität, die im Oktober 2013 den Reifen zu schaffen machte.

Bridgestones Option mit der geänderten Karkasse kam bisher nicht besonders gut an. Cal Crutchlow stellte den neuen Pneus kein gutes Zeugnis aus und kritisierte die Haftung der Reifenflanke. Die 2013er-Version harmonierte hingegen gut. "Wir verwendeten den Reifen, den wir im Rennen zur Verfügung hatten. Damit hatten wir überhaupt keine Probleme. Es fühlte sich gut an", erklärt der Brite überraschend, der später mit den überarbeiteten Reifen große Probleme hatte und beinahe stürzte. "Wir kehrten zum normalen Reifen zurück und es fühlte sich besser an", unterstreicht der Ducati-Pilot.