Hayden: Motocross ist ein wichtiges Training

Die Verletzung von Marc Marquez hat gezeigt wie gefährlich Motocross sein kann - Nicky Hayden unterstreicht die Wichtigkeit des Motorradtrainings für die MotoGP

(Motorsport-Total.com) - Es ist die ewige Gretchenfrage: Sollen Rundestrecken-Fahrer in ihrer Freizeit auf dem Motorrad fahren oder nicht? Wenn sich ein Fahrer verletzt, starten diese Diskussionen erneut. Nun hat es in diesem Winter ausgerechnet Weltmeister Marc Marquez getroffen. Der Spanier brach sich beim Dirt-Track-Training das rechte Wadenbein und verpasste dadurch zwei Wintertests. Hayden findet es müßig darüber zu disktuieren, ob Motocross, Supermotard oder ähnliche Trainingsmethoden verboten werden sollten. "Man hat noch nie von einem Fahrer, der genau weiß was es braucht um schnell zu sein, gehört, dass man das nicht tun sollte."

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden fährt in seiner Freizeit in Kentucky oft mit dem Motocross Zoom

"Narürlich ist es für einige Fans einfacher zu denken, man sollte es nicht tun, aber sie wissen nicht was es alles benötigt, damit man richtig schnell ist", sagt der Weltmeister von 2006 bei 'Crash.net' klar seine Meinung. "Man braucht das Gefühl und die Muskeln." Und genau diese Aspekte können nur auf dem Motorrad trainiert werden. "Natürlich wäre es schön, wenn wir jeden Tag mit einem MotoGP-Bike trainieren könnten, aber das geht nicht."

"Die Leute sagen nichts, wenn sich jemand im Freien Trainings verletzt, aber eigentlich ist es kein Unterschied", findet Hayden. "Es wäre nicht machbar, jeden Tag mit einem MotoGP-Motorrad zu trainieren, deswegen versucht man es zu simulieren. Man trainiert nicht nur seine Konzentration sondern auch das Gefühl, die Gaskontrolle und die Muskeln. Man kann so viel man will mit einem Fahrrad fahren, aber wenn man zu den Wintertests kommt und drei Monate lang kein Motorrad gefahren hat, dann wird man am nächsten Tag kaum gehen können."

In Spanien wird derzeit ein Simulator erprobt, der zumindest für das Muskeltraining verwendet werden kann. Man sitzt auf einem Rahmen und sieht vor sich die Rennstrecke auf einem Monitor - ähnlich wie bei einem Computerspiel. Der Rahmen ist allerdings über Hydraulik mit dem Computer verbunden. Schräglagen können simuliert und damit Muskeln trainiert werden. Alex Criville, der Weltmeister von 1999, steht unter anderem hinter diesem Projekt. Es gibt von diesem Simulator bisher einen Prototypen.

Bis dieses Gerät ausgereift ist, werden die Fahrer weiterhin in ihrer Freizeit auf richtigen Motorrädern trainieren. "Ich halte mich aber vom Motocross fern, weil es dort die großen Sprünge gibt", sagt Hayden über seine Präferenzen. "Unsere eigene Strecke in Kentucky hat keine Sprünge. Ich fahre Dirt-Track, aber nur flache Kurse. Das erinnert an Rundstreckenrennen."

Die Verletzung wirft Marquez bei den Saisonvorbereitungen natürlich zurück. Cal Crutchlow glaubt aber nicht, dass der Champion deswegen langsamer sein wird: "Vale, Jorge, Dani, alle sind dicht hinter Marc, aber bei der Rennsimulation sind sie mindestens 20 Sekunden hinter ihm."