"Hat eine Routine gefunden": Was Miguel Oliveira derzeit so stark macht

Miguel Oliveira sammelte in den letzten vier MotoGP-Rennen genauso viele Punkte wie Fabio Quartararo - Mike Leitner und er selbst erklären den Formsprung

(Motorsport-Total.com) - Für Miguel Oliveira begann die MotoGP-Saison 2021 enttäuschend: In den ersten fünf Rennen erreichte der KTM-Pilot kein einziges Mal die Top 10. Doch seit dem Grand Prix von Italien fand der Portugiese zusammen mit KTM in die Erfolgsspur zurück und sammelte genauso viele Punkte wie WM-Leader Fabio Quartararo.

Titel-Bild zur News: Miguel Oliveira

Miguel Oliveira will die zweite Saisonhälfte genauso starten, wie er die erste abschloss Zoom

Zwar fehlen ihm vor dem Beginn der zweiten Saisonhälfte in Spielberg an diesem Wochenende satte 71 Zähler auf den Gesamtführenden. Dennoch zählt selbst Quartararo Oliveira im Kampf um die Weltmeistertitel zu seinen Kontrahenten.

KTM-Teammanager Mike Leitner weiß, was Oliveira so stark macht. "Miguel ist ein Jahr früher in die MotoGP eingestiegen", zieht er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' den Vergleich zu Brad Binder. "Im ersten Jahr gab es Ups und Downs, Verletzungen und all das. Jetzt hat er einen Weg gefunden, eine Routine."

Leitner über Oliveira: "Nervenstark und analytisch"

"Er hat den Grand-Prix-Kalender schon mal durchgefahren. Er weiß: In Silverstone muss ich das erste Training so anlegen und muss mich auf das fokussieren, weil das andere bringt nichts. Das ist sicherlich eine Hilfe", urteilt der Österreicher.

Und schwärmt von Oliveira: "Er ist unglaublich nervenstark und ein Analytiker. Er geht an die Sache mit einer gewissen Routine und sehr professionell." Könnte er für Quartararo im diesjähren Titelkampf tatsächlich noch eine Gefahr werden?

Mike Leitner

Mike Leitner ist mit Oliveiras Entwicklung als Fahrer ausgesprochen zufrieden Zoom

"Nach diesen fünf Wochen Pause müssen wir erstmal schauen, wie die Situation ist", bleibt Leitner vorsichtig. "Es weiß ja jeder, wie konkurrenzfähig alle sind. Wenn jetzt nur ein Hersteller ein Zehntel gefunden hat, was die anderen nicht gefunden haben, kann das eine Saison so brutal drehen", gibt der Teammanager zu bedenken.

Was kann Oliveira im Titelkampf noch ausrichten?

"Wir haben natürlich auch gearbeitet in der Sommerpause und ich hoffe, dass wir in der zweiten Saisonhälfte auch noch was nachlegen können. Das hat natürlich alles eine Vorlaufzeit. Aber ich glaube, die anderen haben auch sehr hart gearbeitet. Jetzt schauen wir mal, wo wir stehen", blickt er auf das Spielberg-Doppel voraus.


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Hier feierte Oliveira im Vorjahr beim Grand Prix der Steiermark seinen MotoGP-Premierensieg - damals noch im KTM-Satellitenteam Tech 3. "Ich verbinde gute Erinnerungen mit Spielberg", sagt er, bleibt aber selbstkritisch: "Ich war ich schnell, aber nicht perfekt. Ich konnte ein paar Dinge entdecken, die ich gerne verbessern würde."

"Das ist gut, denn es heißt, dass wir noch an uns arbeiten können, auch wenn wir hier mit einem Sieg abgereist sind. Jetzt sind wir zu einer anderen Zeit in der Saison hier und haben mehr Punkte auf dem Konto als damals. Das ändert die Herangehensweise an das Wochenende ein bisschen. Vor uns liegt viel Arbeit", weiß Oliveira.

Hochzeit in der Sommerpause besondere Motivation

"Die Konkurrenz ist stärker geworden. Alle wollen die zweite Saisonhälfte stark beginnen. Wir werden unseren Platz im Feld finden müssen - hoffentlich an der Spitze." Besondere Motivation zieht er dafür auch aus seinem Privatleben.

Denn der 26-Jährige hat die Sommerpause genutzt: "Ich bin in meinem privaten Leben einen wichtigen Schritt gegangen und habe meine Freundin geheiratet. Das war lange geplant. Ich fühle mich jetzt als Mann komplett und bin bereit, eine Familie zu gründen. Das gibt mir auch eine andere Motivation, um gute Ergebnisse zu erreichen."

Entsprechend froh ist er, dass es endlich weitergeht. "Mit fünf Wochen war die Pause zu lang, um ehrlich zu sein", sagt Oliveira. Zuvor genoss er noch seine Flitterwochen: "Wir sind vergangene Woche hier in Österreich angekommen, trafen uns mit der ganzen KTM-Familie und haben die Gegend erkundet. Es war wirklich toll."

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