Große Risikobereitschaft in Silverstone: Miguel Oliveiras Strategie ging auf

Von Startplatz 16 in die Top 4: Aprilia-Pilot Miguel Oliveira verpasst das Podium beim MotoGP-Rennen in Silverstone um lediglich 0,070 Sekunden

(Motorsport-Total.com) - RNF-Aprilia-Pilot Miguel Oliveira zeigte beim MotoGP-Rennen in Silverstone eine beeindruckende Aufholjagd. Aus der sechsten Reihe gestartet machte Oliveira von Runde zu Runde Positionen gut und kam immer näher an die Spitzengruppe heran. Als es zwischenzeitlich regnete, riskierte Oliveira mehr als die Spitzenfahrer und wurde für das Risiko belohnt.

Titel-Bild zur News: Miguel Oliveira

Miguel Oliveira verlor weniger als eine Sekunde auf den Sieger Zoom

Schlussendlich kam er im Hauptrennen nur 0,750 Sekunden hinter Sieger Aleix Espargaro ins Ziel und schrammte lediglich um 0,070 Sekunden am Podium vorbei: Platz vier für Oliveira, der in der laufenden MotoGP-Saison bereits einige Rückschläge verkraften musste.

"Es war für alle Aprilias ein starkes Wochenende und ich freue mich, es in die Top 5 geschafft zu haben", kommentiert Oliveira. Tatsächlich lief das Wochenende in Großbritannien für Aprilia sehr gut. Aleix Espargaro holte den ersten Saisonsieg für den Hersteller aus Noale. Miguel Oliveira und Maverick Vinales fuhren in die Top 5 und Raul Fernandez wurde Zehnter. Erstmals kamen alle vier Aprilias in die Top 10.

Große Risikobereitschaft spült Miguel Oliveira in Richtung Spitze

Mit Platz vier stellte Oliveira sein bestes Saisonergebnis sicher. "Es war ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass ich von P16 kam. Ich war nah am Podium und am Sieg dran. Der Regen half mir sicher dabei, etwas Zeit gutzumachen", bemerkt der Portugiese.

"Ich riskierte mehr und hatte Glück, nicht zu stürzen", erklärt Oliveira. "Sobald man auf dem Visier die Regentropfen sieht, geht man etwas vorsichtiger zu Werke. Es ist merkwürdig, weil man weiter pushen muss, um die Reifen auf Temperatur zu halten. Wenn man zu vorsichtig fährt, dann wird es teilweise schlimmer. Doch wenn man zu hart attackiert, dann stürzt man. Es ist schwierig, das Limit zu erkennen."

Miguel Oliveira

Miguel Oliveira nahm kaum Tempo raus, als der Regen fiel Zoom

Beim Kampf um P3 unterlag er Ex-KTM-Teamkollege Brad Binder um weniger als eine Zehntelsekunde. "Es ist schade, dass ich Brad nicht hinter mir halten konnte. Ich gab bis zur letzten Kurve alles, doch es reichte nicht für ein Überholmanöver", ärgert sich Oliveira.

Erfolgserlebnis nach bisher durchwachsener Saison

Doch P4 ist für den 28-jährigen Aprilia-Pilot ein Erfolgserlebnis. "Es ist ein guter Antrieb und aus mentaler Sicht wirklich toll. Es ist gut, dass ich körperlich wieder vollkommen fit bin", freut sich Oliveira, der in der laufenden Saison bereits einige Verletzungen überstehen musste.


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Großbritannien (Silverstone) 2023


Komplett ohne Beschwerden verlief das Rennen aber nicht. "Der Unterarm bereitete mir an diesem Wochenende aber einige Probleme. Das war auch im Rennen der Fall. Die finalen Runden waren schwierig für mich", gesteht Oliveira.

Miguel Oliveira: 2022er-Aprilia ein großer Nachteil?

Dass er in diesem Jahr von Aprilia nur Vorjahres-Material erhält, wirkte sich nicht allzu stark auf die Performance aus. "Wir fahren mit der 2022er-Maschine und wissen, dass es das Motorrad ist, mit dem wir zurechtkommen müssen. Wir müssen versuchen, das Paket so gut es geht auszupressen", kommentiert er.

Gibt es im Laufe der Saison noch Updates? "Es ist möglich, dass wir einige Dinge bekommen. Ich erwarte nicht, dass diese Dinge mein Motorrad grundlegend verändern, weil die Motorräder ziemlich unterschiedlich sind. Doch die Performance ist nicht so viel anders", vergleicht er seine Aprilia mit der aktuellen Werksmaschine.

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