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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Joan Mir
Alex Rins hat den Absprung von Honda geschafft, während Joan Mir "gefangen" ist - Könnte im schlimmsten Fall Honda seine MotoGP-Karriere "zerstören"?
Liebe MotoGP-Fans,

© Motorsport Images
Seit dem Saisonauftakt hat Joan Mir kein Sonntagsrennen beendet Zoom
mit tollen Rennen hat sich die Motorrad-WM in Silverstone aus der Sommerpause zurückgemeldet. Dass sich auf einer der traditionsreichsten Rennstrecken am Sonntag "nur" knapp 50.000 Fans versammelt haben, finde ich schon etwas schade.
Ich habe auch immer noch meine Zweifel, ob das Sprint-Format mehr und vor allem neue Fans an die Rennstrecken zieht. Denn das war die Intention dahinter. In Silverstone waren es am Samstag knapp 40.000 Besucher. Okay, das Wetter war natürlich extrem.
In Assen habe ich mich bei einigen Entscheidungsträgern umgehört und sie waren voll des Lobes für das neue Format. Es wurde auf die tollen Zuschauerzahlen in Le Mans, auf dem Sachsenring und in Assen verwiesen.
Aber ich bin überzeugt, dort wäre wie früher auch ohne Sprint volles Haus gewesen. Strecken, die nicht solche Zuschauermagneten sind, haben bisher nicht viele neue Besucher angezogen. In Silverstone waren es aufs gesamte Wochenende gerechnet rund 7.000 mehr als im Vorjahr.
Der Sprint sorgt natürlich für mehr Unterhaltung für bestehende Fans. Um unseren Sport insgesamt weltweit populärer zu machen, ist das aber nicht die Antwort. Ich glaube, ein abschließendes Fazit mit Vor- und Nachteilen können wir erst am Jahresende ziehen, wenn wir ein Gesamtbild haben.
Pleiten, Pech und Pannen bei Joan Mir
Kommen wir nun zum eigentlichen Thema dieser Kolumne. In Silverstone war der Transfermarkt ein großes Thema. Mit der Verpflichtung von Alex Rins hat Yamaha den Stein nun endgültig ins Rollen gebracht.
Ich möchte wirklich nicht auf Honda herumreiten. Aber die Zahlen sind eindeutig. Marc Marquez hat nun so viele Stürze wie WM-Punkte - nämlich 15. Bei Joan Mir wurden bislang 13 Stürze gezählt. Und beide haben nicht einmal alle Rennwochenenden bestritten.
Mir hält bei mageren fünf WM-Punkten vom Saisonauftakt in Portugal. Seine Saison als Pleiten, Pech und Pannen zu beschreiben, ist eigentlich untertrieben. Nach der Fingerverletzung von Mugello dauerte Mirs Sommerpause fast zwei Monate.
Privat läuft es für den Spanier wunderbar. In der Sommerpause hat seine Frau Alejandra den ersten gemeinsamen Sohn gesund zur Welt gebracht. Dafür möchte ich dem Paar herzlich gratulieren! Ich habe gehofft, dass Mir mit dieser positiven Energie aus der Pause zurückkommt.
Denn am Donnerstag in Silverstone hat er ganz klar zugegeben: "Wenn man keine Ergebnisse hat, dann fehlt einem der Kraftstoff. Es ist schon lange her, seit ich diesen Kraftstoff gespürt habe. Seit langer Zeit habe ich nur die negative Seite des Sports."
"Es war deshalb eine gute Pause, um abzuschalten, damit ich mental besser zurückkomme." Ein Erfolgserlebnis gab es in Silverstone allerdings nicht. Startplatz 19 im Qualifying. Rang 17 im Sprint und ein früher Sturz im Grand Prix.
"Zunächst hatte ich beim Start ein Problem und konnte das vordere Holeshot-System nicht aktivieren", berichtet Mir. "Dann war irgendetwas beim Motorrad seltsam. Immer, wenn ich gebremst habe, hat das Hinterrad blockiert."
Schließlich ist er nach zwei Runden von der Strecke abgekommen und ist gestürzt. Mir vermutete ein mechanisches Problem. Es war wieder ein Tag zum Vergessen und kein halbwegs respektabler Start in die restliche Saison, um Motivation zu finden.
"Zerstört" Honda die Karriere des Ex-Weltmeisters?
Mir bekundete außerdem, dass er nicht überrascht davon war, dass sein ehemaliger Suzuki-Teamkollege Rins von Honda zu Yamaha wechselt. Sportlich sieht es für Yamaha derzeit zwar auch nicht rosig aus. Aber die beiden Yamaha-Fahrer stürzen nicht so oft wie die Honda-Fahrer.
Das war bestimmt auch ein Mitgrund für die Entscheidung von Rins, denn nach seinem Beinbruch in Mugello musste er in der Sommerpause seine Hochzeit im Rollstuhl feiern. Außerdem wird seine Erfahrung von Yamaha sicher mehr geschätzt werden als bisher von Honda.

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Wie geht die Karriere von Joan Mir nach seiner Honda-Zeit weiter? Zoom
Während Rins also von Honda Reißaus nimmt, ist Mir praktisch gefangen. In Silverstone bekräftigte er erneut, dass er seinen Zweijahresvertrag erfüllen wird. Er hat auch gar keine andere Alternative. Und diese Aussicht stimmt mich für ihn nachdenklich.
Denn wenn die nächsten eineinhalb Jahre so weiterlaufen wie bisher, dann sind das keine rosigen Aussichten. Mittelfristig stellt sich dann natürlich auch die Frage, wie die Karriere von Mir ab 2025 weitergehen könnte.
Wenn wir uns zurückerinnern, dann war auch schon sein letztes Jahr mit Suzuki ziemlich verkorkst. Und welche Teams stehen bei einem Fahrer Schlange, der drei wirklich schlechte Jahre hatte? Ja, Mir ist ein toller Fahrer, war Weltmeister - hat aber bisher nur ein Rennen gewonnen. Im Motorsport zählt aber nicht die Vergangenheit, sondern die Gegenwart.
Ihr,

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