powered by Motorsport.com

Ducati schäumt über Winglet-Verbot: Sicherheit eine Ausrede

Ducati ist mit dem Winglet-Verbot ab 2017 nicht einverstanden - Laut Gigi Dall'Igna wollten die anderen Hersteller Ducati einen Vorteil wegnehmen

(Motorsport-Total.com) - Die Grand-Prix-Kommission beschloss bei ihrem Meeting in Assen ein Verbot der Winglets bei MotoGP-Bikes. In der laufenden Saison dürfen diese aerodynamischen Elemente beibehalten werden, ab 2017 ist damit Schluss. Als Begründung wurden einerseits Sicherheitsbedenken angeführt, auf der anderen Seite die Kosten für die Erforschung der Aerodynamik. Für die kleinen Klassen gilt ein Verbot schon seit einigen Rennen.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Ducati investierte viele Ressourcen in die Aerodynamik-Entwicklung Zoom

Obwohl kleine Zusatzflügel in der Motorrad-WM nicht neu waren, forcierte Ducati seit etwa eineinhalb Jahren die Forschung und Entwicklung der Aerodynamik. Mit Winglets neigt das Motorrad zu weniger Wheelies in der Beschleunigungsphase. Unklar ist, ob die Flügel auch in den Kurven bei Schräglagen einen Vorteil bringen. Mittlerweile zogen alle anderen Hersteller nach, Ducati setzt weiterhin auf die größten Zusatzflügel.

Das italienische Werksteam sprach sich auch vehement gegen ein Verbot aus. Gigi Dall'Igna schäumt über das Verbot: "Zuerst haben uns unsere Gegner kopiert und dann auf ein Verbot gedrängt", wird der Technikchef von 'GPOne.com' zitiert. "Meiner Meinung nach haben sie erkannt, dass Ducati bei der Aerodynamik weiter ist. Deshalb wollten sie uns bestrafen und haben die lächerliche Ausrede der Sicherheitsgründe gefunden."

Dall'Igna hat eine komplett andere Meinung: "Wir glauben, dass die Winglets die Motorräder sicherer machen, weil sie helfen, das Vorderrad auf dem Boden zu halten. Es gab Unfälle, aber kein Fahrer hat sich dabei verletzt. Die Sicherheit ist nur eine Ausrede von jenen, die uns bestrafen wollen." In der Grand-Prix-Kommission sitzen Vertreter von Dorna, FIM und IRTA. Die Herstellervereinigung MSMA ist durch Takanao Tsubouchi vertreten.