• 24.06.2016 18:58

  • von Maria Reyer & David Emmett

Honda in Assen: Marquez fährt 2014er Chassis & testet Flügel

Marc Marquez erklärt, warum er in Assen mit dem 2014er Chassis fährt und warum Valentino Rossi sein Hauptkonkurrent sein wird - Dani Pedrosa frustriert auf Platz elf

(Motorsport-Total.com) - Honda konnte in den Freien Trainings am Freitag in Assen nur zum Teil überzeugen. Waren beide Piloten am Vormittag noch nicht in den Top 10 zu finden, konnte sich zumindest Marc Marquez am Nachmittag steigern und fuhr die drittschnellste Zeit (1:33.724 Minuten; +0,133) hinter Andrea Iannone und Valentino Rossi. Dani Pedrosa platzierte sich nur auf dem elften Rang, ihm fehlten eine halbe Sekunde auf seinen Teamkollegen.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez freut sich auf einen Kampf mit Valentino Rossi in Assen Zoom

Marc Marquez war mit seiner Pace zufrieden, wie er am Abend in der Medienrunde erklärt. Dabei verriet er ein interessantes Detail: Der Spanier fährt in Assen immer noch mit dem Chassis aus der Saison 2014. "Im Vorjahr bin ich in diesem Rennen auf das 2014er Chassis umgestiegen. Ich fahre es noch immer. Es gibt mir Selbstvertrauen auf dem Vorderreifen. Selbstvertrauen und Warnungen, das ist sehr wichtig", schildert der WM-Führende.

Zwar habe er beim Test in Barcelona das neue Honda-Chassis ausprobiert, er merkt jedoch an: "In einigen Bereichen war es besser, in anderen - wie am Kurveneingang - schlechter. Wir suchen nun also nach einem Kompromiss, um die Hinterseite des neuen Chassis an jenes von 2014 anzupassen. Das könnte eine gute Lösung sein."

Marquez: Rossi wird Hauptkonkurrent sein

Grundsätzlich ist er mit seiner Runde heute zufrieden. Zwar sind die Yamahas noch schneller, aber bei der Pace sei Marquez vorne dabei, glaubt er - obwohl dies am Freitag noch gar nicht das Hauptziel sei. "Wir müssen uns aber natürlich noch verbessern. Speziell die Hinterreifen gilt es zu verstehen. Mit dem harten war ich schnell, und auch mit dem weichen. Das werden wir uns genau ansehen."

Er hat außerdem die neuen Winglets ausprobiert und schildert: "Das sind die gleichen Wings wie in Jerez. Ich habe sie ausprobiert, weil sie Cal schon gefahren ist und er meinte, dass sie sich besser anfühlen. Das müssen wir noch gründlich checken. Die sind immer noch nicht perfekt", gibt er sich nicht zufrieden.


MotoGP in Assen

Im Vorjahr lieferte er sich einen Kampf mit Valentino Rossi um den Sieg - mit dem besseren Ende für den Italiener. In diesem Jahr werde es zwar wieder eng, glaubt der HRC-Pilot, jedoch argumentiert er: "Im Vorjahr habe ich mich vielleicht ein bisschen wohler gefühlt auf dem Bike, in diesem Jahr muss ich mich noch verbessern, um so in der letzten Schikane anzukommen." Seinen Hauptkonkurrenten hat er trotzdem schnell ausgemacht: "Das wird Valentino sein. Auch Iannone ist vorne dabei, aber er wird als Letzter starten. Außerdem sind Rossi und Lorenzo in der Weltmeisterschaft dran."

Pedrosa (noch) nicht in den Top 10

Für Marquez' Teamkollegen Dani Pedrosa lief der Freitag alles andere als nach Wunsch. Er konnte als schnellste Zeit nur eine 1:34.206 Minuten aufstellen, damit fehlten ihm 0,615 Sekunden auf Spitzenreiter Iannone. "Heute was kein guter Tag", resümiert der Spanier deshalb schmallippig. "Ich hatte kein Gefühl auf dem Bike. Ich konnte keine gute Rundenzeit zusammenbringen und keine Verbesserung vom einen zum anderen Versuch spüren."

"Auf der Geraden konnte ich nicht voll fahren, weil ich viel Vibration hatte. Jedes Mal wenn ich mehr Gas gebe und einen Gang höher schalte, bewegt sich das Bike mehr. Gebe ich mehr Gas, verliere ich irgendwann die Kontrolle. Ich bin auf den Geraden also nicht voll gefahren und auch in den Kurven waren wir nicht schnell genug", schildert der Elftplatzierte frustriert. Sollte am Samstag das dritte Training aufgrund des Regens beeinträchtig oder abgesagt werden, dann würde Pedrosa nicht in den Top 10 liegen, was Auswirkungen auf das Qualifying hätte.


Fotos: Honda, MotoGP in Assen


"Das war ein sehr schwieriger Tag, was schade ist, weil die Zeiten so knapp beieinander liegen. Aufgrund des Wetters wäre es wichtig gewesen, vorne dabei zu sein. Hoffentlich können wir morgen bessere Rundenzeiten fahren, um in die Top 10 zu kommen im ersten Training", hofft er auf eine zweite Chance.