Crutchlow: "Ich liebe die Isle of Man"

Der Brite spricht über das Wetter in seiner Wahlheimat, den legendären Mountain Course und die Entscheidungsfindung bei Vertragsangelegenheiten

(Motorsport-Total.com) - Zwölf Jahre mussten die britischen MotoGP-Fans auf einen Podestplatz eines Landsmannes warten. Cal Crutchlow hat beim Grand Prix in Brünn endlich für Erlösung gesorgt. An der Stätte, an der viele Fahrer erstmals einen WM-Lauf gewinnen konnten, fuhr der Tech-3-Pilot zu seinem ersten Top-3-Ergebnis in der Königsklasse. Zudem unterschrieb er am Wochenende in Tschechien einen neuen Vertrag bei Tech 3, nachdem die Verhandlungen mit Ducati scheiterten.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Tech-3-Pilot Cal Crutchlow liebt das Leben auf der Isle of Man

Crutchlows Weg führte über die seriennahen Viertaktklassen - die Supersport-WM und die Superbike-WM - in die MotoGP. Bisher verlief die Karriere ohne große Probleme. "Ich treffe meine Entscheidungen in Absprache mit meinem Manager Bob und meiner Freundin Lucy", erklärt er der 'Fastbike'. "Bis jetzt war alles richtig, aber das nächste Jahr wird das entscheidende. Mein einziges Problem bisher war, dass ich nie länger als eine Saison bei einem Team bleiben konnte. Mir fehlt da die Kontinuität."

Perfekter Ducati-Fahrstil?

In seinem zweiten Jahr im Tech-3-Team konnte sich Crutchlow deutlich steigern und war bereits zum Saisonstart ein Kandidat für die erste Startreihe. Dass es mit dem ersten Podium so lange dauerte, lag vor allem an der Formverbesserung von Andrea Dovizioso und den Honda- und Yamaha-Werkspiloten. Zudem schien Crutchlow Mitte der Saison etwas unkonzentriert.

Ducati war die große Chance. Doch der Deal mit den Italienern kam nicht zustande. Crutchlows Fahrstil wurde immer wieder mit dem von Casey Stoner in Verbindung gebracht. Dass sein Fahrstil dem von Valentino Rossi ähnelt, verneint er: "Ich sagte, mein Fahrstil würde gut zur Ducati passen. Vale ist immer noch einer der besten Fahrer der Welt, keine Ahnung ob ich es besser könnte."

Cal Crutchlow

Der Fahrstil des Briten sollte den Eigen-schaften der Ducati entgegenkommen Zoom

In der kommenden Saison wird mit Marc Marquez ein vielversprechender Rookie die MotoGP bereichern. "Er ist gut. Sehr gut. Wahrscheinlich der Beste, den ich in den letzten Jahren gesehen habe", bemerkt Crutchlow. "Aber er ist schon speziell. Was jetzt schon klar ist: Ich muss zusehen, dass ich ihn schlage."

Crutchlows Wahlheimat

Die Briten könnten 2013 den Spaniern zumindest von der Anzahl der Fahrer die Stirn bieten. Bei Tech 3 werden mit Crutchlow und Bradley Smith zwei Briten fahren. Paul Bird möchte zwei britische CRT-Piloten an den Start schicken. Zudem wird Scott Redding mit Ducati und Gresini-Honda in Verbindung gebracht.

Crutchlow selbt hat sich vor Jahren auf der Isle of Man niedergelassen und wohnt in Ramsey. Bei der diesjährigen TT verhinderte das wechselhafte Wetter den Start der Senior TT. Wieso also wohnt ein erfolgreicher MotoGP-Pilot nicht an einem sonnigeren Ort? "Wir sind hier halt auf einer Insel mitten in der irischen See und leider lässt hier jede verdammte Wolke irgendwas fallen. Aber trocken oder nass - ich liebe die Isle of Man", so Crutchlow.

In diesem Jahr drehte der Yamaha-Pilot auf dem legendären Mountain Course eine Demo-Runde mit einer R1. "Eigentlich fahre ich die Strecke ja ständig: mit dem Auto, dem Fahrrad. Meine Rundenzeit mit dem Motorrad ist nicht übel, aber ich pushe natürlich nicht", berichtet er.