Nakamoto: Pedrosa mit perfektem Setup unschlagbar

Der HRC-Vizepräsident freut sich, dass Dani Pedrosa mit dem Evolutions-Motorrad zuletzt zwei Siege holen konnte und traut dem Spanier nun den Titel zu

(Motorsport-Total.com) - Auch eine Woche nach dem Herzschlagfinale in Brünn schwärmt die MotoGP noch von der letzten Runde, in der sich Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa einen knallharten Kampf lieferten. "Als Lorenzo die Führung in der letzten Runde zurückeroberte, dachte ich ehrlich gesagt, dass wir das Rennen verloren haben", gesteht HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto gegenüber dem 'Sport Rider'. "Doch dann hat Dani in der letzten Kurvenkombination zurückgeschlagen und den Sieg geholt. Es war das erste Mal, dass ich Dani so fahren sah."

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa hat den Rückstand in der Fahrerwertung deutlich verringert Zoom

"Ich dachte, dass Brünn das schwierigste Rennen der zweiten Saisonhälfte werden würde. Deshalb bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden", erklärt der Japaner. "Der Kurs in Brünn ist in Sachen Chattering wohl der schlimmste der Saison." Für Pedrosa war es nach den beiden USA-Rennen der dritte Grand Prix mit dem neuen Evolutions-Motorrad. Beim Mugello-Test debütierte die neue RC213V, die neben einem neuen Rahmen auch ein überarbeitetes Triebwerk hat.

"Der Motor lässt sich nun sehr einfach kontrollieren. Sowohl Dani als auch Casey haben ihn sehr gut bewertet. Beim Chassis haben beide unterschiedliche Anforderungen. Dani mag das neue Chassis und denkt, dass es einen Anteil am Erfolg hat. Durch die gesteigerte Flexibilität kann er die Leistung des Motors besser nutzen", schildert Nakamoto.

Shuhei Nakamoto (Technischer Direktor)

Shuhei Nakamoto freut sich über Pedrosas Willen beim Rennen in Brünn Zoom

"In den drei Rennen haben wir viele Erfahrungen gesammelt, wie wir das neue Motorrad richtig abstimmen können. Ich denke, dass wir immer noch einige Details verbessern müssen", bemerkt der HRC-Vize, der keine Zweifel an Pedrosas Tempo hat: "Wenn Dani sein Motorrad perfekt abstimmt, dann ist niemand schneller als er. Im Gegensatz dazu ist es schwierig für ihn, Tempo zu finden, wenn er sich unsicher fühlt."

In der WM trennen Pedrosa und Lorenzo nur noch 13 Punkte. "Jorge ist ein starker Fahrer. Ihn zu schlagen, ist keine einfache Aufgabe", weiß auch Nakamoto. "Dani war bei den 125ern und 250ern Weltmeister, doch in der MotoGP ist er zum ersten Mal ernsthaft in den Kampf um den Titel involviert. Bis jetzt lag er immer zurück und war auf der Jagd."

"Ich denke nicht, dass er bis jetzt unter Druck stand. Um Meister zu werden, muss man die Führenden einholen und dann selbst in Führung gehen. Der richtige Kampf steht Dani also noch bevor. Viele der kommenden Strecken sind Lieblingskurse von Dani. Doch ich bin mir auch sicher, das Jorge entschlossen an die Sache herangehen wird", erklärt Nakamoto. "Wenn Dani so fährt wie in Brünn, können wir uns auf enge Kämpfe freuen."