Poncharal: Crutchlow hatte keinen klaren Kopf

Der Tech-3-Teamchef schiebt die wechselnde Form von Cal Crutchlow und dessen vielen Stürze vor Brünn auf die Verhandlungen mit Ducati

(Motorsport-Total.com) - Bei Cal Crutchlow ist in Brünn endlich der Knoten geplatzt. Der Brite musste bis zum zwölften Rennen der laufenden Saison warten, bis er sein erstes MotoGP-Podium feiern durfte. Zu Saisonbeginn schnupperte er mehrfach an einer Top-3-Platzierung, musste sich dann aber immer öfter Teamkollege Andrea Dovizioso geschlagen geben und zusehen, wie der routinierte Italiener ein Podium nach dem anderen einfuhr.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow fuhr nach der Vertragsverlängerung in Brünn aufs Podest Zoom

Der Tiefpunkt war das Rennen in Indy. Crutchlow warf seine Yamaha M1 des Tech-3-Teams bereits am Freitag und am Samstag weg. Im Rennen ereilte ihn ein ähnliches Schicksal. Crutchlow musste den ersten Nuller der Saison hinnehmen, während "Dovi" wieder auf dem Podium stand. Tech-3-Teamchef Herve Poncharal macht die Verhandlungen mit Ducati für die Probleme zu Saisonmitte verantwortlich.

"Als er von Ducati kontaktiert wurde, hat er lange Zeit darüber nachgedacht. Seine Ergebnisse waren nicht so gut, wie sie hätten sein sollen. Ich konnte sehen, wie es ihn beeinflusst. Ich war da nicht der Einzige. Es war klar, dass diese ganzen Gespräche eine Ablenkung darstellen", bemerkt Poncharal im Gespräch mit 'MotorCycleNews'. "Cal war nicht der, der er am Saisonstart war. Er fuhr immer noch gut, doch in Indy ist er an drei Tagen drei Mal gestürzt."

"Ich denke, dass es einen Zusammenhang gibt: Als er die Gespräche mit Ducati aufnahm, verlor er die Form, die er zum Start der Saison hatte", stellt der Franzose fest, der Crutchlow in Brünn eine Vertragsverlängerung anbot, die der Brite auch annahm. Crutchlow selbst sieht keinen Zusammenhang zwischen den Gesprächen mit Ducati und den Stürzen: "Ich denke nicht, dass ich an den Vertrag dachte, als ich in Indy fuhr. So war es nicht. Ich hatte das gesamte Wochenende über Probleme." Das Podium in Brünn sei deshalb laut dem Supersport-Weltmeister von 2009 keine Folge des neuen Vertrages.