Crutchlow verbessert Konstanz auf alten Reifen

Der Brite Cal Crutchlow stellte beim Test in Brünn die Bestzeit auf - Er probierte eine deutlich andere Abstimmung seiner Yamaha M1 und fuhr viel mit alten Reifen

(Motorsport-Total.com) - Einen Tag nach seinem ersten Podium in der Königsklasse beendete Cal Crutchlow den Testtag im tschechischen Brünn an der Spitze der Zeitenliste. Mit seiner Tech-3-Yamaha stellte der Brite die Bestzeit in 1:56.461 Minuten auf. Seit seiner offiziellen Vertragsverlängerung bei Tech 3 ist der 26-Jährige locker und gut drauf. Der Erfolg hat ebenso dazu beigetragen. Der Testtag in Brünn war produktiv und erfolgreich. "Wir probierten am Motorrad einige Dinge aus. Wir hatten keine neuen Teile oder irgendetwas. Wir testeten einige Dinge für Yamaha. Es waren aber keine richtigen Teile oder etwas anderes, sondern nur Sachen am Motorrad."

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Am Testtag in Brünn war Yamaha-Pilot Cal Crutchlow der Schnellste Zoom

"Die Abstimmung war in der Früh genau wie gestern. Am Nachmittag testeten wir etwas anderes, womit wir sehr zufrieden waren", zieht Crutchlow ein positives Fazit. "Ich bin 44 Runden mit dem weichen Reifen vom Qualifying gefahren. Damit war ich den gesamten Vormittag über unterwegs und auch den ersten Versuch am Nachmittag. Trotzdem bin ich die gleichen Rundenzeiten wie im Rennen gefahren. Deshalb bin ich zufrieden. Ich war den ganzen Tag über konstant. In Kurve eins fehlte etwas. Ich weiß nicht woran das lag, vielleicht weil ich dort im Vorjahr gestürzt bin."

Nach der Mittagspause schlug Crutchlow einen anderen Weg ein. "Am Nachmittag fuhren wir mit einer anderen Abstimmung. Ich weiß nicht, ob sie besser ist. In manchen Bereichen ja, in anderen nein. Wir haben das Motorrad länger gemacht und ich bin mir nicht sicher, ob das richtig ist. Wir sollten eher irgendwo in der Mitte sein. Die Rundenzeit war nicht so schlecht, aber sie ist nicht mit meiner bevorzugten Abstimmung zustande gekommen. Vielleicht hätte ich noch schneller fahren können."


Fotos: MotoGP in Brünn, Girls


Da es an der Spitze eng zugeht, ist jedes Detail entscheidend. Mit den heutigen Änderungen hat der Brite den richtigen Weg eingeschlagen. "Aus meiner Sicht war nichts schlecht. Die Abstimmung am Nachmittag kann auf anderen Strecken funktionieren. Im Rennen sind wir ein kurzes Motorrad gefahren und Lorenzo ein langes", geht der Tech-3-Pilot ins Detail. "Also sind wir heute mit dem langen gefahren, mit dem wir normalerweise auch unterwegs sind. Hier sind wir kurz gefahren und es hat funktioniert. Jorge ist speziell. Er will das Motorrad lang haben. Normalerweise kann niemand mit seiner Abstimmung fahren. Wir sind jetzt nahe dran."

"Wir haben das Gefühl für das Motorrad verbessert. Der Kurs in Brünn liegt mir ohnehin gut, deshalb bin ich schon mit großen Erwartungen hierher gekommen. Das vergangene Wochenende war ein Desaster. Das gute Resultat war perfekt. Der Test war auch nicht so schlecht. Wir können jetzt zufrieden abreisen. Hoffentlich sind wir in Misano wieder nahe dran", will Crutchlow die Erfolge ausbauen und wieder auf das Podium kommen.

Cal Crutchlow

Am Nachmittag probierte Cal Crutchlow eine andere Abstimmung aus Zoom

Ganz optimal lief der Test aber nicht, denn einmal rollte er auf der Strecke aus. "Mir ist das Benzin ausgegangen", begründet der 26-Jährige. "Es gab kein technisches Problem. Ich musste wieder schieben, genau wie gestern nach dem Rennen." Speziell mit dem gebrauchten Reifen war Crutchlow konstant, doch die schnellste Runde wurde mit einem frischen Pneu gefahren. "Ja es war ein neuer Reifen. Wir sind mit der harten Mischung um eine Sekunde schneller gefahren als am Freitagnachmittag. Das ist ein großer Unterschied. Wir haben uns über das Wochenende deutlich gesteigert."

Mehrere Fahrer bemängelten das Griplevel am Montag. Dazu war es deutlich windiger als an den Vortagen. Auch Crutchlow fand die Streckenbedingungen schlechter. "Das könnte auch am Wind liegen, denn das Motorrad neigte viel stärker zu Wheelies. Die Strecke war schmutzig, denn in der Früh konnte man seine Linie im Staub sehen. Es hatte zwar nicht geregnet, aber es war so als hätte es geregnet gehabt. Es ist aber für alle gleich. Wir sind zwar nicht so schnell wie im Qualifying gefahren, aber ich war etwas schneller als im Rennen und das nicht mit meinem bevorzugten Setup. Vielleicht hätte ich schneller fahren können. Der Streckenzustand war nicht perfekt, aber wir konnten testen."

Sein Teamkollege Andrea Dovizioso feilte an der Abstimmung der M1 um einen höheren Kurvenspeed zu erzielen. Die Setups der beiden Tech-3-Piloten sind unterschiedlich. "Wir arbeiten nie in die gleiche Richtung", bestätigt Crutchlow. "Heute mussten wir das nicht. Ich glaube, er musste vom Rennwochenende einen größeren Fortschritt als ich finden. Er hat gut gearbeitet. Durch den vierten Platz im Rennen hat er wieder konstant Punkte gesammelt. Seine Rundenzeiten waren okay. Heute hat er zu Mittag aufgehört. Er musste mehr ausprobieren als ich. Ich bin viele Runden mit einem gebrauchten Reifen gefahren und glaube, dass das der Schlüssel bei der Yamaha ist."