Dovizioso feilt beim Test an der Abstimmung

Tech-3-Pilot Andrea Dovizioso feilte beim Test in Brünn an der Abstimmung seiner Yamaha M1 - Er beendete den Tag vorzeitig und war zu diesem Zeitpunkt Schnellster

(Motorsport-Total.com) - Andrea Dovizioso hatte beim Grand Prix in Tschechien keine Chance gegen seinen Tech-3-Teamkollegen Cal Crutchlow und wurde Vierter. Der Italiener erkannte im Rennen Unterschiede im Fahrstil. In der Kurvenmitte war Crutchlow schneller. Beim Testtag am Montag feilte Dovizioso an der Abstimmung seiner M1, um dieses Manko zu beheben. Nach 31 Runden auf dem Brünn-Kurs erklärte der WM-Dritte des Vorjahres den Test für erfolgreich beendet. Zu diesem Zeitpunkt lag Dovizioso mit einer Rundenzeit von 1:56.578 Minuten an der Spitze der Zeitenliste.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso feilte an der Abstimmung seiner Yamaha M1 Zoom

"Wir wollten verstehen, ob wir mit einer anderen Abstimmung in der Kurvenmitte etwas mehr Speed finden. Wir haben gute, aber auch schlechte Dinge gefunden. Wir verstehen jetzt besser, wie wir diese Sache verbessern können", berichtet Dovizioso von der Arbeit. "Mit der Rundenzeit bin ich zufrieden, weil die Runde so schnell wie im Qualifying war. Der Grip war gut, aber es wehte ein starker Wind, weshalb es schwierig war auf diese Rundenzeit zu kommen."

"Ich bin zufrieden, weil wir eine kleine Verbesserung geschafft haben. Über die Abstimmung kann man keine Sekunde finden, also bin ich zufrieden. Ich glaube, dieses Setup kann auch auf einer anderen Strecke funktionieren." Womit wurde genau experimentiert? "Wir haben nur die Abstimmung der Dämpfung verändert. Wir probierten vorne etwas, aber wir müssen uns hinten verbessern, damit wir in der Kurvenmitte mehr Speed finden", geht "Dovi" ins Detail.


Fotos: Tech 3, MotoGP in Brünn


"Man muss aber vorne etwas verändern, denn sonst hat man nicht genug Gefühl um schneller zu fahren. Wir glauben, dass wir jetzt mit dem Heck mehr spielen können als zuvor." Überbewerten will Dovizioso die teaminterne Niederlage nicht, denn er hat Crutchlow analysiert. Er glaubt auch nicht, dass der Brite von nun an eine Erfolgsserie starten wird. "Ich weiß nicht viel über Cal, deshalb kann ich auch nicht sagen, was ich von ihm erwarten kann."

"Er war in dieser Saison immer schnell. Es ist nicht anders als in der Vergangenheit. Im Rennen sind ihm oft Fehler unterlaufen. Ich glaube nicht, dass er sich stark verbessert hat. Ich habe verstanden, wie er mit der Yamaha an diese Strecke herangegangen ist. Es war mehr meine Schuld. Er ist ein sehr gutes Rennen gefahren, ich aber nicht", analysiert er nüchtern.

Noch keine Gedanken an Ducati

Die Yamaha M1 funktioniert gut und wird im Detail verfeinert. Dagegen wartet auf Dovizioso im nächsten Jahr die Baustelle Ducati. Damit will er sich aber noch nicht beschäftigen. "Niemand kennt die wahre Situation, wenn man nicht im Team involviert ist. An diesem Wochenende war uns Valentino sehr nahe. Warum er dann so weit zurückgefallen ist, wissen wir nicht. Vielleicht war es das Bike, vielleicht Valentino oder der Reifen."

"Für mich ist derzeit nicht wichtig, den Grund zu verstehen, denn das ändert nichts. Wenn ich das Motorrad probiere, bekomme ich ein Gefühl. Dann sehen wir weiter. Die Resultate sind jetzt natürlich nicht gut. Das Gute an unserem Sport ist, dass der Fahrer den Unterschied macht. Ich weiß nicht, wie sehr Valentino derzeit motiviert ist. Ich kann deshalb auch nicht sagen, wo das Problem liegt. Die Situation ist sicherlich nicht gut, aber ich bin zuversichtlich."

Es gibt auch Gespräche, dass die Crew von Casey Stoner zu Ducati zurückkehren könnte und an Doviziosos Maschine arbeiten wird. Entschieden ist das noch nicht. "Darüber haben wir bereits nachgedacht", bestätigt der Italiener. "Es ist aber alles wichtig. In einem Werksteam muss man jedes Detail verstehen, um sich verbessern zu können. Es ist sehr wichtig, wer meine Crew sein wird, aber Mechaniker fahren nicht die Rennen. Wir müssen sicherlich die Mechaniker finden, aber wir müssen gemeinsam mit Ducati und Audi die Topingenieure organisieren. Es ist einer der Bestandteile. Ich weiß noch nicht, wer mein Team sein wird."