• 04.01.2023 14:40

  • von Tobias Ebner, Co-Autor: Matteo Nugnes

Andrea Dovizioso verrät: Flug für MotoGP-Auftakt 2002 in Suzuka verpasst!

Als Debütant wurde Andrea Dovizioso von den Eindrücken rund um den MotoGP-Auftakt in Suzuka überwältigt: Der Italiener redet über eine kuriose Anekdote

(Motorsport-Total.com) - Andrea Dovizioso ging im Vorjahr als einer der erfolgreichsten MotoGP-Fahrer in Rente. 103 Podien, 24 Siege, 20 Polepositions und die 125ccm-Weltmeisterschaft 2004 stehen nach 21 Jahren als WM-Stammpilot zu Buche. Dass er es einmal zu solchen Zahlen bringen würde, ahnten in seinen Anfangszeiten nur wenige.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso bestritt 2002 seine erste volle Saison im MotoGP-Umfeld Zoom

Dovizioso debütierte 2001 in der 125er-Klasse per Wildcard beim Italien-GP in Mugello und schied dabei vorzeitig aus. Nach dem Gewinn der 125ccm-Europameisterschaft im selben Jahr gelang für 2002 der Sprung in die Weltmeisterschaft als Stammfahrer. Doch gleich das erste Rennen in Japan hielt für Dovizioso einige unliebsame Überraschungen parat.

"Bei meinem ersten Rennen in Suzuka habe ich den Flieger verpasst und bin dann erst am Donnerstag abends in Suzuka angekommen", verrät Dovizioso nun. Wie kam es zu dieser kuriosen Anekdote? "Ich war mit meinem Vater auf dem Parkplatz vor dem Flughafen in Bologna und bin davor noch nie geflogen", erklärt er.

Team wartet im Flieger - Dovizioso auf dem Parkplatz

"Wir haben auf dem Parkplatz gewartet, das Team befand sich allerdings schon im Flugzeug. Daher habe ich den Flug verpasst und musste am darauffolgenden Tag fliegen. Ich bin sehr spät angekommen, und das auch noch in Suzuka." Der damalige Saisonauftakt der MotoGP hatte zu dieser Zeit immerhin seine eigenen Gesetze.

Oft schickten die japanischen Hersteller einheimische Fahrer mit viel Streckenkenntnis per Wildcard ins Rennen. Zudem gilt der Kurs in Suzuka als einer der anspruchsvollsten weltweit. Es braucht einiges an Zeit, bis sich Rookies dort zurechtfinden. "Das war die größte und schwierigste Strecke. Das Rennen fand im Regen statt. Das war alles zu groß für mich", erinnert sich Dovizioso zurück.

Der Italiener gibt ganz klar zu, dass ihn die Situation überfordert hat: "Ich war in dem Moment so verängstigt. Ich habe gar nichts gewusst. Ich lag vier Sekunden hinter dem ersten Fahrer." Tatsächlich fehlten ihm nach dem 2. Qualifying - 2002 wurden zwei separate Sessions ausgetragen - 3,446 Sekunden auf die Pole-Zeit eines gewissen Dani Pedrosa.

Dovizioso holt erste WM-Punkte im dritten Anlauf

Das war damals gut genug für Startplatz 25 von 37 Teilnehmern. Mit fast jeder Session steigerte sich Dovizioso: Der Rückstand schrumpfte von 5,1 Sekunden im 1. Freien Training auf 3,7 Sekunden im 1. Qualifying und 2,5 Sekunden im 2. Freien Training. Im entscheidenden 2. Qualifying verpasste Dovizioso dann seine Zeit aus dem FT2 deutlich.

Pole-Setter Pedrosa, im verregneten Auftaktrennen Achter, brachte dagegen ein Jahr Erfahrungsvorsprung mit. Der Spanier debütierte 2001 in Suzuka auf der WM-Bühne. Doviziosos erster Auftritt in Japan endete erneut vorzeitig. Die erste Zielankunft und die ersten Punkte folgten mit P10 beim zweiten Rennen im südafrikanischen Welkom.

Was Dovizioso jetzt einem Rookie im MotoGP-Zirkus raten würde? Er ist sich unschlüssig: "Wenn jetzt ein MotoGP-Fahrer beim ersten Rennen aufkreuzt, kämpft er ums Podium. Es ist verrückt, wie sich das alles verändert hat. Wenn man jetzt einem jungen Fahrer einen Rat geben würde, wüsste man gar nicht, was man sagen soll. Das ist völlig anders [als damals]."


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Andrea Dovizioso

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