Ducati: Moto3-Maschine mit Desmodromik?

Die Moto3 übt auf Ducati einen großen Reiz aus: Luigi Dall'Igna liebäugelt damit, einen Moto3-Motor mit desmodromischer Ventilsteuerung zu entwickeln

(Motorsport-Total.com) - Spätestens seit dem vergangenen Herbst ist klar, dass Ducati großes Interesse an einem Einstieg in die Moto3-WM hat. Ducati-CEO Claudio Domenicali bestätigte im Rahmen der diesjährigen MotoGP-Präsentation, dass Ducati mit der kleinsten Grand-Prix-Klasse liebäugelt. "Ich kann nicht abstreiten, dass es aus sportlicher Sicht sehr interessant wäre. Man kann junge Fahrer entwickeln und sie bis in die höchste Klasse führen, obwohl man in der Mitte noch das Problem mit der Moto2 lösen müsste", bemerkte der Italiener.

Ducatis desmodromisch gesteuerter V4 ist aktuell der stärkste MotoGP-Motor Zoom

Und auch Ducati-Rennsport-Chef Luigi Dall'Igna mag den Gedanken, junge Talente in der Moto3 aufzubauen: "Ich bin überzeugt, dass es für Ducati besser wäre, ein Moto3-Motorrad einzusetzen, doch wir müssen es Schritt für Schritt angehen", bemerkt er gegenüber 'Crash.net'. "Vor dem Einstieg in die Moto3 müssen wir das MotoGP-Projekt voranbringen. Wenn es gut läuft, können wir uns mit den grundsätzlichen Überlegungen für die Moto3 beschäftigen."

Dall'Igna engagierte sich jahrelang in der 125er- und 250er-WM für Aprilia und die anderen Ableger der Piaggio-Gruppe. "Ducati verfügt über sehr viel Erfahrung und hat ein sehr großes Wissen. Es wäre kein Problem. Ich denke, wir würden mit einem Desmo-Motor arbeiten", grübelt der Ducati-Corse-Chef.

Weniger angetan ist Dall'Igna von der Moto2. Seit 2010 treten die Teams in der mittleren Kategorie mit Honda-Einheitsmotoren an. Ab 2019 werden voraussichtlich Triumph-Dreizylinder-Motoren zum Einsatz kommen. Ducati müsste sich wie KTM darauf konzentrieren, ein Chassis für die bereitgestellten Einheitsmotoren zu entwickeln. "Die Moto2 ist keine Klasse, über die wir momentan nachdenken. Doch in der Moto3 sieht es anders aus", stellt Dall'Igna klar.